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Dieses Buch hat eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. Die Ideen haben sich nicht in erster Linie durch Lektüre in der Bibliothek artikuliert, sondern in direktem Augenkontakt mit den Mosaiken auf den Gerüsten der Cappella Palatina und der Martorana in Palermo sowie der Kathedrale von Cefalù, und auf den Gerüsten in Kirchen im griechischen Osten (Daphni, Nea Moni auf Chios, St. Michael in Kiev). Mein Ziel war es in der Tat, alle Mosaiken aus größtmöglicher Nähe zu analysieren. Gleichzeitig war die digitale Fotografie, die sich in den letzten zwanzig Jahren rasant entwickelt hat, von…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch hat eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte. Die Ideen haben sich nicht in erster Linie durch Lektüre in der Bibliothek artikuliert, sondern in direktem Augenkontakt mit den Mosaiken auf den Gerüsten der Cappella Palatina und der Martorana in Palermo sowie der Kathedrale von Cefalù, und auf den Gerüsten in Kirchen im griechischen Osten (Daphni, Nea Moni auf Chios, St. Michael in Kiev). Mein Ziel war es in der Tat, alle Mosaiken aus größtmöglicher Nähe zu analysieren. Gleichzeitig war die digitale Fotografie, die sich in den letzten zwanzig Jahren rasant entwickelt hat, von entscheidender Bedeutung. Das Sehen aus der Nähe hat neue Fragen aufgeworfen, die das Mosaik als künstlerische Technik in einen breiteren Kontext gestellt haben. Erstmals kann eine chemische Analyse einiger Tesserae aus der Cappella Palatina vorgelegt werden, die Andreas Kronz verdankt wird. Neue Beobachtungen über das künstlerische Design und den handwerklichen Herstellungsprozess der Mosaiken, über die Organisation der Mosaikwerkstätten und über die wirtschaftlichen Bedingungen des Mosaiks stehen zur Debatte. Meine Arbeit ist ganz auf die künstlerische Originalität der normannischen Mosaiken im Vergleich zu byzantinischen Programmen und Arbeitsweisen fokussiert. Die gängige «Einfluss-und Vorbild-Kunstgeschichte» wurde aus dem Spiel genommen.
Die Martorana, die Cappella Palatina und Cefalù sind beispiellose Neuschöpfungen des normannischen Hofes, die von Baumeistern, Bildhauern und Mosaizisten ausgeführt wurden, die zu einem geringen Teil aus der Region stammten, sondern aus dem gesamten Mittelmeerraum. Griechische Mosaizisten waren zusammen mit Mosaizisten, die vermutlich aus Venedig und Rom anderswoher herbeigeholt wurden, für die Dekoration der riesigen Wandflächen verantwortlich, die zwischen etwa 1135 und 1143/1148 ausgeführt wurden. Die drei Gebäude der Zeit Rogers II. sind mit Mosaiken und Bildern geradezu überschwemmt; dies ist nichts anderes als königliche Rhetorik, die nicht als Fortführung lokaler Traditionen, sondern als eine Form unübertrefflicher und unwiederholbarer Konzeptkunst zu verstehen ist. König Rogers Ziel war es, alle seine Vorgänger mit der Macht seiner herrscherlichen Rhetorik zu übertreffen.
Alle Programme gipfeln in einer machtvollen Präsentation der himmlischen Hierarchie, die vom Pantokrator beherrscht und von Erzengeln, Propheten, Aposteln, Heiligen und Kirchenvätern sekundiert werden. Nur die königliche Palastkapelle ist zusätzlich mit einem Programm aus neu- und alttestamentlichen Mosaiken ausgestattet worden. Letzteren widmete Herbert Kessler eine tief schürfende Analyse.

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