Eine seltene, prächtige Geometrie-Fibel aus dem 19. Jahrhundert Rot, Gelb, Blau - und natürlich auch Schwarz - sind jene Farben, die Oliver Byrne 1847 für die Figuren und Diagramme in seiner höchst ungewöhnlichen Euklid-Ausgabe verwendet, die von William Pickering verlegt und bei Chiswick Press gedruckt wurde und den verdutzten Leser unweigerlich an Mondrian denken lässt. Wie der Autor im Untertitel klarstellt, verfolgte er mit diesem didaktischen Kunstgriff das Ziel, seine Ausgabe von allen anderen zu unterscheiden: Euklids Elemente, in denen farbige Diagramme und Symbole anstatt Buchstaben zur Erleichterung für die Lernenden verwendet werden. Byrne vertraut nicht allein auf die angeblich intuitiv erfassbare logische Struktur von Euklids Axiomen und Theoremen - wer kennt nicht die berühmten ersten Sätze von Euklids Elementen: I. Ein Punkt ist, was keine Teile hat. II. Eine Linie ist breitenlose Länge? -, sondern übersetzt sie in farbige Diagramme und Symbole. Dabei ist ihm stets die Situation des Klassenzimmers präsent, denn er vergleicht seine Farben mit den farbigen Kreiden für den Tafelanschrieb.
Jedes Theorem erscheint in Caslon kursiv, mit einer vier Zeilen hohen Initiale. Der Rest der Seite ist ein einziges Fest aus Rot, Gelb und Blau. Auf manchen Seiten sind allein Buchstaben und Zahlen in Farbe gedruckt und gleich winzigen Wildblumen auf den Seiten verstreut, was ein überaus exaktes Register der einzelnen farbigen Druckplatten erfordert. Anderswo wiederum sind Quadrate, Dreiecke und Kreise in leuchtenden Farben gedruckt - von einer Ausdruckskraft, wie man ihr erst in der Ära eines Dufy, Matisse und Derain erneut in einem Buch begegnen wird.
Farben für Euklid. Ein Prachtwerk viktorianischer Buchdruckkunst
Jedes Theorem erscheint in Caslon kursiv, mit einer vier Zeilen hohen Initiale. Der Rest der Seite ist ein einziges Fest aus Rot, Gelb und Blau. Auf manchen Seiten sind allein Buchstaben und Zahlen in Farbe gedruckt und gleich winzigen Wildblumen auf den Seiten verstreut, was ein überaus exaktes Register der einzelnen farbigen Druckplatten erfordert. Anderswo wiederum sind Quadrate, Dreiecke und Kreise in leuchtenden Farben gedruckt - von einer Ausdruckskraft, wie man ihr erst in der Ära eines Dufy, Matisse und Derain erneut in einem Buch begegnen wird.
Farben für Euklid. Ein Prachtwerk viktorianischer Buchdruckkunst