Zweifelsohne gehört die Todesstrafe in den USA zu den kulturellen Elementen, die die amerikanische Öffentlichkeit stark polarisieren. Kerstin-Susanne Kurdzel befasst sich primär mit dem populärkulturellen Aspekt des Todesstrafendiskurses. Dazu untersucht sie eine Reihe ausgewählter Spielfilme seit den 1950er Jahren im Hinblick auf ihren Umgang mit Existenz und Vollzug der Todesstrafe. Die Autorin geht der Frage nach, wie die Filme die Thematik behandeln und ob bzw. inwieweit dadurch eine Kritik formuliert wird. Überschattet diese Kritik die Befürwortung der aktuellen Politik und greift damit den Status quo der Todesstrafe an oder kritisieren die Filme nur einzelne Aspekte? Zunächst gibt die Autorin einen Überblick über die Entwicklung der Todessstrafe seit der Gründung der ersten Kolonien, den Abolitionismus sowie über aktuelle Debatten, ehe sie sich der engagierten und detaillierten Untersuchung des Todesstrafendiskurses speziell in Spielfilmen widmet. Die Aspekte gender, race, class, Gesellschaft, Staat, Kirche sowie die Schuldfrage finden dabei besondere Beachtung. Ein Buch für jeden, der Filme in ihre aktuellen und geschichtlichen Hintergründe eingebettet begreifen möchte.