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buecher-magazin.de - Rezension
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Die bekanntesten Bilder von Simon Stålenhag zeigen riesige angerostete Kampfroboter, die durch melancholische schwedische Landschaften streifen und Kinder, die sie mit Pistolen oder Speeren angreifen oder ruhig aus einiger Entfernung betrachten. Technologie der Achtziger und Neunziger – Gameboys, Kassettenrekorder –, in denen blutig und grotesk organisches Leben pulsiert, beunruhigend und aufregend wie die Pubertät. Seine Bilder erzählten epische Geschichten, bevor er begann, sie aufzuschreiben. „The Electric State“ spielt in Nordamerika. Die junge Waise Michelle schlägt sich durch eine menschenleere, postapokalyptische Landschaft, um ihren kleinen Bruder zu finden, der an ein süchtig machendes Netzwerk angeschlossen ist. Vorbei an gestrandeten Autos und verrottenden Körpern unter Virtual-Reality-Helmen. An zerfallenen Reklameschildern und windschiefen Containersiedlungen. Intakt sind einzig die Anlagen der Software-Firma, die die Helme herstellt. Die düsteren Illustrationen entwickeln einen ungeheuren Sog. Der Roman selbst ist voller Leerstellen, die Zusammenhänge erschließen sich erst gegen Ende und nur, wenn man die Einzelheiten der Illustrationen aufmerksam betrachtet.

© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)
Die visionären Illustrationen [...] erinnern an das Werk des Malers Edward Hopper. Filmbulletin 20230201