Die Fotografie und ihre fast zweihundertjährige Geschichte rücken zunehmend in den Blickpunkt der unterschiedlichsten Wissenschafts- und Theoriefelder. Verantwortlich dafür ist ihr vielschichtiger Charakter als bilderzeugendes, technisches Medium und ihr Eingreifen in die Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften wie auch in die Kommunikationsstruktur.Zu sechs, für die Debatte relevanten Themenkomplexen - Realität, Indexikalität, Kunst, Wahrnehmung, Gesellschaft, digitales Zeitalter - sind in dem Band über 25 Textauszüge von Kulturwissenschaftlern, Historikern, Soziologen, Philosophen,…mehr
Die Fotografie und ihre fast zweihundertjährige Geschichte rücken zunehmend in den Blickpunkt der unterschiedlichsten Wissenschafts- und Theoriefelder. Verantwortlich dafür ist ihr vielschichtiger Charakter als bilderzeugendes, technisches Medium und ihr Eingreifen in die Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften wie auch in die Kommunikationsstruktur.Zu sechs, für die Debatte relevanten Themenkomplexen - Realität, Indexikalität, Kunst, Wahrnehmung, Gesellschaft, digitales Zeitalter - sind in dem Band über 25 Textauszüge von Kulturwissenschaftlern, Historikern, Soziologen, Philosophen, Schriftstellern, Künstlern, Fotografen und Journalisten aus den letzten 160 Jahren vereint, die die sich wandelnden Sichtweisen der unterschiedlichen Disziplinen verdeutlichen.
Bernd Stiegler, geb. 1964, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Tübingen, München, Paris, Berlin, Freiburg und Mannheim. Von 1999 bis 2007 arbeitete er als Programmleiter Wissenschaft im Suhrkamp Verlag. Seit Herbst 2007 ist er Professor für Neuere deutsche Literatur mit Schwerpunkt 20. Jahrhundert im medialen Kontext an der Universität Konstanz.
Inhaltsangabe
Vorbemerkung Why Photography Matters as Never Before
1. Fotografie und das Reale
Einleitung
[LUDWIG SCHORN / EDUARD KOLOFF] Der Daguerrotyp (1839)
OLIVER WENDELL HOLMES Das Stereoskop und der Stereograph (1859)
BERTOLT BRECHT Durch Fotografie keine Einsicht (um 1930)
LASZLO MOHOLY-NAGY fotografie: die objektive sehform unserer zeit (1936)
JEAN BAUDRILLARD Denn die Illusion steht nicht im Widerspruch zur Realität (1998)
LORRAINE DASTON / PETER GALISON Photographie als Wissenschaft und als Kunst (2007)
2. Fotografie und Indexikalität
Einleitung
CHARLES SANDERS PEIRCE Die Kunst des Räsonierens (1893)
ROLAND BARTHES Rhetorik des Bildes (1964) Wirklichkeits- oder vielmehr Realitätseffekt (Lacan) (1979)
PHILIPPE DUBOIS Die Fotografie als Spur eines Wirklichen (1990)
3. Fotografie und Kunst
Einleitung
CHARLES BAUDELAIRE aus: Der Salon 1859
LUDWIG PFAU Lichtbild und Kunstbild (1870)
ROBERT DE LA SIZERANNE Ist die Fotografie eine Kunst? (1897)
MICHEL FOUCAULT Die photogene Malerei (Präsentation) (1975)
4. Fotografie und Wahrnehmung
Einleitung
WILLIAM HENRY FOX TALBOT aus: Der Zeichenstift der Natur (1844)
PETER HENRY EMERSON Die Gesetze der optischen Wahrnehmung und die Kunstregeln, die sich daraus ableiten lassen (1889)
JOHANNES MOLZAHN Nicht mehr lesen! Sehen! (1928)
ALEXANDER RODTSCHENKO Wege der zeitgenössischen Fotografie (1928)
RAOUL HAUSMANN / WERNER GRÄFF Wie sieht der Fotograf? Gespräch (1933)
HENRI CARTIER-BRESSON Der entscheidende Augenblick (1952)
JONATHAN CRARY Die Modernisierung des Sehens (1988)
5. Fotografie und Gesellschaft
Einleitung
SIEGFRIED KRACAUER Die Fotografie (1927)
WALTER BENJAMIN Kleine Geschichte der Photographie (1931)
PIERRE BOURDIEU Eine illegitime Kunst (1965)
SUSAN SONTAG In Platos Höhle (1977)
ALLAN SEKULA Vom Erfinden fotografischer Bedeutung (1982)
6. Fotografie im digitalen Zeitalter
Einleitung
PETER LUNENFELD Digitale Fotografie. Das dubitative Bild (2000)
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