What makes the modern university different from any other corporation?" asked Columbia's Andrew Delbanco recently in the New York Times. "There is more and more reason to think: less and less," he answered. In this provocative book, Frank Donoghue shows how this growing corporate culture of higher education threatens its most fundamental values by erasing one of its defining features: the tenured professor. Taking a clear-eyed look at American higher education over the last twenty years, Donoghue outlines a web of forces-social, political, and institutional-dismantling the professoriate. Today, fewer than 30 percent of college and university teachers are tenured or on tenure tracks, and signs point to a future where professors will disappear. Why? What will universities look like without professors? Who will teach? Why should it matter? The fate of the professor, Donoghue shows, has always been tied to that of the liberal arts -with the humanities at its core. The rise to prominence of the American university has been defined by the strength of the humanities and by the central role of the autonomous, tenured professor who can be both scholar and teacher. Yet in today's market-driven, rank- and ratings-obsessed world of higher education, corporate logic prevails: faculties are to be managed for optimal efficiency, productivity, and competitive advantage; casual armies of adjuncts and graduate students now fill the demand for teachers. Bypassing the distractions of the culture wars and other "crises," Donoghue sheds light on the structural changes in higher education-the rise of community colleges and for-profit universities, the frenzied pursuit of prestige everywhere, the brutally competitive realities facing new Ph.D.s -that threaten the survival of professors as we've known them. There are no quick fixes in The Last Professors; rather, Donoghue offers his fellow teachers and scholars an essential field guide to making their way in a world that no longer has room for their dreams.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.06.2008Der Vollzeitprofessor stirbt langsam aus
In Amerika und in England vollzieht sich ein dramatischer Wandel des Hochschullehrerberufs.
Von Alexander Kosenina
Der Unternehmer John D. Rockefeller, der wohl reichste Mann aller Zeiten, nannte 1889 die Errettung der Universität Chicago vor dem Bankrott "die beste Investition meines Lebens". Die Förderung der Kultur und Wissenschaft durch Privatleute oder Wirtschaftsunternehmen hat in Amerika wie nirgendwo sonst Tradition. Doch das hat auch seinen Preis: Die gegenwärtig überall stark spürbare Kommerzialisierung unserer Universitäten, also die drängende Forderung nach Effizienz, externem Geld, Produktivität oder konkurrierender Profilbildung, ist keineswegs eine Erfindung unserer Zeit.
Eine provokante Bestandsaufnahme amerikanischer Universitäten durch den Englischprofessor Frank Donoghue von der Ohio State University - eine der größten Nordamerikas - macht dies überdeutlich (The Last Professors. The Corporative University and the Fate of the Humanities, Fordham University Press, New York 2008). Sie argumentiert historisch und prospektiv zugleich: Aus der etwa hundertjährigen harschen Bildungskritik, vor allem an den Geisteswissenschaften, sowie den aktuellen Zahlen von Universitätslehrern, Jobsuchern und Studierenden leitet Donoghue eine sehr düstere Prognose für die Zukunft ab.
Die gängige Rede von einer Universitätskrise weist er dabei energisch zurück. Krise ist ein Begriff der Dramaturgie, der eine tragische Zuspitzung und Lösung voraussetzt. Seine Geschichte folgt ganz anderen Gesetzen. Sie beginnt mit einer atemberaubenden Expansion von Universitäten in den ersten Jahrzehnten des wirtschaftlich fulminant gestarteten zwanzigsten Jahrhunderts und endet in unserer Gegenwart mit dem immer ungünstigeren Zahlenverhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden. Zwischen 1900 und 1930 meldet sich eine große Zahl von Unternehmern zu Wort, die den Nutzen höherer Bildung weitgehend in Frage stellen. Sie werfen der Universität Unwirtschaftlichkeit vor, verlangen ein starkes Management sowie schlanke, standardisierte, anwendungsorientierte Curricula. So gab etwa der reiche Fahrstuhlfabrikant Crane 1902 die ersten Verbleibestudien über Harvard-Studenten in Auftrag und erklärte, Geld sei zwar nicht alles, mindestens jedoch 75 Prozent. Aus den empirischen Daten zog er verblüffende Schlüsse wie den, dass niemand mit literarischen Interessen das Recht habe, glücklich zu sein.
Gegen so viel Geschäftssinn kamen Verteidiger wie Upton Sinclair schwerlich an. Er wollte die "Liberal Arts Colleges" - wo bis heute gleichsam alle Fächer bis zum ersten Abschluss studiert werden - durch eine gewerkschaftlich und konzeptionell geschlossene Lehrerschaft auf Lebensstellen stärken. Heute sollen Professoren hingegen wieder "market-smart" sein, möglichst flexibel und bevorzugt auf Honorarbasis, keine Forscher, sondern gewinnbringende Informationsvermittler, die in den Bewertungen der (natürlich reichlich zahlenden) Studenten gut abschneiden. Nur noch 35 Prozent der Lehre an Colleges wird in den Vereinigten Staaten von Professoren erledigt, den Rest bestreiten Teilzeitkräfte und Graduate Students. Nach diesem Modell einer Lernfabrik entstanden seit 1991 milliardenschwere "For-profit"-Universitäten, die aus ihrer Abhängigkeit von der Industrie keinen Hehl machen. Die unbefristete Beschäftigung passt da so wenig ins Konzept wie in zahllosen privaten Colleges und Staatsuniversitäten, die am Nutzen orientiert sind.
Donoghues Analysen betreffen das Gros der rund 3500 höheren Bildungsanstalten Amerikas und weniger die Handvoll Spitzeninstitutionen, die selbst ahnungslosen deutschen Bildungspolitikern bekannt sind. Dort, in Harvard und Yale, in Princeton und Chicago, in Berkeley und Stanford und anderen großen Privat- und Staatsuniversitäten, wird sich in den nächsten Jahrzehnten wenig ändern. Die Studentenzahlen werden relativ stabil bleiben, das Institut der Lebenszeitanstellung dürfte kaum gefährdet sein, und auch das Curriculum wird man autonom bestimmen können. Von dort kommen die zukünftigen Graduierten, die dann landesweit selbst zu Lehrern werden. Auf den jährlichen Mammutkongressen bieten sie sich in stetig wachsender Zahl an. Doch ein Jobmarkt ist es eigentlich nicht, da diese seltsame Börse nicht wirklich nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage, sondern nach dem der Unverhältnismäßigkeit funktioniert.
Der maßlosen Hervorbringung von akademischem Nachwuchs in Amerika und Deutschland steht in Großbritannien ein Unterangebot gegenüber. Rund zwanzig Prozent der Universitätslehrer kommen aus dem Ausland, in vielen Bereichen kann der Bedarf aufgrund nicht vorhandener Graduiertenprogramme nicht einmal annähernd gedeckt werden. Ironischerweise ist das ein Resultat der gegenüber Amerika noch weit schärferen Kommerzialisierung. Geld spielt hier nicht eine Dreiviertel-Rolle wie bei beim Fahrstuhlfabrikanten Crane, sondern es bedeutet einfach alles. Selbst eine sehr gute Universität, wie meine eigene in Bristol, verzichtet auf keinen einzigen Penny, wenn es darum geht, Gebühren zu senken, um Studiengänge für Graduierte aufzubauen. Nur wer viel zahlt oder einwirbt, darf kommen. Gaststudenten, etwa aus Deutschland, lässt man nur zu ganz wenigen Kursen zu, denn jeder Sitzplatz gilt als Kostenfaktor. Und in Forschungskommissionen geht es nicht etwa um Inhalte, die Qualität von Anträgen oder Ideen für neue Projekte, sondern ausschließlich um "Full Economic Costing", also die Akkuratheit der Kalkulation bis hin zum Pausenkaffee und den Portokosten für Konferenzen.
Während Amerika die studentenwirksamsten Infotainer anwirbt, sucht Großbritannien die besten Kameralisten und Antragsteller. Jedes dritte Wort lautet "Funding Opportunity" oder "External Money", erwartet werden nicht fünfstellige Kleinanträge, sondern teure Großprojekte, an denen möglichst viele Kollegen und zusätzliche Stellen beteiligt sind. Ständig wird man von professionellen Fundraisern gedrängt, Ideen in Geld umzumünzen.
Die landesweite Qualitätsprüfung "Research Assessment Exercise" (RAE) - gerade im vergangenen Dezember für die letzten sieben Jahre abgeschlossen und sogleich für 2013 vorbereitet - folgt den gleichen ökonomischen Prinzipien. Numerisch bewertet wurden diesmal noch Publikationen neben Faktoren des Forschungsumfeldes, der Außenwirkung und des eingeworbenen Geldes. Bei der nächsten Runde, so steht zu befürchten, wird das letzte Kriterium in den Vordergrund treten. Forschung zählt nur etwas, wenn sie "RAEable" ist und möglichst viel Bares einbringt. Immerhin: Das amerikanische Problem unbefristeter Stellen und der Erlangung von "tenure" kennt man in Großbritannien nicht, vom Lecturer über den Senior Lecturer und Reader bis zu dem ganz seltenen Professor arbeitet jeder auf unbefristeten, wenn auch prinzipiell kündbaren Stellen.
Prestige unterscheidet beide angelsächsischen Systeme von Deutschland. Donoghue weist in einem Kapitel statistisch nach, dass der Name einer Schule deutlich über das künftige Durchschnittseinkommen der Absolventen entscheidet. In Bristol erklären mir manche Studenten, dass es ihnen auf Inhalte nicht ankomme, sondern ausschließlich auf ein gutes Examen ebendieser Universität aus der "Russell Group" der besten zwanzig. Ihre Frage ist dann nicht, was interessant oder für ein späteres Berufsziel sinnvoll sein könnte, sondern was sie tun müssen, um möglichst schnell die Bestnoten zu erlangen. Die allerdings werden nur sparsam vergeben, denn sonst wären Reputation und hohe Standards schnell verspielt.
So weit sind wir in Deutschland noch nicht, von der guten alten Bildungstradition sind noch Reste geblieben. Das Ziel, vor allem den geistigen Horizont von Studenten zu erweitern, traut sich hierzulande niemand wie in der riesigen Lernfabrik von Phoenix, Arizona, als "bullshit" abzutun. Jedenfalls noch nicht.
Alexander Kosenina lehrt Germanistik an der
Universität Bristol.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In Amerika und in England vollzieht sich ein dramatischer Wandel des Hochschullehrerberufs.
Von Alexander Kosenina
Der Unternehmer John D. Rockefeller, der wohl reichste Mann aller Zeiten, nannte 1889 die Errettung der Universität Chicago vor dem Bankrott "die beste Investition meines Lebens". Die Förderung der Kultur und Wissenschaft durch Privatleute oder Wirtschaftsunternehmen hat in Amerika wie nirgendwo sonst Tradition. Doch das hat auch seinen Preis: Die gegenwärtig überall stark spürbare Kommerzialisierung unserer Universitäten, also die drängende Forderung nach Effizienz, externem Geld, Produktivität oder konkurrierender Profilbildung, ist keineswegs eine Erfindung unserer Zeit.
Eine provokante Bestandsaufnahme amerikanischer Universitäten durch den Englischprofessor Frank Donoghue von der Ohio State University - eine der größten Nordamerikas - macht dies überdeutlich (The Last Professors. The Corporative University and the Fate of the Humanities, Fordham University Press, New York 2008). Sie argumentiert historisch und prospektiv zugleich: Aus der etwa hundertjährigen harschen Bildungskritik, vor allem an den Geisteswissenschaften, sowie den aktuellen Zahlen von Universitätslehrern, Jobsuchern und Studierenden leitet Donoghue eine sehr düstere Prognose für die Zukunft ab.
Die gängige Rede von einer Universitätskrise weist er dabei energisch zurück. Krise ist ein Begriff der Dramaturgie, der eine tragische Zuspitzung und Lösung voraussetzt. Seine Geschichte folgt ganz anderen Gesetzen. Sie beginnt mit einer atemberaubenden Expansion von Universitäten in den ersten Jahrzehnten des wirtschaftlich fulminant gestarteten zwanzigsten Jahrhunderts und endet in unserer Gegenwart mit dem immer ungünstigeren Zahlenverhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden. Zwischen 1900 und 1930 meldet sich eine große Zahl von Unternehmern zu Wort, die den Nutzen höherer Bildung weitgehend in Frage stellen. Sie werfen der Universität Unwirtschaftlichkeit vor, verlangen ein starkes Management sowie schlanke, standardisierte, anwendungsorientierte Curricula. So gab etwa der reiche Fahrstuhlfabrikant Crane 1902 die ersten Verbleibestudien über Harvard-Studenten in Auftrag und erklärte, Geld sei zwar nicht alles, mindestens jedoch 75 Prozent. Aus den empirischen Daten zog er verblüffende Schlüsse wie den, dass niemand mit literarischen Interessen das Recht habe, glücklich zu sein.
Gegen so viel Geschäftssinn kamen Verteidiger wie Upton Sinclair schwerlich an. Er wollte die "Liberal Arts Colleges" - wo bis heute gleichsam alle Fächer bis zum ersten Abschluss studiert werden - durch eine gewerkschaftlich und konzeptionell geschlossene Lehrerschaft auf Lebensstellen stärken. Heute sollen Professoren hingegen wieder "market-smart" sein, möglichst flexibel und bevorzugt auf Honorarbasis, keine Forscher, sondern gewinnbringende Informationsvermittler, die in den Bewertungen der (natürlich reichlich zahlenden) Studenten gut abschneiden. Nur noch 35 Prozent der Lehre an Colleges wird in den Vereinigten Staaten von Professoren erledigt, den Rest bestreiten Teilzeitkräfte und Graduate Students. Nach diesem Modell einer Lernfabrik entstanden seit 1991 milliardenschwere "For-profit"-Universitäten, die aus ihrer Abhängigkeit von der Industrie keinen Hehl machen. Die unbefristete Beschäftigung passt da so wenig ins Konzept wie in zahllosen privaten Colleges und Staatsuniversitäten, die am Nutzen orientiert sind.
Donoghues Analysen betreffen das Gros der rund 3500 höheren Bildungsanstalten Amerikas und weniger die Handvoll Spitzeninstitutionen, die selbst ahnungslosen deutschen Bildungspolitikern bekannt sind. Dort, in Harvard und Yale, in Princeton und Chicago, in Berkeley und Stanford und anderen großen Privat- und Staatsuniversitäten, wird sich in den nächsten Jahrzehnten wenig ändern. Die Studentenzahlen werden relativ stabil bleiben, das Institut der Lebenszeitanstellung dürfte kaum gefährdet sein, und auch das Curriculum wird man autonom bestimmen können. Von dort kommen die zukünftigen Graduierten, die dann landesweit selbst zu Lehrern werden. Auf den jährlichen Mammutkongressen bieten sie sich in stetig wachsender Zahl an. Doch ein Jobmarkt ist es eigentlich nicht, da diese seltsame Börse nicht wirklich nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage, sondern nach dem der Unverhältnismäßigkeit funktioniert.
Der maßlosen Hervorbringung von akademischem Nachwuchs in Amerika und Deutschland steht in Großbritannien ein Unterangebot gegenüber. Rund zwanzig Prozent der Universitätslehrer kommen aus dem Ausland, in vielen Bereichen kann der Bedarf aufgrund nicht vorhandener Graduiertenprogramme nicht einmal annähernd gedeckt werden. Ironischerweise ist das ein Resultat der gegenüber Amerika noch weit schärferen Kommerzialisierung. Geld spielt hier nicht eine Dreiviertel-Rolle wie bei beim Fahrstuhlfabrikanten Crane, sondern es bedeutet einfach alles. Selbst eine sehr gute Universität, wie meine eigene in Bristol, verzichtet auf keinen einzigen Penny, wenn es darum geht, Gebühren zu senken, um Studiengänge für Graduierte aufzubauen. Nur wer viel zahlt oder einwirbt, darf kommen. Gaststudenten, etwa aus Deutschland, lässt man nur zu ganz wenigen Kursen zu, denn jeder Sitzplatz gilt als Kostenfaktor. Und in Forschungskommissionen geht es nicht etwa um Inhalte, die Qualität von Anträgen oder Ideen für neue Projekte, sondern ausschließlich um "Full Economic Costing", also die Akkuratheit der Kalkulation bis hin zum Pausenkaffee und den Portokosten für Konferenzen.
Während Amerika die studentenwirksamsten Infotainer anwirbt, sucht Großbritannien die besten Kameralisten und Antragsteller. Jedes dritte Wort lautet "Funding Opportunity" oder "External Money", erwartet werden nicht fünfstellige Kleinanträge, sondern teure Großprojekte, an denen möglichst viele Kollegen und zusätzliche Stellen beteiligt sind. Ständig wird man von professionellen Fundraisern gedrängt, Ideen in Geld umzumünzen.
Die landesweite Qualitätsprüfung "Research Assessment Exercise" (RAE) - gerade im vergangenen Dezember für die letzten sieben Jahre abgeschlossen und sogleich für 2013 vorbereitet - folgt den gleichen ökonomischen Prinzipien. Numerisch bewertet wurden diesmal noch Publikationen neben Faktoren des Forschungsumfeldes, der Außenwirkung und des eingeworbenen Geldes. Bei der nächsten Runde, so steht zu befürchten, wird das letzte Kriterium in den Vordergrund treten. Forschung zählt nur etwas, wenn sie "RAEable" ist und möglichst viel Bares einbringt. Immerhin: Das amerikanische Problem unbefristeter Stellen und der Erlangung von "tenure" kennt man in Großbritannien nicht, vom Lecturer über den Senior Lecturer und Reader bis zu dem ganz seltenen Professor arbeitet jeder auf unbefristeten, wenn auch prinzipiell kündbaren Stellen.
Prestige unterscheidet beide angelsächsischen Systeme von Deutschland. Donoghue weist in einem Kapitel statistisch nach, dass der Name einer Schule deutlich über das künftige Durchschnittseinkommen der Absolventen entscheidet. In Bristol erklären mir manche Studenten, dass es ihnen auf Inhalte nicht ankomme, sondern ausschließlich auf ein gutes Examen ebendieser Universität aus der "Russell Group" der besten zwanzig. Ihre Frage ist dann nicht, was interessant oder für ein späteres Berufsziel sinnvoll sein könnte, sondern was sie tun müssen, um möglichst schnell die Bestnoten zu erlangen. Die allerdings werden nur sparsam vergeben, denn sonst wären Reputation und hohe Standards schnell verspielt.
So weit sind wir in Deutschland noch nicht, von der guten alten Bildungstradition sind noch Reste geblieben. Das Ziel, vor allem den geistigen Horizont von Studenten zu erweitern, traut sich hierzulande niemand wie in der riesigen Lernfabrik von Phoenix, Arizona, als "bullshit" abzutun. Jedenfalls noch nicht.
Alexander Kosenina lehrt Germanistik an der
Universität Bristol.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main