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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2021

Elefanten retten

Der Titel dieses Buches ist ein grausames Wortspiel: "The End of the Game" - das ist gleichermaßen das Ende eines Spiels wie das des Wilds, der Tiere, die einst über die afrikanische Savanne herrschten. Zum ersten Mal ist es 1963 erschienen, seither in sieben, teils überarbeiteten Auflagen. Darin, dass es stets aktuell war, liegt seine Tragik. Die jüngste Auflage, nach Beards Tod im Frühjahr des vorigen Jahres erschienen, ist so etwas wie sein Vermächtnis. Beard war keine zwanzig, als er zum ersten Mal nach Afrika reiste. Dazu inspiriert hatte ihn der Roman "Out of Africa" von Karen Blixen. Einen Garten Eden allerdings fand er nicht, im Gegenteil. Dennoch wurde der Kontinent zu seiner Obsession. Im Schicksal der Elefanten entdeckte er seine Metapher für die Extreme des Lebens, um in dem so großartigen wie dramatisch düsteren Band von Wildnis und Zivilisation, Schönheit und Grausamkeit, Leben und Tod zu berichten. Am Schnittpunkt von Reportage, Dokumentation und Kunst schlug er den Bogen von einer idealisierten Vergangenheit in eine ernüchternde Zukunft. "Vor fünfzig Jahren noch mussten die Menschen vor wilden Tieren geschützt werden", schrieb er 1963, "heute muss man die wilden Tiere vor den Menschen schützen." Was in Ostafrika geschah, nannte er "unsere Niederlage". Dabei ging es ihm um mehr als nur den Raubbau an der Natur. Er hob das Missverständnis hervor, Ressourcen seien unerschöpflich. Sein Thema war die menschliche Verblendung. F.L.

"The End of the Game" von Peter Beard. Taschen Verlag, Köln 2021. 304 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 70 Euro.

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