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Economic historians have made great progress in unraveling the causes of the Great Depression, but not until Scott Sumner came along has anyone explained the multitude of twists and turns the economy took. In The Midas Paradox: Financial Markets, Government Policy Shocks, and the Great Depression, Sumner offers his magnum opus--the first book to comprehensively explain both monetary and non-monetary causes of that cataclysm. Drawing on financial market data and contemporaneous news stories, Sumner shows that the Great Depression is ultimately a story of incredibly bad policymaking--by central…mehr

Produktbeschreibung
Economic historians have made great progress in unraveling the causes of the Great Depression, but not until Scott Sumner came along has anyone explained the multitude of twists and turns the economy took. In The Midas Paradox: Financial Markets, Government Policy Shocks, and the Great Depression, Sumner offers his magnum opus--the first book to comprehensively explain both monetary and non-monetary causes of that cataclysm. Drawing on financial market data and contemporaneous news stories, Sumner shows that the Great Depression is ultimately a story of incredibly bad policymaking--by central bankers, legislators, and two presidents--especially mistakes related to monetary policy and wage rates. He also shows that macroeconomic thought has long been captive to a false narrative that continues to misguide policymakers in their quixotic quest to promote robust and sustainable economic growth. The Midas Paradox is a landmark treatise that solves mysteries that have long perplexed economic historians, and corrects misconceptions about the true causes, consequences, and cures of macroeconomic instability. Like Milton Friedman and Anna J. Schwartz's A Monetary History of the United States, 1867-1960, it is one of those rare books destined to shape all future research on the subject.
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Autorenporträt
Scott Sumner is Research Fellow at the Independent Institute, Professor of Economics at Bentley University, and Director of the Program on Monetary Policy at the Mercatus Center. He edits the influential blog, "The Money Illusion." In 2012, the Chronicle of Higher Education referred to Sumner as "among the most influential" economist bloggers, along with N. Gregory Mankiw of Harvard University and Paul Krugman of Princeton University. In 2012, Foreign Policy ranked Sumner jointly with Federal Reserve Chairman Ben Bernanke 15th on its list of "100 Top Global Thinkers." He received his Ph.D. in economics from the University of Chicago. Professor Sumner is a contributor to numerous scholarly volumes, and his articles and reviews have appeared in such journals as the Journal of Political Economy; Business and Society Review; Journal of Policy Modeling; Economic Inquiry; Contributions to Macroeconomics; Economic Letters; Journal of Macroeconomics; Journal of Money, Credit and Banking; and Bulletin of Economic Research.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.01.2016

Die Zinshöhe ist irrelevant
Wenn Geldpolitik in der Krise zu straff ist

Nach John Maynard Keynes hatte die Weltwirtschaftskrise die Möglichkeit von Liquiditätsfallen und die Ohnmacht der Geldpolitik aufgezeigt. Nach Milton Friedman und Anna Schwartz ist die zu restriktive Geldpolitik der Fed für das Ausmaß der Krise verantwortlich. In einem neuen Werk zur Weltwirtschaftskrise unter besonderer Berücksichtigung der amerikanischen Entwicklung widerspricht Scott Sumner Keynes. Er behauptet, dass nur die massive Anhebung der Löhne die Effektivität der amerikanischen Geldpolitik mit der Abwertung des Dollars gegenüber dem Gold verdeckt hatte, dass Friedman und Schwartz das Ausmaß der deflationären Wirkung der Geldpolitik noch unterschätzt hatten und dass sie die Dauer und Unbestimmtheit der Zeitverzögerung der Effekte bei geldpolitischer Lockerung dagegen überschätzt haben.

Sumner besteht darauf, dass die Höhe der Zinsen ein völlig ungeeigneter Indikator dafür sein kann, wie restriktiv oder locker die Geldpolitik ist. Für die Zeit zwischen den Weltkriegen und die Weltwirtschaftskrise hält Sumner den Deckungsgrad der Währungen durch Goldreserven für einen geeigneten Indikator, weil eine Steigerung des Deckungsgrades in wichtigen Ländern global deflationäre Wirkung entfaltete.

Nach Sumner kann man die Krise mit folgender Skizze erfassen, bei der fallende Preise beziehungsweise rückläufige Nachfrage und steigende Löhne die entscheidende Rolle spielen. Nach dem Ersten Weltkrieg war das Preisniveau wesentlich höher als vorher, aber die Staaten versuchten zur alten Goldbindung und dem alten Goldpreis zurückzukehren. Damit gab es zu wenig Gold.

Es ergab sich ein doppelter Midas-Fluch. Die Regierungen beziehungsweise Zentralbanken wollten die Goldreserven stärken. Sie erreichten eine Deflation. Die Arbeiterschaft wollte höhere Löhne durchsetzen und erreichte nur Massenarbeitslosigkeit. Zu den Kosten der Geldpolitik zählt Sumner auch, dass Depressionen das Vertrauen in die Marktwirtschaft untergraben und zu staatlichem Interventionen verleiten, die leider die Lage weiter verschlechtern können.

Für die Deflation nach 1929, für die absackende Industrieproduktion und die Verluste an den Börsen macht Sumner einen dramatischen Zuwachs der Golddeckung des Geldes und daraus resultierende geldpolitische Erwartungen verantwortlich. Die Zentralbanken und Privatleute horteten Gold, und wegen der Bankenkrise auch Bargeld. Rückläufiges Horten hatte im Sommer 1932 schon mal zu einem deutlichen, wenn auch vorübergehenden Ansteigen der Industrieproduktion geführt. Mit der Abwertung des Dollars beziehungsweise dem Steigen des Goldpreises in den Vereinigten Staaten endete die erste Phase der Krise.

Von März bis Juli 1933 stieg die Industrieproduktion um 57 Prozent. Trotz einer Arbeitslosigkeit um 25 Prozent sind die Löhne im Sommer 1933 um 22 Prozent gestiegen. Hätte Roosevelt auf seine Hochlohnpolitik verzichtet, dann wäre die Krise nach Sumner zum Jahresende 1934 vorbei gewesen. Ab Sommer 1933 wurde die expansive Wirkung der Geldpolitik durch die Lohnpolitik neutralisiert. Zwischen März 1937 und Mai 1938 fiel die Industrieproduktion um 31,5 Prozent. Auch im Frühjahr 1937 war es zu einer Steigerung der Nominallöhne gekommen, im Herbst wegen fallender Preise zu einer Steigerung der Reallöhne.

Sumners Buch ist in fünf Teile und 13 Kapitel gegliedert, wobei der erste und der aus drei Kapiteln bestehende fünfte Teil stärker theoretisch und die mittleren neun Kapitel, also der zweite bis vierte Teil, deskriptiv orientiert sind. Der zweite Teil behandelt die große Kontraktion bis 1932, der dritte das Jahr 1933, der vierte die Zeit nach der amerikanischen Rückkehr zur Goldbindung.

Man kann das Buch für gut lesbar halten. Die historische Analyse der Ereignisse ist sehr detailliert. Immer wieder wird allerdings auf Studien und Interpretationen der Ereignisse durch andere Ökonomen verwiesen. Daran erkennt man, dass das Buch eher für Fachkollegen als für interessierte Laien geschrieben ist. Wer Sumners Analyse der Weltwirtschaftskrise überzeugend findet, wird die Geldpolitik der Fed und auch der EZB seit 2008 nicht mehr als zu locker, sondern - wie Sumner - eher als zu restriktiv beurteilen.

ERICH WEEDE

Scott Sumner: The Midas Paradox. Financial Markets, Government Policy Shocks, and the Great Depression. Oakland, CA: The Independent Institute 2015, 507 Seiten, 31,95 Dollar

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