Auf welche Ressourcen stützt sich die kriegerische Schlagkraft der USA und wo liegen ihre inneren Schwächen? Werner Biermann/Arno Klönne informieren über die Struktur der US-Streitkräfte, über deren Personal, Einsatzfelder und strategische Konzepte. Sie geben Einblick in Geschichte und Geographie militärischer US-Interventionen, zeichnen die Verflechtung von militärischen und wirtschaftlichen Interessen nach und fragen, welche Resultate die gewaltförmigen Eingriffe der Vereinigten Staaten in die globale Entwicklung zeitigen. Biermann/Klönne setzen sich auch mit dem weltweiten »Gewaltmarkt« auseinander, den Verbindungen zwischen öffentlichen und privaten militärischen Systemen. The Big Stick legt offen, welche dramatischen Konsequenzen die derzeit herrschende »Enttabuisierung des Militärischen« hat, hegemonial betrieben von der US-amerikanischen Regierungspolitik und nachvollzogen von deren konkurrierenden Mitspielern.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
"Die USA sind nicht übermächtig, sondern ohnmächtig" verkünden die Autoren dieses Buches laut Andreas Bock. "Genüsslich" sezierten Arno Klönne und Werner Biermann die Misserfolge der amerikanischen Politik. Von Nord-Korea, über Fidel Castro und Saddam Hussein bis hin zu Osama bin Laden kämen sie alle vor, die unbewältigten Probleme der US-Außenpolitik und das enorme Haushaltsdefizit nicht zu vergessen. Die Ursache für diese "blinden Flecken der sonst so gleißenden Supermacht USA" sei die Militarisierung der US-Gesellschaft. Diese These diene den Autoren als Begründung für die florierende Rüstungsindustrie in den USA und der fleißigen Aufrüstung der "Feinde von morgen" - siehe Irak. An zahlreichen Beispielen werde diese These untermauert und somit auch so manche Argumentation der um ihre Wiederwahl besorgten US-Politiker entlarvt, findet Bock Schließlich prognostizierten die Autoren auch noch den Niedergang der amerikanischen Vormachtstellung, dieses "Koloss auf tönernen Füßen" - man müsse nur nach Russland und seinem Verhältnis zur eigenen Rüstungsindustrie schauen. Da sich Bock im Großen und Ganzen aufs Referat beschränkt, scheint er gegen das Buch keine Einwände zu haben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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