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Niccolò Machiavellis 'opuscolo de principatibus' sprengt den Rahmen eines jeden Werkbegriffs. 'Il Principe', der im berühmten Brief Machiavellis an Francesco Vettori vom 10. Dezember 1513 mit einem Satz die Bühne der Weltpolitik betritt, begründet Techniken der Macht, über die sich Machiavelli als Autor und Autorität weit über die Grenzen seines eigenen historischen Kontextes hinaus in das politische Denken und Imaginäre eingeschrieben hat. Dabei werden Potenziale freigesetzt, die das, was man seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert als Machiavellismus bezeichnet hat, bei Weitem übersteigen. Die…mehr

Produktbeschreibung
Niccolò Machiavellis 'opuscolo de principatibus' sprengt den Rahmen eines jeden Werkbegriffs. 'Il Principe', der im berühmten Brief Machiavellis an Francesco Vettori vom 10. Dezember 1513 mit einem Satz die Bühne der Weltpolitik betritt, begründet Techniken der Macht, über die sich Machiavelli als Autor und Autorität weit über die Grenzen seines eigenen historischen Kontextes hinaus in das politische Denken und Imaginäre eingeschrieben hat. Dabei werden Potenziale freigesetzt, die das, was man seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert als Machiavellismus bezeichnet hat, bei Weitem übersteigen. Die Signaturen dieser machtvollen Autorschaft haben sich nicht nur in der Rede von Machiavellismus oder Anti-Machiavellismus, sondern in der politischen Kultur und Literatur der Neuzeit festgesetzt, die sich mit und gegen Machiavelli als vielschichtige Texturen der Macht lesen lassen. Ausgehend vom 'Principe', von seinen sprachlichen und literarischen Strukturen, seinen Intertexten und seiner Stellung zu anderen Schriften Machiavellis folgt der Band den Fäden und Filiationen dieses Gewebes von den frühesten Rezeptionsdokumenten über die literarische Machiavelli-Rezeption im 16., 17. und 18. Jahrhundert, bis hin zu Staats-, Republikanismus- und Demokratietheorien des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Metaphorik der Texturen dient hier nicht nur dazu, die literarischen Operationen von Machiavellismus als textuelles Phänomen zu beschreiben, sondern erfasst dessen generative Kraft als Instrument, Analytik und Poetologie der Macht.
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Autorenporträt
Judith Frömmer ist Privatdozentin für Romanische Philologie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der LMU München und Stipendiatin im Jungen Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im Vordergrund ihrer Arbeit stehen politische Semantiken in der Literatur der frühen Neuzeit, der Aufklärung und der frühen Moderne sowie Fragen der politischen Theologie. 2013 hat sie sich mit der Arbeit 'Italien im Heiligen Land. Typologien frühneuzeitlicher Gründungsnarrative' habilitiert. Angela Oster habilitiert zum Wahnsinn in der Renaissance und ist Dozentin für romanische Literaturen sowie komparatistische Literaturwissenschaft an der LMU München. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Frühen Neuzeit und Moderne, sowie in der Intermedialität, Kulturtechnik und Ideologiekritik (Barthes/Pasolini).