Der Zusammenarbeit zweier kenntnisreicher Sammler im 18.Jahrhundert - Lord William Hamilton und Hugues d'Hancarville - verdanken wir eine der schönsten und spektakulärsten Sammlungen etruskischer, griechischer und römischer Vasen der Geschichte. d'Hancarville beauftragte seinerzeit Lord Hamilton, die wunderbaren Vasen seiner Sammlung mit ihrer einmaligen Ornamentik zu stechen, bevor er sie als Grundstock einer großen Sammlung an das British Museum in London verkauft. Mit diesem Faksimile, das die komplette Sammlung in Stichen des Lord Hamilton zeigt, ist wohl der interessanteste und übersichtlichste Streifzug durch diese Kunstform der Antike gelungen. Das Buch wendet sich nicht nur an Fachleute, sondern auch an Künstler und Designer. Die spektakulärsten Details sind auf sieben Ausklapptafeln vergrößert und kommen so zu ihrem wahren Glanz.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Roman Hollenstein bejubelt hingerissen diesen Reprint des vierbändigen, zwischen 1767 und 1796 erschienenen Werks mit Stichen der antike Vasensammlung William Hamiltons. Diese "kostbare" Ausgabe der Farbabbildungen der berühmten Sammlung veränderte den Blick Europas auf die antike griechische Kunst und hatte weit reichenden Einfluss auf die Kunst und den Geschmack des 18. Jahrhunderts, weiß der Rezensent zu berichten. Der Reprint bildet die Vasen auch nach heutigen Ansprüchen genügenden "Maßstäben" und in einer "Schönheit der Präsentation" ab, die den entzückten Hollenstein überzeugen. Dass die vorliegende einbändige Ausgabe den ursprünglichen Textteil von Pierre-Francois Hugues d'Hancarville weggelassen hat, findet der Rezensent nicht weiter schlimm, handelt es sich dabei doch vor allem um "langfädige archäologische Exkurse" und er sieht sich durch die "hervorragende Qualität" der Bildtafeln mehr als entschädigt. Nur die Entscheidung, einige Farbtafeln nicht in der Originalgröße, mitunter nur im Ausschnitt und in einer veränderten Abfolge abzudrucken, findet Hollenstein unverständlich und er moniert sie als "unnötige Abweichungen" vom Original. Über diese "kleinen Schönheitsfehler" schaut der Rezensent jedoch großzügig hinweg, weil ihn die Vorzüge dieses "höchst willkommenen Unternehmens" schwerer wiegen als die Mängel. Die "attraktiv illustrierte" Einführung durch Sebastian Schütz vermag seine Begeisterung noch zu steigern, zumal sie auch dem "interessierten Laien" diese "einst so umschwärmte Vasensammlung" näher bringt, wie er betont.
© Perlentaucher Medien GmbH
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