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At eighteen, Forsyth was the youngest pilot to qualify with the RAF. At twenty-five, he was stationed in East Berlin as a journalist during the Cold War. He wrote his game-changing first novel, The Day of the Jackal and never looked back. He's been shot at, he's been arrested, he's even been seduced by an undercover agent. This is his story.

Produktbeschreibung
At eighteen, Forsyth was the youngest pilot to qualify with the RAF. At twenty-five, he was stationed in East Berlin as a journalist during the Cold War. He wrote his game-changing first novel, The Day of the Jackal and never looked back. He's been shot at, he's been arrested, he's even been seduced by an undercover agent. This is his story.
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Autorenporträt
Former RAF pilot and investigative journalist Frederick Forsyth defined the modern thriller when he wrote The Day of the Jackal, described by Lee Child as 'the book that broke the mould', with its lightning-paced storytelling, effortlessly cool reality and unique insider information. Since then, he has written thirteen novels which have been bestsellers around the world: The Odessa File, The Dogs of War, The Devil's Alternative, The Fourth Protocol, The Negotiator, The Deceiver, The Fist of God, Icon, Avenger, The Afghan, The Cobra, The Kill List and The Fox. He has also published an autobiography, The Outsider. He lives in Buckinghamshire, England.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.09.2015

Das Establishment sollte man meiden

Früher begann der Tag mit einem Streifschuss: Frederick Forsyth erzählt sein Leben als Pilot, Reporter, Draufgänger, Lebemann und Bestsellerautor. Und er begleicht eine offene Rechnung.

Am 2. Januar 1970 setzte ich mich an den Küchentisch der geborgten Wohnung, nahm den Metalldeckel mit der Streifschussnarbe von meiner getreuen alten Reiseschreibmaschine, spannte den ersten Bogen ein und begann zu tippen." Dieser Satz steht auf Seite 271, und er ist, abgesehen von ein paar flüchtigen Nebenbemerkungen, der erste Abschnitt, der sich tatsächlich damit beschäftigt, wie aus einem vergleichsweise unbekannten britischen Auslandskorrespondenten nach seinem Romandebüt "The Day of the Jackal" (Der Schakal) ein weltweit erfolgreicher Autor von Thrillern wurde.

Nur hundert Seiten später schließt Frederick Forsyth, Jahrgang 1938, das Album seines Lebens wieder, auf das er den programmatischen Titel "Außenseiter" gesetzt hat. Es ist ein Selbstporträt des Autors als junger Spund. Denn was er auch unternimmt, er ist meist der Jüngste, der Sohn eines Kürschners aus Ashford in der Grafschaft Kent. Man könnte auch sagen: Er ist frühreif und dadurch gern zu früh dran. Dank der Weitsicht seiner Eltern lernt er bei Auslandsaufenthalten Deutsch und Französisch fließend, später kommen Spanisch und ein wenig Russisch dazu. So aufgestellt, wird er in Cambridge in ein bekanntes College eingeladen, von wo aus ihn man gleich für eine Laufbahn im Außenministerium empfehlen will. Aber ein Studium ist seine Sache nicht, eher schon der Besuch einer Schule für Matadore, auch wenn er im Vorbeigehen ein Diplom der Universität von Granada mitnimmt, während dessen ihn eine deutsche Gräfin die Liebeskunst lehrt: Das Leben ist seine Hochschule, und zwar das pralle, das riskante, das er gelegentlich leichtsinnig aufs Spiel setzt. An Selbstbewusstsein und elterlicher Liebe scheint es dem Einzelkind nie zu mangeln. Der Kasernierung der verhassten Internatsschule entzieht er sich mit tollkühnen Manövern, die ihn schließlich zum jüngsten Piloten der Royal Air Force machen.

Der junge Mann möchte Auslandskorrespondent werden, weil er die Welt bereisen will. Zunächst geht er in Norfolk in die beste aller Grundausbildungen - er wird Lokaljournalist; dann zieht er weiter in die Fleet Street, landet bei Reuters, wird nach Paris abkommandiert, wo er den stets unter Anschlagsgefahr lebenden General de Gaulle erlebt, den er später als Romanfigur einsetzen wird. Es folgt ein Jahr in der Hauptstadt des Arbeiterparadieses DDR, in Ost-Berlin. In Notlagen schlüpft er in die Rolle des naiven Trottels, der Stasi gegenüber verfängt dieses Spiel naturgemäß nicht.

Der Wechsel zur BBC erweist sich als kompletter Fehlschlag, weil Forsyth nicht begreifen will, dass der Staatssender dazu da ist, London wohlgefällige Nachrichten zu verbreiten. Und so ist er wohl bis heute im Herzen Journalist geblieben, einer der altmodischen Sorte, wie sein Credo verrät: "Ein Journalist sollte sich nie mit dem Establishment gemeinmachen, allen verführerischen Schmeicheleien zum Trotz. Unsere Aufgabe besteht darin, die Mächtigen zur Rechenschaft zu ziehen, nicht, uns mit ihnen zu solidarisieren." Freilich, als Millionenseller ist es ihm später nicht gegeben gewesen, sich den Lockungen des Establishments ganz zu entziehen - man trifft sich eben doch auf Dinnerpartys.

Der Tonfall dieser Memoiren ist salopp, die politischen Bewertungen sind gelegentlich stereotyp und spiegeln die Zeit, in der sie herausgebildet wurden - den Kalten Krieg. Manches Argument reitet Forsyth bewusst trotzig gegen den Zeitgeist, etwa das Lob der Wehrpflicht; das "Gewese" der Deutschen um die Natur ist ihm in dem Maße fremd, in dem er sein eigenes Gewese um die Einsamkeit des Schriftstellers ignoriert.

Und doch birgt diese Autobiographie Anlass für eine Kontroverse. Vor allem in den umfangreichen Einlassungen zum Biafra-Krieg zwischen 1967 und 1970 wirft Forsyth der damaligen Regierung unter Harald Wilson Versagen, Desinformation und bewusste Wählertäuschung vor. Wer versuchte - wie es auch Winston Spencer-Churchill, der Enkel des Kriegspremiers, damals tat -, objektiv zu berichten, wurde als Unterstützer der Rebellen gebrandmarkt, derweil das Vereinigte Königreich entgegen allen Dementis Nigeria mit Waffen und Soldaten unterstützte. Diese "Clique eitler ranghoher Bürokraten und feiger Politiker" habe "die Ehre meines Landes für immer beschmutzt".

Forsyth kehrt, innerhalb der BBC kaltgestellt, auf eigene Faust in das Kriegsgebiet zurück und wird Augenzeuge der Hungerkatastrophe - Bilder, die ihn nie wieder verlassen. In dieser Zeit begann auch, wie er unumwunden einräumt, seine Zusammenarbeit mit dem Secret Intelligence Service, besser bekannt als MI6.

Von seinem Innenleben verrät Forsyth wenig, lieber lobt er den preiswerten Geheimdienst seines Landes, der Staatsbürger als kostenlose Boten einsetzt. Kurze Porträtabstecher werden Fremdenlegionären, Hetären, Söldnern, Kriegshelden und Figuren der Zeitgeschichte zuteil, die er interviewte, darunter David Ben-Gurion, Simon Wiesenthal und Ezer Weizman, den Gründer der israelischen Luftwaffe, den er standesgemäß fliegend in einem Zweisitzer befragte.

Die letzten hundert Seiten sind der recht glamourös verlaufenen Schriftstellerlaufbahn gewidmet, sie handeln von Lesereisen, Tauchurlaub, einem Rolls-Royce, zwei Söhnen, einer zweiten Ehe, Safaris, Hochseefischen, Geishas, Nobelhotels, Fallschirmspringen, Champagner, Umzügen - aber immer wieder auch von Recherchereisen wie jener nach Guinea-Bissau und nach Mogadischu, um für Romane Stoff zu sammeln.

Manche Kapitel sind aus der Gattung "Mein schlimmstes Ferienerlebnis"; eines widmet sich der Privatpleite vor fünfundzwanzig Jahren, als ein Anlagebetrüger sein Vermögen pulverisierte. Forsyth fängt einfach wieder von vorne an. Was er im Roman der Spannungslinie wegen gestrichen hätte, in der Selbstbetrachtung mag es seinen Platz haben. Dass er das Buch mit Standardrhetorik beginnt, gehört zum Spiel: "Um ehrlich zu sein, ich hatte nie vor, Schriftsteller zu werden." Sicherheitshalber bestreitet er, seine "Lebensgeschichte" oder gar eine "Selbstrechtfertigung" geliefert zu haben. Seine euroskeptischen Interventionen, sein Kampf gegen politische Korrektheit sind dem bekennenden Konservativen dagegen keine Erwähnung wert.

Außergewöhnlich ist dieses Leben zweifellos, und in seinen besten Passagen sind die Erinnerungen daran spannend und süffig geschrieben. Um einen Platz in der Literaturgeschichte war es Frederick Forsyth nie zu tun, mit seinen ersten, innerhalb von drei Jahren veröffentlichten Romanen "Der Schakal", "Die Akte Odessa" und "Die Hunde des Krieges" hat er seinen Platz im Kanon des Genres gesichert. Der Rest war Zugabe. Die hat er genussvoll ausgelebt, weil er nicht das tat, nicht tun musste, was nach seiner Beobachtung allzu viele seiner Zeitgenossen tun: "Der Mensch verbringt die meiste Zeit damit, in überfüllten Städten herumzulaufen und sich davon zu überzeugen, wie wichtig er für den Lauf der Dinge ist."

HANNES HINTERMEIER

Frederick Forsyth: "Outsider". Die Autobiographie.

Aus dem Englischen von Susanne Aeckerle. C. Bertelsmann Verlag, München 2015. 384 S., Abb., geb., 19,99 [Euro].

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Forsyth insists that The Outsider is not an autobiography. So I will just say that this is one of the most exciting and enjoyable accounts of an author's life, in vaguely chronological order and written by the author himself, that I have ever read. The Sunday Times