Salons als Orte der Emanzipation. Begleitband zur Ausstellung im Jüdischen Museum Wien Herausgegeben:Hanak-Lettner, Werner; Peterle, Astrid; Spera, Danielle
Salons als Orte der Emanzipation. Begleitband zur Ausstellung im Jüdischen Museum Wien Herausgegeben:Hanak-Lettner, Werner; Peterle, Astrid; Spera, Danielle
Heute würde man die Wiener Salons zwischen 1780 und 1938 als Networking im besten Sinne bezeichnen. Diese meist von jüdischen Gastgeberinnen geprägten Konversationsräume waren in zweifacher Hinsicht Orte der Emanzipation und der Ermächtigung: für die Entwicklung einer bürgerlich-kritischen Zivilgesellschaft und nicht zuletzt für Frauen, die von der Öffentlichkeit noch ausgeschlossen waren. Die Ausstellung stellt die Salons von Fanny von Arnstein und Josephine von Wertheimstein bis hin zu den Reformsalons von Berta Zuckerkandl und Eugenie Schwarzwald als kultivierte Orte der Politik und als…mehr
Heute würde man die Wiener Salons zwischen 1780 und 1938 als Networking im besten Sinne bezeichnen. Diese meist von jüdischen Gastgeberinnen geprägten Konversationsräume waren in zweifacher Hinsicht Orte der Emanzipation und der Ermächtigung: für die Entwicklung einer bürgerlich-kritischen Zivilgesellschaft und nicht zuletzt für Frauen, die von der Öffentlichkeit noch ausgeschlossen waren. Die Ausstellung stellt die Salons von Fanny von Arnstein und Josephine von Wertheimstein bis hin zu den Reformsalons von Berta Zuckerkandl und Eugenie Schwarzwald als kultivierte Orte der Politik und als politische Orte der Kultur vor. Sie macht die Leistungen der Salonièren für die Wiener Kultur-, Wirtschafts- und Politikszene begreiflich. Und sie zeigt schließlich, welche Bedeutung die Wiener Salonkultur für die vertriebenen Wiener Jüdinnen und Juden im Exil erlangte und dass es im Wien der Nachkriegszeit nicht zufällig die aus dem englischen Exil zurückgekehrte Hilde Spiel war, die diese Kultur noch einmal "salonfähig" machte.
Hanak-Lettner, WernerDr., Chefkurator am Jüdischen Museum Wien seit 2011, wissenschaftlicher Mitarbeiter seit 1992. Kurator der Dauerausstellung. Zahlreiche kultur- und sozialgeschichtliche Ausstellungen. Publikation »Die Ausstellung als Drama. Wie das Museum aus dem Theater entstand« (2011). Lehraufträge an der Universität Wien und am Bard Graduate Center New York.
Peterle, AstridDr., Kuratorin am Jüdischen Museum Wien seit 2017, Assistentin der Geschäftsführungund Assistenzkuratorin seit 2010. Kuratorin des donaufestivals seit 2017. Studium der Geschichte und Kunstgeschichte, Lektorin an den Universitäten Wien, Salzburg, Graz. Zahlreiche Projekte, Vorträge, Publikationen zu zeitgenössischer, feministischer und queerer Kunst.
Spera, DanielleDr., Studium der Publizistik und Politikwissenschaft, 1978-2010 Journalistin, Reporterin, Moderatorin und Redakteursrätin im ORF, Romy-Preisträgerin. Seit 2010 Direktorin des Jüdischen Museums Wien, seit 2013 Universitätsrätin an der MUI, Präsidentin von ICOM-Österreich, Autorin zahlreicher Bücher und Beiträge zu zeitgenössischer Kunst, jüdischen Themen und bei der Zeitschrift »NU«.
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