Spitzenleistung ist kein Ziel, sie ist die Art, wie wir leben.
Tom Peters liebt die kleinen Dinge, tägliche Beobachtungen und Episödchen aus dem Leben. Kleine Dinge, hinter denen die großen Dinge hervorscheinen. Selbstverständlichkeiten, die keine sind. Ein schmuddeliger und unaufgeräumter Laden, der den Kunden mitteilt: "Ist mir doch egal". Eine vor Sauberkeit funkelnde Imbisstoilette, die besagt: "Wir kümmern uns."
Dieses neueste Werk von Tom Peters ist ein Feuerwerk aus Ideen, Tipps und Handlungsanleitungen. Der Leser profitiert von der niedrigen Unzufriedenheitsschwelle des Autors. Genervte Menschen sind für ihn die allerbeste Innovationsquelle, die wir haben.
Wer sich mit Mittelmaß begnügt, ist bei Tom Peters an der falschen Adresse. Wer Motivation erwartet ebenso. Wer Erfolg anstrebt, schon dreimal. Wer Spitzenleistung als Lebensphilosophie begreift, liegt mit diesem Buch goldrichtig.
Tom Peters liebt die kleinen Dinge, tägliche Beobachtungen und Episödchen aus dem Leben. Kleine Dinge, hinter denen die großen Dinge hervorscheinen. Selbstverständlichkeiten, die keine sind. Ein schmuddeliger und unaufgeräumter Laden, der den Kunden mitteilt: "Ist mir doch egal". Eine vor Sauberkeit funkelnde Imbisstoilette, die besagt: "Wir kümmern uns."
Dieses neueste Werk von Tom Peters ist ein Feuerwerk aus Ideen, Tipps und Handlungsanleitungen. Der Leser profitiert von der niedrigen Unzufriedenheitsschwelle des Autors. Genervte Menschen sind für ihn die allerbeste Innovationsquelle, die wir haben.
Wer sich mit Mittelmaß begnügt, ist bei Tom Peters an der falschen Adresse. Wer Motivation erwartet ebenso. Wer Erfolg anstrebt, schon dreimal. Wer Spitzenleistung als Lebensphilosophie begreift, liegt mit diesem Buch goldrichtig.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.09.2011Hart ist weich und umgekehrt
Management-Guru Tom Peters wird schrill und rabiat
Statt diese Rezension zu lesen sollten Sie unbedingt mal einen Ihrer Kunden anrufen. Und dann noch einen. Und schließlich noch einen. Das geht ganz schnell. Keine große Sache. Ausreden gelten nicht. Jeder von uns verkauft etwas, jeder hat interne oder externe Kunden. Der amerikanische Unternehmensberater Tom Peters gibt Befehle aus: "Tun Sie es. Jetzt. Jetzt!!!"
Geschrieben hat er ein unkonventionelles Buch mit 163 Wegen zur Spitzenleistung. (Allein diese Zahl ist unkonventionell - sind wir doch alle darauf getrimmt, Ratschlaglisten bei Punkt 7 oder 10 zu beenden.) Goldene Regeln? "Anstand zahlt sich aus. Volle Kanne. Rücksicht zahlt sich aus. Volle Kanne. Freundlichkeit zahlt sich aus. Volle Kanne." Nichts Neues? Dann aber: Kleine Dinge in unserem Alltag sind die wahrhaft großen Sachen: "Danken Sie allen, auch wenn sie nur am Rande an einer Sache beteiligt waren - besonders jenen, die unten in der Hierarchie stehen. Es gibt keine kleinen Hilfestellungen. Die wirkliche Arbeit geschieht mehrere Ebenen unterhalb der Spitze."
Zur Personalrekrutierung schreibt Peters: "Stellen Sie Optimisten ein. Überall." Zur Technik merkt er an: "Vereinfachen Sie die Systeme. Pausenlos. Alle Unternehmen ersticken früher oder später an der wachsenden Komplexität ihrer Systeme." Peters weiterer Rat lautet: "Schaffen Sie sich ein Kriegsministerium - einen offiziellen Arm des Unternehmens, der Krieg gegen die eigenen Systeme führt. Wir müssen die Entstrukturierung mit ebensolchem Ernst betreiben wie die Strukturierung."
Vielleicht sinken dann auch die Kosten. "Es ist so einfach und so naheliegend, sich im Hardware-Budget zu verlieren und ausschließlich in Äußerlichkeiten wie Räume zu investieren", meint der ehemalige McKinsey-Berater, und bittet sodann: "Reduzieren Sie die geplanten Hardware-Ausgaben um 15 Prozent." Und: Verschieben Sie die eingesparten Mittel ins Personal-Budget. Peters fragt: Widmen Sie als, sagen wir, Vorstandsvorsitzender eines Großunternehmens einer Beförderungsentscheidung exakt so viel Aufmerksamkeit wie einer größeren Akquisition?
Der in Vermont lebende Berater der amerikanischen Regierung gehört zu den bedeutendsten Management-Gurus unserer Zeit. Er war einer der beiden Autoren des Buches "Auf der Suche nach Spitzenleistungen" - ein Werk, das in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine fast revolutionäre Eruption bei Unternehmenslenkern aller Ebenen entfachte. Nach Peters werden die Unternehmen zu 98 Prozent in den untersten Fachabteilungen gesteuert - mit diesen Mitarbeitern sollte man Mittagessen gehen.
"The little big things", vor einem Jahr in den Vereinigten Staaten erschienen, und nun in deutscher Übersetzung vorliegend, könnte eine ähnliche Wirkungen entfalten. Peters ist schrill, erfrischend, rabiat und anekdotenreich. Und ehrlich: "Der Kern dessen, was den Menschen auszeichnet? Klatsch!" Deshalb rein in die Teeküchen! Natürlich gebe es dort viel politischen Unfug zu hören. Aber: "Des einen Unverständnis für hohles Gequatsche ist des anderen verschlungener Pfad zu Reichtum und Macht."
Sollen wir also weniger den harten Zahlen und mehr den weichen Faktoren, also richtigen Menschen zuhören und vertrauen? Peters würde sagen: Volle Kanne. Denn hart ist weich und weich ist hart. Woran scheitert es nur immer wieder? An der Umsetzung. "Und Sie?", würde er nun fragen. Sie haben jetzt doch diese Rezension gelesen. Und der kurze Anruf bei Ihrem Kunden? "Kleine Dinge sind groß! Selbstverständlichkeiten? Gibt es nicht!" Oder klingelt bei Ihnen gerade das Telefon?
JOCHEN ZENTHÖFER.
Tom Peters: The little big things.
Gabal Verlag. Offenbach 2011. 600 Seiten. 29,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Management-Guru Tom Peters wird schrill und rabiat
Statt diese Rezension zu lesen sollten Sie unbedingt mal einen Ihrer Kunden anrufen. Und dann noch einen. Und schließlich noch einen. Das geht ganz schnell. Keine große Sache. Ausreden gelten nicht. Jeder von uns verkauft etwas, jeder hat interne oder externe Kunden. Der amerikanische Unternehmensberater Tom Peters gibt Befehle aus: "Tun Sie es. Jetzt. Jetzt!!!"
Geschrieben hat er ein unkonventionelles Buch mit 163 Wegen zur Spitzenleistung. (Allein diese Zahl ist unkonventionell - sind wir doch alle darauf getrimmt, Ratschlaglisten bei Punkt 7 oder 10 zu beenden.) Goldene Regeln? "Anstand zahlt sich aus. Volle Kanne. Rücksicht zahlt sich aus. Volle Kanne. Freundlichkeit zahlt sich aus. Volle Kanne." Nichts Neues? Dann aber: Kleine Dinge in unserem Alltag sind die wahrhaft großen Sachen: "Danken Sie allen, auch wenn sie nur am Rande an einer Sache beteiligt waren - besonders jenen, die unten in der Hierarchie stehen. Es gibt keine kleinen Hilfestellungen. Die wirkliche Arbeit geschieht mehrere Ebenen unterhalb der Spitze."
Zur Personalrekrutierung schreibt Peters: "Stellen Sie Optimisten ein. Überall." Zur Technik merkt er an: "Vereinfachen Sie die Systeme. Pausenlos. Alle Unternehmen ersticken früher oder später an der wachsenden Komplexität ihrer Systeme." Peters weiterer Rat lautet: "Schaffen Sie sich ein Kriegsministerium - einen offiziellen Arm des Unternehmens, der Krieg gegen die eigenen Systeme führt. Wir müssen die Entstrukturierung mit ebensolchem Ernst betreiben wie die Strukturierung."
Vielleicht sinken dann auch die Kosten. "Es ist so einfach und so naheliegend, sich im Hardware-Budget zu verlieren und ausschließlich in Äußerlichkeiten wie Räume zu investieren", meint der ehemalige McKinsey-Berater, und bittet sodann: "Reduzieren Sie die geplanten Hardware-Ausgaben um 15 Prozent." Und: Verschieben Sie die eingesparten Mittel ins Personal-Budget. Peters fragt: Widmen Sie als, sagen wir, Vorstandsvorsitzender eines Großunternehmens einer Beförderungsentscheidung exakt so viel Aufmerksamkeit wie einer größeren Akquisition?
Der in Vermont lebende Berater der amerikanischen Regierung gehört zu den bedeutendsten Management-Gurus unserer Zeit. Er war einer der beiden Autoren des Buches "Auf der Suche nach Spitzenleistungen" - ein Werk, das in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine fast revolutionäre Eruption bei Unternehmenslenkern aller Ebenen entfachte. Nach Peters werden die Unternehmen zu 98 Prozent in den untersten Fachabteilungen gesteuert - mit diesen Mitarbeitern sollte man Mittagessen gehen.
"The little big things", vor einem Jahr in den Vereinigten Staaten erschienen, und nun in deutscher Übersetzung vorliegend, könnte eine ähnliche Wirkungen entfalten. Peters ist schrill, erfrischend, rabiat und anekdotenreich. Und ehrlich: "Der Kern dessen, was den Menschen auszeichnet? Klatsch!" Deshalb rein in die Teeküchen! Natürlich gebe es dort viel politischen Unfug zu hören. Aber: "Des einen Unverständnis für hohles Gequatsche ist des anderen verschlungener Pfad zu Reichtum und Macht."
Sollen wir also weniger den harten Zahlen und mehr den weichen Faktoren, also richtigen Menschen zuhören und vertrauen? Peters würde sagen: Volle Kanne. Denn hart ist weich und weich ist hart. Woran scheitert es nur immer wieder? An der Umsetzung. "Und Sie?", würde er nun fragen. Sie haben jetzt doch diese Rezension gelesen. Und der kurze Anruf bei Ihrem Kunden? "Kleine Dinge sind groß! Selbstverständlichkeiten? Gibt es nicht!" Oder klingelt bei Ihnen gerade das Telefon?
JOCHEN ZENTHÖFER.
Tom Peters: The little big things.
Gabal Verlag. Offenbach 2011. 600 Seiten. 29,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main