Diese Fantasy-Geschichte erinnert in ihrer Grundidee sehr an "Die Schöne und das Biest", unterscheidet sich jedoch in vielen Details sehr stark von dieser gut bekannten Geschichte. "The Fatal Rose" fühlt sich trotz der jugendlichen Protagonisten teilweise sehr düster und dramatisch an, enthält sehr
viele fantastische Elemente und eine Menge queerer Charaktere. Die Geschichte wird zum Großteil aus…mehrDiese Fantasy-Geschichte erinnert in ihrer Grundidee sehr an "Die Schöne und das Biest", unterscheidet sich jedoch in vielen Details sehr stark von dieser gut bekannten Geschichte. "The Fatal Rose" fühlt sich trotz der jugendlichen Protagonisten teilweise sehr düster und dramatisch an, enthält sehr viele fantastische Elemente und eine Menge queerer Charaktere. Die Geschichte wird zum Großteil aus Rens Sicht erzählt, es gibt jedoch auch immer mal wieder kurze Abschnitte aus Florians Sicht.
Ren ist ein gut aussehender, 17jähriger Junge, der in der ärmsten Gegend Marseilles' lebt, seit sein Vater die Familie vor vielen Jahren verlassen hat. Er fühlt sich für seine Mutter, seine kleine, schwer kranke Schwester und die immer stärker an Demenz leidende Großmutter verantwortlich und versucht die Familie mit seinen Jobs über Wasser zu halten. Durch eine unglückliche Fügung wird seine Mutter in einem Schloss festgehalten, und Ren nimmt den Platz für sie ein, weil seine Familie sie mehr benötigt als ihn. Während er zuerst nicht an Magie glaubt und den "Master" des Schlosses, Florian, für seine Grausamkeit hasst, begreift er mit der Zeit, dass Florian genauso in diesem Schloss gefangen ist wie er. Aber während die beiden sich anfreunden und langsam Vertrauen zueinander aufbauen, rennt Florians Lebenszeit davon...
Ren ist ein Protagonist, den man schon nach wenigen Seiten ins Herz geschlossen hat. Das Leben hat es alles andere als gut mit ihm gemeint, sein Alltag ist ein immer währender Kampf und seine bisherigen Erfahrungen haben ihn sehr misstrauisch gegenüber anderen Menschen werden lassen, aber dennoch begegnet er den Menschen mit viel Geduld und Güte. Seine Liebe für seine Familie, insbesondere für seine kleine Schwester, war für mich spürbar.
Auch Florian konnte ich sehr gut leiden. Er ist sehr verschlossen und zerbrechlich, körperlich wie seelisch, und ich mochte es Ren dabei zu begleiten, wie er Stück für Stück Florians Mauer zum Bröckeln bringt und ihm zeigt, wie wertvoll und liebenswert er wirklich ist. Die Nebencharaktere wie Chou, Emi, Tilleul und Bouleau fühlten sich authentisch an und brachten die Hauptstory voran.
Ich mochte an dieser Geschichte sehr, wie sich der Fluch, der auf Florian und seinen Angestellten liegt, auf diese auswirkt und hierbei auf eine sehr innovative Art und Weise von der ursprünglichen Erzählung abweicht. Dennoch spielen Rosen in vielerlei Hinsicht eine prominente Rolle in der Handlung. Mir hat zudem sehr gut gefallen, wie Florians Schloss und die Magie seiner Welt sich in Rens Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts einfügen. Ich mochte die vielen queeren Charaktere und wie unauffällig diese teilweise in die Geschichte eingesponnen wurden.
Obwohl die Geschichte durchgehend spannend war, fühlte sie sich stellenweise etwas langatmig an; insbesondere im ersten Drittel hätte man sie vielleicht etwas kürzen können. Dafür fehlten mir am Ende noch ein paar Hinweise und Hintergründe, über die ich gerne mehr erfahren hätte. Insgesamt war dies aber eine gelungene Romantasy-Geschichte, die ich für Jugendliche ab ca. 16 Jahren und Erwachsene empfehlen kann.
Fazit:
Eine romantische, dramatische und zutiefst emotionale queere Neuinterpretation von "Die Schöne und das Biest". Im Mittelpunkt der Handlung stehen zwei Jungen, die ihre sexuelle Orientierung akzeptieren und ihren eigenen Wert erkennen müssen, um eine Chance auf Glück zu haben. Sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.