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Long established as the leading textbook on migration and used by students and scholars alike all over the world, this fully revised and updated sixth edition continues to offer an authoritative and cutting-edge account of migration flows, why they occur, and their consequences for both origin and destination societies. International migration is one of the most emotive issues of our times, reforging societies around the world and shaping debates on security, national identity and sovereignty in profound ways. The expert authors of this book provide a truly global and interdisciplinary…mehr

Produktbeschreibung
Long established as the leading textbook on migration and used by students and scholars alike all over the world, this fully revised and updated sixth edition continues to offer an authoritative and cutting-edge account of migration flows, why they occur, and their consequences for both origin and destination societies. International migration is one of the most emotive issues of our times, reforging societies around the world and shaping debates on security, national identity and sovereignty in profound ways. The expert authors of this book provide a truly global and interdisciplinary introduction to this perennially important topic, with chapters covering all of the world's regions and spanning the nineteenth century to the present day. Exploring the significance of migration in relation to recent events and emerging trends, from the policies of the European Union to the Great Recession, this text helps to shed light on the often large gap between the rhetoric and realities of migration. For students of migration studies in disciplines as wide ranging as politics, sociology, geography, area studies, anthropology and history this is an indispensable guide, whether already familiar with the subject matter or approaching the topic for the first time. New to this Edition: - Charts the contemporary politics of migration, including the latest statistical data, summary of policy developments and shifts toward anti-immigrant politics and Islamophobia - A brand new chapter on Categories of Migration used to describe migrants and analyse migration, including a discussion on the topical issue of 'climate refugees' - Extended discussion of the impacts of migration and development in origin countries in a new separate chapter at the end of the book - Improved coverage of migration trends in the former Soviet Union and Eastern Europe and Central Asia - Offers a better balance between Western and non-Western regions and perspectives on migration - Draws on up-to-date global data on migration and migration policies - A 'Migration Policy Toolbox', providing a comprehensive overview of different types of migration policies - A new glossary with definitions of key terms in migration, which are also highlighted throughout the text Accompanying online resources for this title can be found at bloomsburyonlineresources.com/the-age-of-migration-6th-edition. These resources are designed to support teaching and learning when using this textbook and are available at no extra cost. The Age of Migration is published by Bloomsbury Academic. In the United States and its dependencies, Canada, Mexico and the Philippines, it is distributed under licence by Guildford Press.
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Autorenporträt
Hein de Haas, PhD, is Professor of Sociology at the University of Amsterdam, The Netherlands.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Alles Wissenswerte über Migration

Kommen bald Millionen Klimaflüchtlinge zu uns? Und ist eine Begrenzung möglich? Bei diesem Buch werden Linksliberale als auch Konservative ein ums andere Mal stutzen.

Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis Deutschland über eine Frage diskutiert, die bisher nur am Rande gestellt wurde: Sollten auch Ukrainer künftig Asylanträge stellen müssen? Denn bisher gilt für sie eine europäische Sonderregel, sodass Schutzsuchende aus dem von Russland überfallenen Land hierzulande direkt Bürgergeld erhalten. Aufgeworfen haben die Frage schon die Freistaaten Sachsen und Bayern. Sollte sich daraus ein ernsthafter Meinungsstreit entspinnen, könnten sich die verantwortlichen Politiker das jüngste Buch des niederländischen Migrationsforschers Hein de Haas auf ihren Schreib- oder Nachttisch legen. Wer es durchliest, wird auf interessante Gedanken, Beispiele und Argumente stoßen, die auch auf künftige Debatten anwendbar sind. Dazu gehören eben die Asylfrage und die Ukrainer - aber der Reihe nach.

Hein de Haas, Professor in Amsterdam und Maastricht, liefert mit "Migration - 22 populäre Mythen und was wirklich hinter ihnen steckt" ein spannend erzähltes Werk, das komplexe Sachverhalte in verständlicher Sprache abhandelt. So ist das Buch nicht nur etwas für Politiker und Fachleute, sondern auch für all jene, die sich einfach so für das Thema Migration interessieren. Indem der Autor bekannte Migrationsthesen auseinandernimmt und sie als Mythos zu entlarven versucht, stößt er wohl Linksliberale und Konservative gleichermaßen vor den Kopf. Das ist eine der Stärken des Buchs: Jeder Leser und jede Leserin, gleich welcher politischen Richtung, wird die eigenen Vorstellungen von Migration während der Lektüre hinterfragen. Ob man am Ende alle Einschätzungen des Autors teilt, ist dabei zweitrangig.

Eine weit verbreitete These oder, wie de Haas schreibt, ein populärer Mythos betrifft die Auswirkungen des Klimawandels. Immer wieder tauchen Prognosen auf, bald machten sich Millionen Klimaflüchtlinge auf den Weg nach Europa. Schon der BBC-Fernsehfilm "Der Marsch" aus dem Jahr 1990 entwarf dieses Szenario, heute benutzen etwa die Aktivisten von Fridays for Future es als Argument für ihre Anliegen. Migrationsforscher de Haas aber nennt fünf Gründe, warum die Klimamassenfluchtthese aus seiner Sicht haltlos ist: Menschen können sich an langsame Veränderungen anpassen (1), sie können sich schützen, indem sie etwa Dämme bauen (2), sie müssen wegen einer Überschwemmung nicht weit fliehen (3), sie verlassen ihre Heimat meist nur vorübergehend, weil sie an ihr hängen (4), und sie haben meist gar nicht das Geld, um Hunderte Kilometer weiterzuziehen (5).

De Haas beschreibt in diesem Zusammenhang interessante Erfahrungen aus Marokko, wo er Feldforschung betrieb. Menschen aus wasserreichen Regionen gehen demnach häufiger nach Europa, andere ziehen eher in die Städte. Das deckt sich mit Recherchen dieser Zeitung in Bangladesch, wo Menschen wegen klimatischer Veränderungen oder Umweltkatastrophen vor allem in die Hauptstadt Dhaka ziehen. Geld für die Reise nach Europa (und für Schleuser) haben diese Menschen nicht, erst recht nicht, nachdem sie ihr bescheidenes Hab und Gut verloren haben. Selbst der UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi sagte im vergangenen Jahr der F.A.Z., er halte nichts vom Begriff Klimaflüchtling. Flucht habe meist mehrere Ursachen, sagte er, und das schreibt auch de Haas. Wobei sich, das sollte man ergänzen, für klimabedingte Binnenmigration schon heute genug Beispiele auf der Welt finden lassen, etwa in den Slums von Dhaka.

Eine andere These, die sich de Haas vorknöpft, ist die, dass sich Migration durch Entwicklungshilfe eindämmen lässt. Diese These erfreute sich besonders vor rund zehn Jahren großer Beliebtheit, als außergewöhnlich viele Asylsuchende in Europa ankamen. Warum nicht also mit Entwicklungsgeld Flucht und Migration vorbeugen? Klingt auf den ersten Blick doch logisch.

"Tatsächlich ist das genaue Gegenteil der Fall", schreibt de Haas. "Wirtschaftliche Entwicklung führt nicht zu weniger, sondern zu mehr Auswanderung." Auch an dieser Stelle greift der Autor auf seine Erfahrungen aus seiner Feldforschung in Marokko zurück. Und er bringt es auf einen Punkt: "Wenn Armut wirklich zu Migration führt, wie erklären wir uns dann die Tatsache, dass so wenige Menschen aus den ärmsten Ländern der Welt, zum Beispiel aus Subsahara-Afrika, in den Westen abwandern?"

Erst von einem bestimmten Punkt an nimmt Migration demnach wieder ab. Nämlich dann, wenn die Gebildeten und einigermaßen Wohlhabenden in ihrer Heimat attraktive Möglichkeiten haben. De Haas verweist auf den Wirtschaftswissenschaftler Michael Clemens, der herausgefunden hat, dass die Auswanderung erst bei einem kaufkraftbereinigten Bruttoinlandsprodukt von etwa 10.000 Dollar je Kopf abnimmt.

Bei den Themen Klimaflucht und Entwicklungshilfe provoziert der Migrationsforscher Linksliberale. Aber auch die Konservativen werden manches Mal stutzen. Etwa beim Thema Begrenzung.

Oft führten Begrenzungsversuche gar zu mehr Migration, schreibt de Haas. Und er nennt Beispiele. Einst, schreibt der Autor, durften Marokkaner, Tunesier und Algerier frei nach Südeuropa einreisen, fanden dort Arbeit für ein paar Monate und kehrten immer wieder in die Heimat zurück. Diese "zirkuläre Migration" fand ein Ende, als Anfang der Neunzigerjahre für nordafrikanische Länder eine Visumpflicht eingeführt wurde. Nun entschieden sich Migranten, dauerhaft etwa in Italien zu bleiben. So war es auch im Fall vieler Lateinamerikaner in den Vereinigten Staaten. Je schärfer das Grenzregime wurde, desto mehr Migranten entschieden sich, dauerhaft zu bleiben - und ihre Familien nachzuholen.

Im Extremfall, schreibt de Haas, könnten Verschärfungen auch eine "Torschluss-Migration", auslösen, so wie im Fall Surinam. Bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1975 konnten Surinamer problemlos in die Niederlande einreisen. Aus Angst vor Einreisebeschränkungen im Zuge der Unabhängigkeit zogen dann plötzlich 40 Prozent der Surinamer binnen eines Jahrzehnts in die Niederlande. Da fragt man sich als Leser unweigerlich: Was könnte wohl passieren, wenn Ukrainer nun in Deutschland Asylanträge stellen müssten? TIM NIENDORF

Hein de Haas: Migration. 22 populäre Mythen und was wirklich hinter ihnen steckt.

S.Fischer Verlag, Frankfurt 2023. 512 S., 28,- Euro.

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