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Opening like an early Tom Waits barstool-tale, The Motel Life tells the story of two brothers, Frank and Jerry Lee.

Produktbeschreibung
Opening like an early Tom Waits barstool-tale, The Motel Life tells the story of two brothers, Frank and Jerry Lee.
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Autorenporträt
Willy Vlautin
Rezensionen
If McMurtry, Johnson, McGuane and Carver need a fifth to make up a literary five-a-side team, they need look no further than Willy Vlautin. The Motel Life is about the moving acceptance of life as bad luck, heartbreak, and a consistently thwarted but resolutely unkillable hope. Redemption comes through story-telling, and this is a tale told in a beautiful tone of deadpan wonder. Niall Griffiths, author of Grits and Wreckage

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.07.2008

Der Mixer des Lebens
Willy Vlautins Roadmovie erzählt vom amerikanischen Traum
Der Mensch, so hat es eine kluge Frau einmal gesagt, sei wie ein M&M in einem Mixer voller Eiskrem. Niemand wolle kleingehackt werden. Und trotzdem erwische es letztendlich fast alle. Buchstäblich erwischt hat es Jerry Lee Flannigan, der im Alter von 17 Jahren auf einen fahrenden Zug aufspringen will, dabei unter die Räder kommt und ein Bein verliert. Das ist nicht das erste und nicht das letzte Glied einer Kette von Tragödien, die Jerry Lee erlebt. Alles passt so gut zueinander: Der Vater hat sich aus dem Staub gemacht, die Mutter ist früh gestorben, die Zukunft ist mindestens ungewiss, und trotzdem geht es irgendwie immer weiter für Jerry Lee und seinen jüngeren Bruder Frank, in Reno, Nevada, einem Ort, an dem der amerikanische Traum vorbeigerauscht sein muss.
Frank Flannigan ist der Ich-Erzähler in Willy Vlautins Debütroman „Motel Life”. Ein Roadmovie, einmal mehr, und wer glaubt, dass diesem strapazierten Genre nichts Neues hinzuzufügen wäre, sieht sich durch Vlautins Buch bestätigt – was aber nicht zwangsläufig gegen das Buch spricht. Denn Vlautin, der auch als Musiker und Sänger der Folkrockband Richmond Fontaine auftritt, versucht erst gar nicht, originell zu sein. Vielmehr ist „Motel Life” ein geradlinig, manchmal in allzu schlichter Rollenprosa erzählter, in seinen guten Momenten jedoch höchst anrührender Text.
Eines Nachts stürzt Jerry Lee, nicht mehr ganz nüchtern, in Franks Zimmer und ist in einer unerfreulichen Lage: Er hat auf der schneebedeckten Straße einen kleinen Jungen überfahren; die Leiche liegt im Kofferraum; das Auto steht vor der Tür. Frank und Jerry Lee laden den Körper vor dem örtlichen Krankenhaus ab und machen sich aus dem Staub. Ein echtes Zuhause haben sie ohnehin nicht. „Ich wünschte, ich würde nicht hier leben, aber ich kann mir auch keinen anderen Ort vorstellen”, sagt eine der Figuren. Es sind keine Existenzen in absoluter Hoffnungslosigkeit, von denen Willy Vlautin erzählt. Es gibt Träume, kleine Lichtblicke, Gesten, in denen klar wird, dass es sich auch bei Frank und Jerry Lee nicht um Angehörige des abgestumpften White Trash handelt. Eine der prägnantesten Szenen ist jene rückblickende, in der die bereits todkranke Mutter für ihre beiden Söhne ein Abschieds-Barbecue ausrichtet. Und wenn der sichtlich weniger intelligente Jerry Lee wieder einmal auf dem Höhepunkt seiner Verzweiflung angekommen ist, muss sein Bruder sich für ihn Geschichten ausdenken. Die handeln vom Krieg, von der Liebe, von Männerfreundschaften und sind, ehrlich gesagt, zumeist nicht weniger deprimierend als die Romanwirklichkeit selbst.
Der Ausbruchsversuch aus Reno findet im Übrigen ein jähes Ende; weglaufen vor dem Schicksal können die beiden offenbar nicht. „Wir sind Typen, die Scheiße bauen, Frank”, sagt Jerry Lee zu seinem Bruder, „also müssen wir mit Typen zusammen sein, die Scheiße bauen. Ich finde das ganz logisch. Aber das sind doch deshalb keine schlechten Menschen, oder?” Und: „Es gibt Leute, die fallen so oft auf die Schnauze, dass sie irgendwann mal Glück haben müssen.” Underdog-Lebenshoffnungen wie diese sind nicht sonderlich neu und auch nicht originell, aber die Art, wie Vlautin seine beiden krummen Helden auf ihre unsteten Lebensbahnen schickt, hat etwas Authentisches und Zartes zugleich. Nicht ohne Grund hat der Schriftsteller Clemens Meyer ein enthusiastisches Nachwort zu „Motel Life” verfasst – die Parallelen sind unübersehbar. „Hoffnung ist besser als nichts”, so lautet Franks Resümee. In seinem Fall ist es die Hoffnung des kleinen M&Ms, im großen Mixer des Lebens einigermaßen heil zu bleiben.CHRISTOPH SCHRÖDER
WILLY VLAUTIN: Motel Life. Roman. Aus dem Englischen von Robin Detje. Berlin Verlag, Berlin 2008. 208 Seiten, 17 Euro.
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