Great Escapes Asia ist weit mehr als ein Reiseführer - es ist ein Fotoalbum aus dem Paradies: Opulente Fotografien von Orten, deren Schönheit so perfekt wirkt, als könnten sie kaum wahr sein. Manche sehen aus wie die Kulisse eines James-Bond-Filme, andere wie ein Beitrag von National Geographic. Dieses Buch wird Sie im Handumdrehen davon überzeugen, dass ein Aufenhalt in Asien für Ihr seelisches und körperliches Wohlbefinden absolut entscheidend ist
Alle diese Hotels gibt es wirklich: Dank der im Buch enthaltenen Preisangaben und Kontaktinformationen können Sie sich ihren verwunschenen Charme anheim geben und ein Zimmer buchen.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.12.2004Betten im Schlaraffenland
Purismus, Reduktion, etwas auf den Punkt bringen, das war noch nie die Absicht der voluptuösen Taschen-Bildbände. So ist auch in diesem "Hotel Book" über die "Great Escapes South America" alles prall und groß und üppig, der Himmel so blau, die Bananenblätter so grün, die Hussen und Kissen und Wände so bunt, das Licht so weiß, die Palmen so hoch über dem Flechtstrohdach, das die Spa-Liege und den privaten Whirlpool beschattet - ganz so, wie es der Glanzblatt-Traum vom "Hideaway" befiehlt. Doch hat man sich von der ersten Überwältigung der von Farben und Formen überbordenden Fotografien erholt, die einen umgarnen, umzingeln, betäuben, ja fast erschlagen, stellt sich Katzenjammer ein: Ist das optische Schlaraffenland in seinen Ingredienzen von Afrika bis Amazonien nicht doch immer dasselbe? Was ist der Unterschied zwischen einem "Hideaway" in Südamerika und einem in der Karibik? Allen diesen "Geheimverstecken" ist ja nicht nur die immergleiche exotische Abart ihres globalisierten Landhausstils eigen, sondern auch, daß sie weltweit in Gesellschaftsmagazinen auftreten und ganz und gar nicht im verborgenen blühen. Eigentlich kann man die überschwenglichen Taschen-Bildbände nur lieben oder hassen - je nachdem, ob man sich das erste Exemplar einer Reihe betrachtet oder das dritte oder vierte, das automatisch die Wiederholung in sich trägt. Doch wenn sich der Betrachter der im Farbenrausch verborgenen Graufläche der - arg sparsam geratenen - Texte zuwendet, beginnt er wieder etwas von der Vielfalt der Welt zu erahnen. Was für ein toller Einfall, zu jedem Hotel eine Buchempfehlung zu geben, etwa Jorge Luis Borges' "Der Geschmack eines Apfels" zum Landsitz "Los Alamos" in Mendoza. Doch kaum wiederum beginnt sich der Leser von der Geschichte dieses argentinischen Literatentreffs verzaubern zu lassen, zu dem die Schriftstellerin Susana Bombal einst ihren Familiensitz verwandelte, schlägt der Text ins Allerbanalste um. Wir lesen plötzlich vom Unterhaltungsangebot "Grillabend mit anschließendem Tanz" und lernen, daß hier nach der Verwöhnung mit argentinischer Hausmannskost "reichlich Gelegenheit" besteht, "die Kalorien wieder abzutrainieren". Die Idee, praktische Hotelbroschüren-Angaben bis zum Punkt "Kabelfernsehen" oder "Minibar im Zimmer" in die Texte einzufügen, wirkt ziemlich stimmungsmörderisch.
B.S.
"The Hotel Book. Great Escapes South America", herausgegeben von Angelica Taschen. Mit einem Text von Christiane Reiter und Fotografien von Tuca Reines. Taschen Verlag, Köln 2004. 360 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 29,99 Euro, ISBN 3-8228-1915-8
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Purismus, Reduktion, etwas auf den Punkt bringen, das war noch nie die Absicht der voluptuösen Taschen-Bildbände. So ist auch in diesem "Hotel Book" über die "Great Escapes South America" alles prall und groß und üppig, der Himmel so blau, die Bananenblätter so grün, die Hussen und Kissen und Wände so bunt, das Licht so weiß, die Palmen so hoch über dem Flechtstrohdach, das die Spa-Liege und den privaten Whirlpool beschattet - ganz so, wie es der Glanzblatt-Traum vom "Hideaway" befiehlt. Doch hat man sich von der ersten Überwältigung der von Farben und Formen überbordenden Fotografien erholt, die einen umgarnen, umzingeln, betäuben, ja fast erschlagen, stellt sich Katzenjammer ein: Ist das optische Schlaraffenland in seinen Ingredienzen von Afrika bis Amazonien nicht doch immer dasselbe? Was ist der Unterschied zwischen einem "Hideaway" in Südamerika und einem in der Karibik? Allen diesen "Geheimverstecken" ist ja nicht nur die immergleiche exotische Abart ihres globalisierten Landhausstils eigen, sondern auch, daß sie weltweit in Gesellschaftsmagazinen auftreten und ganz und gar nicht im verborgenen blühen. Eigentlich kann man die überschwenglichen Taschen-Bildbände nur lieben oder hassen - je nachdem, ob man sich das erste Exemplar einer Reihe betrachtet oder das dritte oder vierte, das automatisch die Wiederholung in sich trägt. Doch wenn sich der Betrachter der im Farbenrausch verborgenen Graufläche der - arg sparsam geratenen - Texte zuwendet, beginnt er wieder etwas von der Vielfalt der Welt zu erahnen. Was für ein toller Einfall, zu jedem Hotel eine Buchempfehlung zu geben, etwa Jorge Luis Borges' "Der Geschmack eines Apfels" zum Landsitz "Los Alamos" in Mendoza. Doch kaum wiederum beginnt sich der Leser von der Geschichte dieses argentinischen Literatentreffs verzaubern zu lassen, zu dem die Schriftstellerin Susana Bombal einst ihren Familiensitz verwandelte, schlägt der Text ins Allerbanalste um. Wir lesen plötzlich vom Unterhaltungsangebot "Grillabend mit anschließendem Tanz" und lernen, daß hier nach der Verwöhnung mit argentinischer Hausmannskost "reichlich Gelegenheit" besteht, "die Kalorien wieder abzutrainieren". Die Idee, praktische Hotelbroschüren-Angaben bis zum Punkt "Kabelfernsehen" oder "Minibar im Zimmer" in die Texte einzufügen, wirkt ziemlich stimmungsmörderisch.
B.S.
"The Hotel Book. Great Escapes South America", herausgegeben von Angelica Taschen. Mit einem Text von Christiane Reiter und Fotografien von Tuca Reines. Taschen Verlag, Köln 2004. 360 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 29,99 Euro, ISBN 3-8228-1915-8
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