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Winner of the Guardian First Book Award 2011 Winner of the Pulitzer Prize for Non-fiction 2011 A magnificent, beautifully written biography of cancer -- from its first documented appearances thousands of years ago through the epic battles to cure, control and conquer it, to a radical new understanding of its essence. In The Emperor of All Maladies, Siddhartha Mukherjee, doctor, researcher and award-winning science writer, examines cancer with a cellular biologist's precision, a historian's perspective, and a biographer's passion. The result is an astonishingly lucid and eloquent chronicle of a…mehr

Produktbeschreibung
Winner of the Guardian First Book Award 2011 Winner of the Pulitzer Prize for Non-fiction 2011 A magnificent, beautifully written biography of cancer -- from its first documented appearances thousands of years ago through the epic battles to cure, control and conquer it, to a radical new understanding of its essence. In The Emperor of All Maladies, Siddhartha Mukherjee, doctor, researcher and award-winning science writer, examines cancer with a cellular biologist's precision, a historian's perspective, and a biographer's passion. The result is an astonishingly lucid and eloquent chronicle of a disease humans have lived with - and perished from - for more than five thousand years.
The story of cancer is a story of human ingenuity, resilience and perseverance, but also of hubris, arrogance and misperception, all leveraged against a disease that, just three decades ago, was thought to be easily vanquished in an all-out 'war against cancer'. Mukherjee recounts centuries of discoveries, setbacks, victories and deaths, told through the eyes of predecessors and peers, training their wits against an infinitely resourceful adversary. From the Persian Queen Atossa, whose Greek slave cut off her malignant breast, to the nineteeth-century recipient of primitive radiation and chemotherapy and Mukherjee's own leukemia patient, Carla, The Emperor of All Maladies is about the people who have soldiered through toxic, bruising, and draining regimes to survive and to increase the store of human knowledge.
Riveting and magesterial, The Emperor of All Maladies provides a fascinating glimpse into the future of cancer treatments and a brilliant new perspective on the way doctors, scientists, philosophers and lay people have observed and understood the human body for millennia.
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Autorenporträt
Siddhartha Mukherjee M.D., Ph.D., is a cancer physician and researcher. He is an assistant professor of medicine at Columbia University and a cancer physician at the CU/NYU Presbyterian Hospital. A Rhodes Scholar, he graduated from Stanford University, University of Oxford, and from Harvard Medical School and was a Fellow at the Dana Farber Cancer Institute and an attending physician at the Massachusetts General Hospital and Harvard Medical School. He has published articles in Nature, New England Journal of Medicine, Neuron, the Journal of Clinical Investigation, The New York Times, and The New Republic. He lives in New York with his wife and daughter.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.02.2012

Wie therapieren, wenn man die Ursache nicht kennt?

So muss Medizingeschichte geschrieben werden: Siddhartha Mukherjees Buch über die Geschichte des Kampfs gegen Krebs zeigt Sinn für Details und verliert doch nicht das große Ganze aus dem Blick.

Ärzte, denen es gelingt, die Geschichte ihrer Fachdisziplin mit großer Empathie für Patienten wie für Forscher aufzurollen, die mit Sinn für das Detail und das große Ganze schreiben und die dabei, was Theorie und Praxis angeht, aus dem Vollen schöpfen können, die gibt es nicht oft. Siddhartha Mukherjee ist solch ein Arzt. Dem Spezialisten für Krebserkrankungen ist es geglückt, nicht nur auf neue Art eine Geschichte der Krebsforschung zu schreiben, sondern vielmehr eine Geschichte der Beschäftigung mit dem Krebs. Weder Laien noch Fachleute werden dieses soeben auf Deutsch erschienene Buch ohne Gewinn aus der Hand legen, und nur der Ernst des Themas verbietet es, die Lektüre kurzweilig zu nennen.

Mukherjee beginnt wie fast jede Krebshistorie zunächst bei Atossa, der Frau des Perserkönigs Dareios, und dem ihr zugeschriebenen Brustkrebs. Aber schon dieser scheinbar so bekannte Adam-und-Eva-Start ist kalkuliert. Denn Brustkrebs und Blutkrebs - genauer: die kindliche Leukämie - sind die Protagonisten, die der Autor wie auf einem Glasträger unter dem Mikroskop hin und her schiebt. Dabei führt er vor, wie man immer wieder neue Aspekte der Krankheit Krebs in den Blick nahm, wie das Betrachten der Objektränder neue Sichtweisen auf das Zentrum ermöglichte, wie man innehielt und sich der Unschärfe des Abbildes bewusst wurde und wie man schließlich Okular und Blende neu justierte, um andere Ebenen zu fokussieren.

Scheinbar unverbunden werden zunächst unterschiedliche Therapien abgehandelt: die Ansätze zur Chemotherapie, die Chirurgie von Tumoren und schließlich die Bestrahlung. Aber immer wieder findet der Autor in Schleifen zu den eigentlich entscheidenden, medizintheoretischen Fragen zurück: Kann man zu wirksamen Therapien finden, auch wenn man die Ursache von Krebs nicht kennt? Ist Krebs eine lokal begrenzte Krankheit, die man mit Stumpf und Stiel ausrotten muss, oder eine systemische, die den ganzen Organismus betrifft? Wie radikal darf man behandeln, und rechtfertigt selbst eine geringe Aussicht auf Heilung entstellende und quälende Therapien?

Die kluge Beschränkung auf wenige Krebsleiden erlaubt es dem Autor daher, die Meilensteine der Forschung paradigmatisch abzuhandeln. So steht die Brustkrebschirurgie pars pro toto für andere Krebsoperationen, bei denen sich die Fachwelt zunächst kaum fragte, wie sehr sie die Lebensqualität dieser fast "leergeräumten" Patienten minderte. Anhand der Eingriffe an der Brust, die William Stewart Halsted am Ende des neunzehnten Jahrhunderts am Johns-Hopkins-Krankenhaus in grausiger Radikalität bis in die Tiefen des Brustraums vorantrieb, lässt sich das eindrucksvoll abhandeln. Gleichzeitig macht Mukherjee an diesem Beispiel selbst dem in wissenschaftlichen Methodenfragen ungeschulten Leser hervorragend klar, wie ein Denkstil jahrzehntelang die Chirurgie beherrschen konnte, obwohl die Zeitgenossen zweifelten und empirische Belege fehlten.

Auch erspart er seinen Kollegen nicht die Konfrontation mit ihren dunklen Stunden, als sie "wahllos ein Giftfass nach dem anderen über den Patienten" auskippten. Eindeutig macht er klar, dass manche Therapiefragwürdigkeit erst aufgrund aufgeklärter und selbstbewusster Patientenkoalitionen ihr Ende fand.

Biographische Anekdoten nutzt Mukherjee, wie man Viren für Medikamente nutzt: als Vehikel zur Einschleusung, in seinem Fall, um den Leser in schwierige wissenschaftliche Debatten einzuführen. Seine Erzählweise ist deshalb nur scheinbar auf Personen zentriert, sie werden in Dienst genommen. Um etwa zu zeigen, wie schwierig es war, Tabakrauch als Krebsauslöser zu identifizieren, scheut er sich zwar nicht, den Leser mit den Feinheiten der epidemiologischen Forschung zu behelligen. Aber er lässt hierfür auch die perfiden Vertuschungsversuche einzelner Verantwortlicher aus der Tabakindustrie nicht ungenutzt.

Mukherjee ist sich völlig darüber im Klaren, dass die Krebsforschung nicht nur das Werk einzelner Persönlichkeiten war. Dazu bedurfte es großer Strukturen, was er am Beispiel des Nationalen Krebsinstitut NCI in Bethesda darlegt. Dazu bedurfte es auch großer Summen wie der 1,5 Milliarden Dollar, die der National Cancer Act von 1971 den amerikanischen Krebsforschern für die folgenden drei Jahre zusicherte. Aber Mary Lasker, eine reiche und einflussreiche Lobbyistin, eignet sich dennoch bestens dazu, den Kampf ums Geld für den Kampf gegen Krebs zu personifizieren.

Oder jener legendäre Patient "Jimmy", eines der ersten Kinder, die mittels Chemotherapie geheilt wurden. Die Schilderung, wie es zur Gründung der Jimmy-Foundation für krebskranke Kinder kam, ist fast ein Pageturner und ebenso gut in Szene gesetzt wie seinerzeit die Live-Übertragung jenes Momentes im Radio, als das Lieblingsbaseballteam des Jungen ins Krankenzimmer kam. Obwohl Jimmy - ein Pseudonym - fünfzig Jahre anonym blieb, war dies die Geburtsstunde einer Spendenaktion, die das erste erfolgreiche Fundraising für die Leukämieforschung markiert.

Eine andere, gut begründete thematische Engführung ist die Fokussierung auf amerikanische Verhältnisse, ja mitunter auf wenige Zentren. Dreh- und Angelpunkt des Buches ist das Dana-Farber-Krebsinstitut in Boston, an dem Mukherjee seine Lehrjahre absolvierte. Dort spielen sich einige der im Buch eingestreuten Patientenschicksale ab. Dort wirkte vor allem Sydney Farber, den der Autor zum Vater der modernen Chemotherapie macht; er hätte keinen geeigneteren Forscher und Kämpfer die für Kinderleben erfinden können. Da sollte es der deutsche Leser verschmerzen, dass der Autor nur über den Ozean blickt und sich dort bedient, wenn es passt. So kommt immerhin Paul Ehrlich zu Ehren, weil dessen Überlegungen - während einer nächtlichen Zugfahrt - so treffend die Suche nach einem spezifischen Mittel illustrieren, das nur die Krebszelle schädigt, gesunde Zellen aber verschont.

Einzig die Tatsache, dass der Beitrag der Atombombenfolgen zur Krebsforschung nicht gewürdigt wird, ist eine bedauerliche Auslassung. Das wird nichts daran ändern, dass zukünftige Versuche, Medizingeschichte packend begreiflich zu machen, an diesem Werk gemessen werden müssen. Zu guter Letzt sei auf die glückliche Entscheidung des Lektorats hingewiesen, im Text auf jede störende Anmerkung zu verzichten und die Nachweise am Ende des Buches aufzulisten. Dort macht es eine innovative Zitierstrategie dem Leser leicht, sie anhand der Seitenzahlen aufzusuchen.

MARTINA LENZEN-SCHULTE

Siddhartha Mukherjee: "Der König aller Krankheiten". Krebs - eine Biografie.

Aus dem Englischen von Barbara Schaden. Dumont Verlag, Köln 2012. 670 S., geb., 26,-[Euro].

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