Diese Studie untersucht die Verbindung zwischen Sprach- und Textsortengeschichte. Einerseits thematisiert sie die synchrone Untersuchung der historischen Textsorte PROSKRIPTION, andererseits fokussiert sie sich auf die phonematisch-graphematische Analyse des in den einzelnen Achtvermerken in Schrift festgehaltenen Deutsch des 14. und 15. Jahrhunderts. Dabei wird sowohl eine makro- als auch eine mikroanalytische Herangehensweise angewandt, um die Frage zu beantworten, ob sich die (spät)mittelalterliche Proskription im Schweidnitzer Stadtbuch als Text ansehen lässt. Anschließend erfolgt eine eingehende Erkundung der Struktur und des Aufbaus der Proskriptionseinträge, um herauszufinden, welche spezifischen Komponenten dieser Einträge wesentlich für die Entstehung eines solchen Textes sind. Schließlich widmet sich die Studie der phonematisch-graphematischen Analyse des gesamten Korpus, um daraus Schlüsse über den Entwicklungsstand der deutschen Sprache sowie über sprachgeographische und dialektologische Merkmale ziehen zu können.