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New York Times reporter and â Corner Officeâ columnist David Gelles reveals legendary GE CEO Jack Welch to be the root of all thatâ s wrong with capitalism today and offers advice on how we might right those wrongs.

Produktbeschreibung
New York Times reporter and â Corner Officeâ columnist David Gelles reveals legendary GE CEO Jack Welch to be the root of all thatâ s wrong with capitalism today and offers advice on how we might right those wrongs.
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Autorenporträt
David Gelles
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.05.2023

Das Vermächtnis von Jack Welch
Abrechnung mit dem früheren General-Electric-Chef

Der Aufstieg von General Electric (GE) in der Zeit von 1981 bis 2001 unter der rigorosen Führung von Jack Welch - auch berühmt-berüchtigt als "Neutronen-Jack" - zum Unternehmen mit der höchsten Börsenkapitalisierung und der dann folgende tiefe Fall bis zur Fast-Pleite ziehen seit Jahren das Interesse auf sich. Mehrere Bücher sind darüber geschrieben worden, die tief in das Innenleben der einstigen amerikanischen Industrie-Ikone einsteigen und dabei fatale Missstände aufgedeckt haben. Nun hat der "New York Times"-Journalist David Gelles eine weiteres provokativ geschriebenes Buch hinzugefügt. Dabei handelt es sich nicht um ein Me-Too-Produkt, das die schon vorhandenen Erkenntnisse noch mal aufkocht. Gelles' Schrift geht erfreulicherweise weit über den Einzelfall GE hinaus und analysiert, wie die unter dem Trump-Freund Jack Welch als GE-Chef praktizierten Machenschaften wie schnelles Kostensenken durch rigorosen Personalabbau, der Kauf und Verkauf von Firmen und der Einstieg in eigentlich geschäftsfremde riskante Finanzgeschäfte viele große Unternehmen wie mit einem gefährlichen Virus infiziert haben.

Im Ergebnis habe der "Welchismus" einen gewaltigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden verursacht. Der Stakeholder-Kapitalismus, der Amerikas Industrie einst stark machte, sei von Jack Welch und der Schar seiner Epigonen radikal abgewickelt worden. An dessen Stelle sei ein einseitiger Shareholder-Kapitalismus getreten, geprägt von kurzfristigem Streben nach Profit und Effizienzsteigerung. Dabei werde nicht mehr in exzellente Ingenieurleistungen investiert, stattdessen gehe es allein darum, mit allen Mitteln die Erwartungen der Wall Street zu übertreffen und den Aktionären sowie nicht zuletzt den Spitzenmanagern eine üppige Ernte zu bescheren. Die Leidtragenden seien insbesondere die Beschäftigten.

Diese desaströse, von Jack Welch induzierte Fehlentwicklung, die auch Unternehmen wie Boeing, Home Depot und Kraft Heinz erfasste, habe in den USA zu dem dramatischen Verlust von Industriearbeitsplätzen, der Aushöhlung der Mittelklasse und zur brisanten Spaltung der amerikanischen Gesellschaft geführt. Leider wirkten Welchs (Un)Heilslehren bis in die heutige Zeit fort. Mit seiner Philippika gegen den "Welchismus" spricht sich David Gelles in seinem spannenden Buch für eine Rückbesinnung auf die alten Tugenden der amerikanischen Industrie aus. ROBERT FIETEN

David Gelles: The Man Who Broke Capitalism: How Jack Welch Gutted the Heartland and Crushed the Soul of Corporate America and How to Undo His Legacy. Simon & Schuster, New York 2022, 272 Seiten, 26 Euro.

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