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Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Seminar "Sozial - kognitive Entwicklung", Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Inwiefern trägt ToM zum evolutionären Erfolg bei? Evolutionärer Erfolg manifestiert sich stets in reproduktivem Erfolg, selbst wenn das Ziel der Genweitergabe - vor allem beim Menschen - nicht immer direkt und vordergründig ersichtlich ist und stattdessen dem Primärziel (erfolgreiche Reproduktion) häufig unterstützende Sekundärziele vorgeschaltet sind. Im Lichte dieser…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Seminar "Sozial - kognitive Entwicklung", Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Inwiefern trägt ToM zum evolutionären Erfolg bei? Evolutionärer Erfolg manifestiert sich stets in reproduktivem Erfolg, selbst wenn das Ziel der Genweitergabe - vor allem beim Menschen - nicht immer direkt und vordergründig ersichtlich ist und stattdessen dem Primärziel (erfolgreiche Reproduktion) häufig unterstützende Sekundärziele vorgeschaltet sind. Im Lichte dieser Sekundärziele lassen sich nicht nur Fortpflanzungsstrategien evolutionär deuten, sondern auch Emotionen wie Trauer, Angst und Eifersucht (Meyer, Schützwohl & Reisenzein, 2003) sowie spezifisch menschliche Verhaltensweisen, wie erhöhte Risikobereitschaft und Misserfolgstoleranz des Mannes (Bischof-Köhler, 2006). Die Evolutionspsychologie stellt demnach keine Teildisziplin der Psychologie dar, sondern eine wissenschaftliche, auf alle Teilaspekte menschlichen Erlebens und Verhaltens anwendbare Herangehensweise, die menschliche Phänomene unter ultimater (Wozu hat sich eine Eigenschaft / eine Verhaltensweise entwickelt?) und proximater (Welche Mechanismen haben sich dazu herausgebildet?) Fragestellung deutet (Bischof-Köhler, 2006). Je höher das Lebewesen entwickelt ist und je stärker der Einfluss von Zivilisation und Kultur ist, desto mehr treten die dem Fortpflanzungserfolg vorgeschalteten Sekundärziele in den Mittelpunkt und desto latenter zeigt sich der eigentliche Reproduktionstrieb. Die gesamte Lebenskomplexität höher entwickelter Säugetiere (im Besonderen: Primaten) lässt sich insofern im Hinblick auf ihre evolutionäre Bedeutung analysieren und deuten. Die proximate Fragestellung beschäftigt sich dabei mit evolutionär psychischen Mechanismen (EP-Mechanismen), die nach Buss (1995) existieren, um ein spezifisches Problem des Überlebens oder der Reproduktion zu lösen, das im Laufe der evolutionären Menschheitsgeschichte immer wiederkehrte. Vor diesem Hintergrund kann auch die Theory of Mind (im Folgenden ToM), d.h. die Fähigkeit, anderen Menschen mentale Zustände, wie Wünsche, Ziele oder Absichten zuzuschreiben, berechtigterweise als EP-Mechanismus bezeichnet werden, der sich unter spezifischen Umweltbedingungen entwickelt hat und für menschliche und nicht-menschliche Primaten zum evolutionären Erfolg beitragen konnte (Brüne & Ribbert, 2002).
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