Doktor Nikola ist aus Tibet zurück und hat sich in einem einsamen Schloß an der Küste im Norden Englands niedergelassen um die Formel der Unsterblichkeit, die er den Tibetern entrissen hat, auszuprobieren. Wie auch in den beiden Vorgängern sucht er sich dabei Hilfe bei Personen, mit denen es das
Schicksal nicht besonders gut gemeint hat. Im vorliegenden Buch ist es Dr. Douglas Ingleby, der ohne…mehrDoktor Nikola ist aus Tibet zurück und hat sich in einem einsamen Schloß an der Küste im Norden Englands niedergelassen um die Formel der Unsterblichkeit, die er den Tibetern entrissen hat, auszuprobieren. Wie auch in den beiden Vorgängern sucht er sich dabei Hilfe bei Personen, mit denen es das Schicksal nicht besonders gut gemeint hat. Im vorliegenden Buch ist es Dr. Douglas Ingleby, der ohne Arbeit und am Ende seiner finanziellen Möglichkeiten von Doktor Nikola angeheuert wird, ihm bei dem Experiment zu helfen. Zunächst soll Ingleby auf einem Schiff Nikolas sogenannten Patienten, den 98 jährigen Don Miguel de Moreno u. dessen Urenkelin Consuelo, begeleiten und die beiden in Nikolas Schloß bringen. Doch schon auf dem Schiff werden Ingleby und Consuelo von einem geheimnsivollen Chinesen bedoht und dieser folgt ihnen bis zum Schloß.
Nikolas Domizil ist ein wahres Gruselschloß, so wie man es sich aus viktoriansichen Erzähllungen vorstellt, einsam thront es an der Küste, halb verfallen, mit Geheimgängen und Kellergewölben, in denen Nikolas Versuchobjekte hausen. Personal gibt es außer einem alten Ehepaar und Nikolas chinesischem Diener nicht und so wirkt das Ganze auf Consuelo mehr wie ein Gefängnis, denn nachdem sie im Schloß angekommen sind, wird sie von ihrem Urgroßvater getrennt, der in Nikolas Labor allerlei Behandlungen unterzogen wird. Nachdem Nikola schon mehrfach herbe Rückschläge erlitten hat, erhofft er sich nun mit dem alten Don den Durchbruch seiner Forschungen und geht dabei nicht gerade zimperlich zu Werke. Doch schon im Vorgänger war Doktor Nikola nicht durchgänging der üble Schurke als den man ihn im ersten Teil kennengelernt hatte, er zeigte kameradschaftliche Züge und lies seinen Gefährten in Tibet nicht im Stich, obwohl das für ihn einfacher gewesen wäre. Auch im vorliegenden Band ist Nikola zwar nicht zimperlich, was seine Forschungen betrifft, auf Consuelo wirkt er logischer
Weise unheimlich und auch Ingleby bekommt mehrfach seinen Zorn zu spüren, doch letztendlich ist Nikola ein einsamer Mann, der an andere keine Forderung stellt, die er sich selbst nicht abverlagen würde und am Ende erscheint er fast als tragische Figur, als sich alle seine Hoffnungen zerschlagen.
Das Buch läßt sich flott lesen, am Anfang erscheinen die Schilderungen, die Ingleby betreffen ein wenig weitschweifig, während die Geschehnisse im Schloß dann fast im Galopp abgehandelt werden und die Liebesgeschichte zwischen Dr. Ingleby und Consuelo bleibt daher auch eher farblos. Ein wenig haben mir hier auch die Schilderungen farbenfroher, exotischer Schauplätze gefehlt, die bei den Vorgängern den Reiz ausgemacht haben und mit nur 138 Seiten ist die eigentliche Geschichte wirklich recht kanpp bemessen. Dafür gibt es als Zugabe eine typisch viktorianische Geschichte über eine junge englische Erbin, die während einer Ägyptenreise entdeckt, das sie die Wiedergeburt einer Prinzessin ist, die zur Zeit der Pharaonen unter tragischen Umständen ums Leben kam. Die Geschichte ist ganz nett zu lesen, bietet aber für heutige Leser kaum überraschendes, spiegelt aber schön den Zeitgeist wieder.
Fazit: auch der 3. Teil um Doktor Nikola kann heutige Leser noch gut unterhalten,einen ausgefeilten, verzwickten Plot darf man nicht erwarten, aber die Geschichte wird geradlinig fortgeführt und der Leser darf gespannt sein auf das Finale im vierten Band!