De Smet, South Dakota 1885-1889. Dieser letzte Band der Reihe erzählt in kurzen Episoden von den ersten vier Ehejahren von Laura Ingalls mit Almanzo Wilder. Von Missernten, der Geburt ihrer Tochter Rose und dem kurzen Leben ihres kleinen Sohnes.
Anders als bei den ersten Bänden handelt es sich
nicht um einen fertigen Roman, sondern um ein Manuskript, in welchem die Handlung eher Grob in…mehrDe Smet, South Dakota 1885-1889. Dieser letzte Band der Reihe erzählt in kurzen Episoden von den ersten vier Ehejahren von Laura Ingalls mit Almanzo Wilder. Von Missernten, der Geburt ihrer Tochter Rose und dem kurzen Leben ihres kleinen Sohnes.
Anders als bei den ersten Bänden handelt es sich nicht um einen fertigen Roman, sondern um ein Manuskript, in welchem die Handlung eher Grob in Einzelepisoden umrissen wird. Das Manuskript zu diesem Band fand sich unter den nachgelassenen Papieren der Tochter Rose als diese 1968 starb. Laura Ingalls Wilder hatte nach dem Tod ihres Mannes Almanzos wohl das Interesse an der weiteren Ausarbeitung verloren. Roger Lea MacBride, Rose Erbe, fand das manuscript und ließ es so wie es war von Harper Collins veröffentlichen. Dieser erste Entwurf wurde nie überarbeitet und zeigt ein ganz anderes Bild von Laura, als die ersten Bände der Reihe. Laura ist unabhängiger, stärker und freier, das merkt man vor allem in den ersten Kapiteln, die sich mit dem letzten in Diese glücklichen goldenen Jahre überschneiden. Wirkte Laura in Diese glücklichen goldenen Jahre eher leb- und farblos so wird nun klar warum. Ihre wahren Gedanken wären in den 30er Jahren so nie veröffentlicht worden. Sie hat nicht einfach brav eingewilligt Almanzo zu heiraten und brav seine Frau zu werden, das wird bereits angedeutet, dass sie sich weigert zu heiraten, wenn das Wort gehorchen in der Zeremonie vorkommt, nein sie hat ihm ein Ultimatum gestellt: Sie will keinen Bauern heiraten, sie will, dass ihr Mann ein geregeltes Einkommen hat und einen vernünftigen Beruf. Almanzo bittet sie, es drei Jahre lang zu versuchen. Er will die Landwirtschaft aufgeben, wenn sie nach drei Jahren keinen Erfolg hat. DAS verschweigt der Vorgängerband, er verschweigt wie tief die Gefühle der beiden wirklich gewesen sein müssen, die zusammen 90 Jahre alt wurden und durch dick und dünn gegangen sind. In diesem letzten Band der Reihe nennt Laura Almanzo auch Manly und nicht Alamanzo, etwas, was wohl auch überarbeitet wurde und es wurde verschwiegen dass sie die Landarbeit eigentlich hasste "She hated the farm and the stock and the smelly lambs, the cooking of food and the dirty dishes."
Dieser erste Entwurf ist direkter, ehrlicher und besser als die ausgearbeiteten Romane, denn er gibt einen Einblick in die Gedankenwelt der jungen Laura, unzensiert und nur für ihren persönliche Verwendung gedacht.
Anders als ich bisher immer gedacht habe, waren die Teenager damals mitnichten erwachsener. Es ist eine klassische Teenagerehe. Laura hat den Haushalt nicht im Griff, sie hat keinen Überblick über die Finanzen, bestellt fröhlich aus dem Katalog und Almanzo kauf seiner Frau einfach mal ein Pony, was wohl das Äquivalent zu einem heutigen Kleinwagen sein dürfte. Die Beiden leben auf Pump, Laura hasst die Hausarbeit und leistet sich eine Hilfe, damals wie heute nichts Neues in Amiland. Das junge Paar genießt das Leben, sie machen Ausfahrten, haben keinen Plan von Kindererziehung uns Pflege und pfeifen darauf, was andere denken. Keine Erwähnung mehr von besinnlichen Betsonntagen und Kirchgängen wie in den früheren Bänden.
Eindeutig mein Lieblingsband der Reihe, weil erfrischend ehrlich, direkt und unkorrekt. Keine liebe, brave, angepasste Laura mehr, sondern ein lebenslustiger Teenager ohne Plan.