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One of the most influential experts on military history and strategy has now written his magnum opus, an original and provocative account of the past hundred years of global conflict. The Changing Face of War is the book that reveals the path that led to the impasse in Iraq, why powerful standing armies are now helpless against ill-equipped insurgents, and how the security of sovereign nations may be maintained in the future.
While paying close attention to the unpredictable human element, Martin van Creveld takes us on a journey from the last century s clashes of massive armies to today s
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Produktbeschreibung
One of the most influential experts on military history and strategy has now written his magnum opus, an original and provocative account of the past hundred years of global conflict. The Changing Face of War is the book that reveals the path that led to the impasse in Iraq, why powerful standing armies are now helpless against ill-equipped insurgents, and how the security of sovereign nations may be maintained in the future.

While paying close attention to the unpredictable human element, Martin van Creveld takes us on a journey from the last century s clashes of massive armies to today s short, high-tech, lopsided skirmishes and frustrating quagmires. Here is the world as it was in 1900, controlled by a handful of great powers, mostly European, with the memories of eighteenth-century wars still fresh. Armies were still led by officers riding on horses, messages conveyed by hand, drum, and bugle. As the telegraph, telephone, and radio revolutionized communications, big-gun battleships like the British Dreadnought, the tank, and the airplane altered warfare.

Van Creveld paints a powerful portrait of World War I, in which armies would be counted in the millions, casualties such as those in the cataclysmic battle of the Marne would become staggering, and deadly new weapons, such as poison gas, would be introduced. Ultimately, Germany s plans to outmaneuver her enemies to victory came to naught as the battle lines ossified and the winners proved to be those who could produce the most weapons and provide the most soldiers.

The Changing Face of War then propels us to the even greater global carnage of World War II. Innovations in armored warfare and airpower, along with technological breakthroughs from radar to the atom bomb, transformed war from simple slaughter to a complex event requiring new expertise all in the service of savagery, from Pearl Harbor to Dachau to Hiroshima. The further development of nuclear weapons during the Cold War shifts nations from fighting wars to deterring them: The number of active troops shrinks and the influence of the military declines as civilian think tanks set policy and volunteer forces decouple the idea of defense from the world of everyday people.

War today, van Crevald tells us, is a mix of the ancient and the advanced, as state-of-the-art armies fail to defeat small groups of crudely outfitted guerrilla and terrorists, a pattern that began with Britain s exit from India and culminating in American misadventures in Vietnam and Iraq, examples of what the author calls a long, almost unbroken record of failure.

How to learn from the recent past to reshape the military for this new challenge how to still save, in a sense, the free world is the ultimate lesson of this big, bold, and cautionary work. The Changing Face of War is sure to become the standard source on this essential subject.
Autorenporträt
Martin van Creveld
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.06.2009

Brennende Kälte
Gesichter des Krieges: Martin van Creveld als neuer Machiavelli
Der israelische Militärhistoriker Martin van Creveld ist der nüchternste, zupackendste Schriftsteller seines Faches. Nüchtern ist er in einem doppelten Sinn: Er verklebt seinen Gegenstand nicht mit süßlichem Mitleid, aber er schwelgt auch nicht in jener stoischen Abgeklärtheit, die als Ästhetik des Schreckens eine fragwürdige Karriere in der Kriegsliteratur des 20. Jahrhunderts machte. Creveld zeigt, was passiert im Krieg, was er mit den Kämpfern und den kämpfenden Gesellschaften anrichtet. Weder Pazifist noch Dandy, kein Erich Maria Remarque und kein Ernst Jünger, kein bornierter Fachmann, sondern Sozialhistoriker nimmt er für uns europäische Kinder des Friedens seinen Gegenstand handfest und umfassend. Das ist anschaulich, ja spannend, dabei ganz ohne behaglichen Grusel.
Sein neues Buch über den Krieg im 20. Jahrhundert ist eine Summe, in der vieles wiederholt wird, was Creveld in früheren Büchern, beispielsweise der „Zukunft des Krieges” von 1998 und „Aufstieg und Untergang des Staates” 2004 schon gesagt hat. Diesmal ist der Blick panoramatischer, erzählerischer, er überschaut das ganze 20. Jahrhundert bis zum Irak-Krieg von 2003.
So behandelt die erste Hälfte das gewaltige Verglühen der europäische Hegemonialkriege bis 1945: Die Totalisierung, Technisierung und Entzivilisierung des klassischen Staatenringens in den beiden vorwiegend auf europäischem Boden ausgefochtenen Weltkriegen mit ihren kolonialen Ablegern und jenem alle frühere Kriegsführung beendenden Donnerschlag: den amerikanischen Atombomben vom Sommer 1945 auf Japan.
Dabei scheut Creveld auch nicht das technische Detail: Warum der Erste Weltkrieg in Stellungskriegen jahrelang resultatlos verblutete und warum im Zweiten Weltkrieg mit Blitzkriegen riesige Räume unterworfen werden konnten, wird auch aus materiellen Gegebenheiten wie Panzertypen, Versorgungslinien, Informationsketten erläutert.
Dass Creveld von der Sozialgeschichte – ein besonderes Augenmerk gilt der Rolle der Frauen – bis zur militärischen Fachschriftstellerei und ihrem Einfluss auf einen doch kaum zu planenden Kriegsalltag alle Aspekte seines Themas im Blick hat, hebt sein Buch über die Dumpfheit jeglicher Landserliteratur weit hinaus.
Der interessanteste, weil neueste Teil dieses Überblicks ist der letzte, überschrieben „Die neue Weltordnung (1991 bis heute)”. Nach Lektüre kann man diese Kapitelüberschrift nur noch ironisch verstehen, denn der Abschnitt handelt von den kaum noch führbaren Terrorkriegen der letzten anderthalb Jahrzehnte, wo technisch höchstgerüstete Groß- und Weltmächte im Schlamm, Sand und den Hinterhalten der Guerillas steckenbleiben, ohne Entscheidendes ausrichten zu können.
Die Akteure der Kriegsführung verändern sich, so Creveld elementarer Befund, das heißt sie passen nicht mehr zusammen. Was nützt eine Technik, die jedes Mobiltelefon dieser Welt orten kann, wenn keine Dolmetscher da sind, die die arabischen oder paschtunischen Dialekte beherrschen, mit denen auf dieses Handys gesprochen wird? Was hilft das schönste Demokratisierungsprogramm, wenn, wie im Irak, Demokratisierung bedeutet, dass eine bisher herrschende Minderheit (die Sunniten) einer bisher unterdrückten Mehrheit (den Schiiten) ausgeliefert wird? Crevelds unterkühlter Ton wird beißend in solchen Momenten. Da kommt die Supermacht Amerika mit „netzwerkorientierter Kriegsführung” in ein Land, in dem viele „kaum ein anderes Netz kennen als das, mit dem man Fische fängt” – und kommt erst einmal nicht durch!
Creveld interessiert sich vor allem für die Frage, ob und wie solche terroristischen Gegner überhaupt besiegbar sind. Anhand von zwei Beispielfällen will er zeigen, dass es nur zwei, radikal von einander abweichende Wege dafür gibt: höchste Zivilisiertheit oder maximale Brutalität.
Für die erste Methode liefert ihm das britische Vorgehen in Nordirland das Exempel: Der Krieg dort wurde als reine Polizeiaktion geführt, in minutiöser Rechtsstaatlichkeit und bei einer Selbstdisziplin, die an Selbstverleugnung der kämpfenden Truppe grenzte. Was das real bedeutet, sagen Zahlen: Von 3000 Toten im Lauf der Jahre seien nicht mehr als 300 Terroristen gewesen, der Rest aber 1700 Zivilisten und 1000 Soldaten – ein entsetzlicher Blutzoll. Doch „im Flüsterton” habe einer der beteiligten Offiziere dem Verfasser gesagt: „Und das ist der Grund, warum wir noch in Nordirland sind.” Man ließ den Hass sich totlaufen, lautet diese Lehre.
Das andere Beispiel liefert der syrische Diktator Assad in der aufständischen Stadt Hama 1982. Bei Darstellung dieses Massakers steigert Creveld seinen Stil in eine Art apokalyptischen Machiavellismus (Machiavelli wird direkt zitiert), eine höhnisch brennende Kälte. Fünf Punkte nennt er: Man agiere unerwartet, so hart wie möglich, rechtzeitig, offen sichtbar, und man delegiere die Maßnahmen an einen Schlächter.
Es geht also um Vernichtung und Schockpädagogik gleichermaßen: darum, „die eigene Skrupellosigkeit und Bereitschaft zu demonstrieren, mit allen Mittel das eigene Ziel zu erreichen”. „Der größte Vorteil von Kanonen ist, dass sie so aufgestellt werden können, dass die Opfer, bevor sie in den Tod geschickt werden, direkt in die auf sie gerichteten Mündungen blicken.”
Der zur Durchführung bestimmte Schlächter solle „so grimmig wie möglich” aussehen, „indem man ihn etwa in eine rauchgeschwärzte Uniform steckt und ihm einen schmutzigen Verband um die Stirn schlingt”. Nie solle man sich für irgendetwas entschuldigen: „Alle müssen begreifen, dass sie (die Kriegführenden) jederzeit bereit wären, erneut so brutal vorzugehen.”
Beide Methoden, die zivilisierte und die barbarische, erfordern, so Creveld, „enormen Mut und enorme Stärke, wenn sie konsequent angewandt werden sollen.” Und dann folgt ein Satz, bei dem man beklommen an Israels jüngsten Krieg in Gaza denkt: „Werden sie nicht konsequent angewandt, wird das in fast allen Fällen in einer Katastrophe enden.”
Die radikale Alternative, die hier gestellt wird, zeigt den Geist von Creveld als Militärschriftsteller: Krieg bleibt in allen seinen Möglichkeiten eine Herausforderung an Leib und Seele, und alle Versuche, ihn ins Technische zu entrücken und abstrakt zu machen, sind illusionär.
Aus der Illusion der Entkörperlichung entstehen jene Fehler, die vor allem die Vereinigten Staaten im Irak machten und die Creveld jenseits des europäischen Leitartikler-Moralismus brillant analysiert: eine Mischung aus verächtlicher Grausamkeit und irregeleitetem, also objektiv verlogenem Humanitarismus, die in keinem Moment Ziele oder Strategien festzuhalten erlaubt. Erst wenn man sich eingesteht, dass Krieg ein durch und durch schmutziges Geschäft bleibt, kann man ihn verantwortlich führen, darauf läuft Crevelds ziemlich schreckliches Buch am Ende hinaus. Wir Europäer, die wir allesamt „natural born pacifists” sind, müssen das lesen. GUSTAV SEIBT
MARTIN VAN CREVELD: Die Gesichter des Krieges. Der Wandel bewaffneter Konflikte von 1900 bis heute. Aus dem Englischen von Norbert Juraschitz. Siedler Verlag, München 2009. 352 Seiten, 22,95 Euro.
Es geht also um Vernichtung und Schockpädagogik gleichermaßen.
„Der größte Vorteil von Kanonen ist, dass sie so aufgestellt werden können, dass die Opfer, bevor sie in den Tod geschickt werden, direkt in die auf sie gerichteten Mündungen blicken.” – Britische Panzer vor Basra, 2003 Foto: AP
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.01.2010

Ganze Kerle greifen hart durch
Wichtige Stationen der Kriegführung im 20. Jahrhundert

Viel ist zu den "neuen" Kriegen der vergangenen Jahrzehnte geschrieben worden. Immer wieder äußerten sich Militärs, Politikwissenschaftler und Historiker über den Wandel des Krieges und die Frage, wie die hochgerüsteten Armeen des Kalten Krieges in den asymmetrischen Konflikten des 21. Jahrhunderts bestehen können. Gespannt nimmt der Leser daher das Werk Martin van Crevelds in die Hand und fragt sich, was er zu einem Thema zu sagen hat, zu dem eigentlich schon alles gesagt ist.

Der größte Teil des Buches besteht aus einer für ein breites Publikum geschriebenen, gut lesbaren Nacherzählung der wichtigsten Stationen der Kriegführung im 20. Jahrhundert, die kaum neue Interpretationen oder Informationen enthält: Geschildert werden die Visionen vom großen Vernichtungsschlag vor 1914, der Schrecken des Grabenkrieges in den Jahren des "Großen Krieges", das Nachdenken über den Krieg zwischen 1918 und 1939, die Blitzfeldzüge der Jahre 1939 bis 1941, der "Zermürbungskrieg" der Jahre 1942 bis 1945. Den wichtigsten Einschnitt in der Geschichte der Kriege sieht Creveld zu Recht im ersten Abwurf einer Atombombe am 6. August 1945, der den Großmachtkrieg aus Angst vor der atomaren Selbstzerstörung abrupt beendete. "Atomwaffen haben die Welt zu einem sicheren Ort gemacht, nicht zu einem gefährlicheren", so Creveld. Die Verbreitung von Atomwaffen schaffe Frieden, selbst im Falle Israels: Ohne das Atomwaffenprogramm wären womöglich in den achtziger und neunziger Jahren noch größere Kriege im Nahen Osten ausgebrochen als der von 1973.

Creveld, der an der Universität Jerusalem Geschichte lehrt, gilt in Fachkreisen als Homme Provocateur, so dass der kundige Leser fast ungeduldig auf Interpretationen der besonderen Art wartet. Am Ende des Buches werden die Befürchtungen dann erfüllt. Da sind zunächst die für ihn üblichen Seitenhiebe auf die Frauen in der Armee, die ohnehin nur "halbe Soldaten" seien, weil sie kaum kämpften. Ihr Vordringen sei dem Mangel an Wehrpflichtigen und dem Drängen der Feministinnen seit den siebziger Jahren zu verdanken. "Kaum hatten die Frauen den Fuß in der Tür, da sorgte ihre Anwesenheit für Unruhe." Befriedigt stellt Creveld aber fest, dass die uneingeschränkte männliche Dominanz in keinem Land ins Wanken gebracht worden sei.

Zentraler sind seine Gedanken zur Aufstandsbekämpfung. Die Versuche regulärer Streitkräfte, Guerrillakämpfer und Terroristen in Schach zu halten, seien fast immer gescheitert, so Creveld. Dem ist entgegenzuhalten, dass er die Aufstandsbekämpfung viel zu undifferenziert betrachtet. Lediglich wenn man diese auf koloniale und postkoloniale Konflikte reduziert, blickt man auf eine lange Liste des Scheiterns. Schon ein kurzer Blick auf Südamerika, den Kaukasus oder China zeigt, dass keine Rede davon sein kann, dass reguläre Armeen den Kampf gegen Guerrillakämpfer stets verloren haben. Creveld kann nur zu seiner Schlussfolgerung gelangen, weil er jene Konflikte, die nicht zu seiner These passen, ausblendet, und andere, die mit einer Aufstandsbekämpfung kaum etwas zu tun hatten, in die Betrachtung mit einbezieht. So war der Vietnam-Krieg seit 1965 gewiss kein Guerrillakrieg mehr, sondern der Kampf zweier regulärer Armeen.

Besonders provokant sind Crevelds Empfehlungen, wie man heutzutage erfolgreich Aufstandsbekämpfung betreiben solle: Entweder müsse man es machen wie die Briten in Nordirland, indem man auf lange Zeit äußerste Zurückhaltung übe, sich auch durch Anschläge nicht provozieren lasse und unter der Zivilbevölkerung mehr Freunde als Feinde gewinne. Die andere Möglichkeit bestehe darin, schnell "hart" zuzuschlagen. "Es gibt Situationen, in denen man grausam durchgreifen muss." Es sei besser, viele Menschen zu töten als zu wenige. Schwäche sei vollkommen fehl am Platz, ebenso das Gejammer über Kollateralschäden. Am besten man wähle die Artillerie, um einen spektakulären Schaden anzurichten. Diese habe den Vorteil, "dass sie so aufgestellt werden können, dass die Opfer, bevor sie in den Tod geschickt werden, direkt in die auf sie gerichteten Mündungen blicken". Zum Schluss empfiehlt Creveld der "entwickelten Welt", endlich ihre Lethargie abzulegen und zu lernen, "wie sie mit den Terroristen fertig wird, oder die Terroristen werden mit ihr fertig".

Um eine brauchbare Analyse heutiger Kriegsformen handelt es sich bei diesen Zeilen gewiss nicht, empfiehlt Creveld doch nicht weniger als die Anwendung jener Methoden, mit der die deutsche Wehrmacht eine Blutspur durch Europa zog und damit spektakulär scheiterte. Wieder einmal fällt Creveld mit plumper Provokation auf und trägt zum wissenschaftlichen Diskurs um Krieg und Gewalt wenig Substantielles bei. Die Schlüsselthesen dieses Buches sind so abstrus, dass man sich noch nicht einmal über sie aufzuregen vermag. Bleibt nur noch die Frage zu beantworten, warum Creveld so etwas schreibt und warum dies gedruckt wird.

SÖNKE NEITZEL

Martin van Creveld: Gesichter des Krieges. Der Wandel bewaffneter Konflikte von 1900 bis heute. Siedler Verlag, München 2009. 352 S., 22,95 [Euro].

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