Explaining the extraordinary course of Italian history, this book traces the history of the Italian peninsula and gives a clear-eyed view of the Risorgimento, the pivotal event in modern Italian history, debunking the influential myths which have grown up around it.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.03.2013Der Heilige Vater wollte keine Eisenbahn
Massen von Besuchern strömen zu Ostern nach Rom zum neuen Papst, während die italienische Politik in der Krise ist.
Da empfiehlt es sich, eine neue Geschichte Italiens zu lesen – und Bücher zur Italienreise
VON JOHAN SCHLOEMANN
Es lagen nur ein paar Tage zwischen dem Rücktritt von Papst Benedikt und den Wahlen zum italienischen Parlament. Der Machtwechsel auf dem Heiligen Stuhl lief zügig und geordnet ab. Jetzt zu Ostern strömen wieder Millionen von Rom-Pilgern und Touristen Richtung Petersplatz, um dem neuen Pontifex maximus zu huldigen. Der Versuch der Regierungsbildung im säkularen Rom hingegen ist zu einem unseligen, quälenden Durcheinander geraten.
Man kann diesen Gegensatz als typisch nehmen: Mehr als hundertundfünfzig Jahre nach der nationalen Einigung hat die italienische Politik, so schreibt der englische Historiker David Gilmour in seinem neuen Buch über die Geschichte Italiens, „ihren Rhythmus und ihre Stabilität immer noch nicht gefunden“. Und es war gerade das Papsttum in Rom mit dem umgebenden Kirchenstaat – einer pseudoreligiösen Pufferzone rund um das alte Zentrum des Römischen Reiches, oft nepotistisch ausgebeutet und meist miserabel regiert –, es war nicht zuletzt dieser heils- und weltgeschichtliche Sonderfall in der Mitte der lang gestreckten Halbinsel, der verhinderte, dass ein neuzeitlicher Staat entstehen konnte: ein gesamtitalienischer Staat, der sich auf die Zentrale Rom hätte ausrichten können, so wie es andernorts die Zentralen Paris, London, Madrid oder Kopenhagen gegeben hat.
So sorgte gerade die große Tradition von Rom als caput mundi, als Hauptstadt der Welt, an die sich der abendländisch-christliche Reichsgedanke anschloss, dafür, dass Italien als Ganzes lange Zeit den Anschluss verpasste. Und dies dann immer mehr buchstäblich, je moderner die Welt wurde: Der restaurative Papst Gregor XVI. etwa, der in den Jahren 1831 bis 1846 herrschte, wetterte nicht bloß gegen Rationalismus und Meinungsfreiheit, sondern untersagte auch den Bau von Eisenbahnen im Kirchenstaat, weil er sie für Teufelszeug hielt. Und als der neue italienische Staat 1861 gegründet wurde und 1870 nach Rom vordrang, da weigerte sich der Vatikan, ihn anzuerkennen – „fatal für den Zusammenhalt und die Konsolidierung der neuen Nation“, wie David Gilmour schreibt. Trotzdem ist bis heute, bei allen Intrigen und allen Glaubenszweifeln, die Bewunderung riesengroß, wenn das Funktionieren des päpstlichen Apparates und der Institution der katholischen Kirche mit ihren alten Überlieferungen und Ritualen bestaunt wird; ratloses Kopfschütteln gilt hingegen der Handlungsunfähigkeit und Wechselhaftigkeit der Regierungen der Republik Italien.
David Gilmour, der die englische Ausgabe seines Buches zum italienischen Einheits-Jubiläum im Jahr 2011 geschrieben hat, liebt Italien, wie viele Engländer vor ihm. Und David Gilmour (nicht identisch mit dem gleichnamigen Gitarristen der Rockband Pink Floyd) bewundert, ebenfalls nicht als Erster, die stolzen regionalen Mächte, die sich wegen der Schwäche des Kaisertums im Mittelalter, ähnlich wie in Deutschland, in Italien entfalten konnten: neben kleineren Kultur- und Machtzentren wie Mantua, Ferrara oder Urbino sind das vor allem Venedig, Genua, Florenz, Mailand und das Königreich Neapel. Aber Gilmour fällt eben deswegen auch immer wieder vernichtende Urteile über das geeinte Italien und seine Akteure gestern und heute. Gegenwärtig – so schreibt er 2011, also vor dem Zwischenspiel von Mario Monti – herrschten nur noch „Lethargie, Korruption und Unentschlossenheit“. Die italienischen Parlamentsabgeordneten seien die reichsten der Welt – sie verdienen dreimal so viel wie die Abgeordneten des schwedischen Reichstags –, und zugleich durchdringe „die Verschwendung öffentlicher Mittel alle Ebenen des staatlichen Lebens“. Die Aufwandsentschädigung des Präsidenten der Region Kampanien ist, so berichtet Gilmour es nach Daten von 2004, zwölfmal so hoch wie die des deutschen Bundespräsidenten.
Unterdessen wird die Landschaft verschandelt: Es sieht überall so aus, „als gebe es eine stillschweigende Übereinkunft zwischen den Bürgern und dem Staat, wonach Italiener zum Ausgleich für den Erhalt ihrer mittelalterlichen Stadtzentren an den Stadträndern bauen dürfen, was und wie sie wollen“. Die ökonomisch getriebene Landnahme hatte schon der neorealistische Film ins Bild gefasst (siehe SZ vom 28./29. März) – und zwischen 1990 und 2005, so erfahren wir in Gilmours Buch, wurden in Italien noch einmal zwei Millionen Hektar Land zubetoniert, das entspricht der Fläche der gesamten Region Latium. Italien heute, das sind immer noch findige Unternehmer, gutes Essen und ein reiches kulturelles Erbe, sonst aber: Reformstau, Misswirtschaft, Mafia und infantiles Fernsehen. Und natürlich zwei Clowns – wobei man sagen muss, dass der eine Clown eine interessante Reformbewegung anführt, die aus all dem, wofür der andere Clown steht, einen Ausweg sucht.
Doch auch den Italienern der Vergangenheit, von denen viele in Marmor auf Denkmalsockeln stehen, erspart David Gilmour nicht die Kritik. Die Vetternwirtschaft der Papstfamilien wurde schon erwähnt; Napoleon tat es ihnen in dieser Hinsicht gleich, als er sein 1805 geschaffenes Königreich Italien wie anderswo mit Verwandten besetzte. In Lucca durfte Napoleons Schwester Elisa herrschen, sie engagierte Niccolò Paganini als Generalmusikdirektor und verhalf dem Abbau von Marmor in Carrara zu neuem Aufschwung – so konnten die Kommunalverwaltungen in Napoleons Kaiserreich, berichtet Gilmour, mit 12 000 Marmorbüsten des Kaisers ausgestattet werden.
Nicht weniger Marmor wurde für die Helden der Nationalbewegung des Risorgimento aufgewendet, die einem in jedem italienischen Städtchen zwischen Via Cavour, Piazza Garibaldi, Via Mazzini, Corso Vittorio Emanuele und Piazza dell’Unità begegnen. David Gilmour schließt sich hier seinem Historikerlandsmann Denis Mack Smith an, der in den Fünfzigerjahren begonnen hat, die Mythen über die Einigungskämpfer des 19. Jahrhunderts zu widerlegen. Viel Heldenrhetorik, viel weniger eigene Leistungen, kein massenhaftes Freiheitsstreben, wenig begeisterter Opfermut; sowie eine völlige Überschätzung der Idee, man könne sizilianische Bauern und Grundbesitzer von einer piemontesischen Monarchie, von Turin im Alpenvorland aus, problemlos und rasch in die Moderne führen.
Dazu gab es viel diplomatische Unzuverlässigkeit, auch bei dem klugen und tüchtigen Ministerpräsidenten Cavour – der mit dem Italien südlich der Toskana nichts am Hut hatte – und eine verheerende Kriegsführung im Kampf mit den Österreichern, die ohne Preußens Hilfe nicht besiegt worden wären. König Vittorio Emanuele II. verabscheute die Süditaliener und scheint ein lausiger Feldherr gewesen zu sein. Ein Beispiel für die sehr schlechten und verantwortungslosen Generäle in der italienischen Geschichte ist der Kommandant der Seestreitkräfte bei der demütigenden Schlacht von Lissa (Juli 1866), Graf Persano, der dort grobe taktische Fehler beging: Er war nicht nur nicht als Marinesoldat ausgebildet, er konnte noch nicht einmal schwimmen.
David Gilmour erkennt in seinem Buch – einem Buch, das kundig und schön lesbar ist, gespeist aus ebenso viel Ortskenntnis wie Lektüre – durchaus den liberalen Modernisierungsimpuls an, der die Nationalbewegung beseelt hat. Nicht wenige der Reformpatrioten erkannten, dass es galt, Italien von beliebten Klischees zu befreien, auch von manchem, was daran wahr war; und so ärgerten sie sich auch über den italienbegeisterten Romancier Stendhal, schreibt Gilmour, „weil er bewunderte, was sie verabscheuten: das Italien der Liebe, der Musik und Gastfreundschaft, Italien als riesigen Antiquitätenladen und Gastwirt für alle Welt, als das Land der zahllosen Ruinen und die Heimat verweichlichter Dilettanten“. Doch in dem Willen, Italien hau ruck zu verändern, agierten die neuen Regenten realitätsfern und in vielen Bereichen wirkungslos.
Von den Geburtsfehlern der geeinten Nation aus geht es nicht günstiger weiter in Gilmours Geschichte, die in der Antike beginnt, ihren Schwerpunkt aber in der jüngeren Zeit hat. Durch die Einigung siegte zwar die süditalienische Küche – Olivenöl, Pasta, Pizza – über die nördliche. Doch zur erhofften Anerkennung im Kreis der Völker folgten bald sinnlose koloniale Abenteuer, es folgte die Sehnsucht nach einer „Bluttaufe der Nation“, befeuert durch Konservative wie Futuristen („Wir verherrlichen den Krieg, die einzige Hygiene der Welt“, heißt es in Marinettis Manifest von 1909), eine Sehnsucht, die im Ersten Weltkrieg durch eine Million italienische Opfer – davon ein Drittel Verwundete, zwei Drittel Tote – gestillt werden sollte. Der irre agitierende Schriftsteller Gabriele d’Annunzio tobte über den „verstümmelten Sieg“, und es folgte die Diktatur Mussolinis, die in italienischer Regierungstradition trotz allem Gehabe auch etwas Theaterhaftes hatte, etwas Nebulös-Inkonsequentes, was in diesem Fall, verglichen mit der Konsequenz des verbündeten Deutschland, auch ein Glück war: „Das faschistische Italien“, bilanziert Gilmour, „war ein aufschneiderischer, brutaler Polizeistaat, doch trotz seiner Rhetorik war er – im eigenen Land – kein mörderischer Staat.“
Sodann schuf man den Mythos vom kollektiven Widerstand des Volkes im Weltkrieg und von Italien als Siegermacht. Generalamnestie für die Faschisten, Wirtschaftswunder mit Fiat, Vespa und Olivetti. Italien bekam nun Weltgeltung, „allerdings nicht so, wie Crispi, Vittorio Emanuele und Mussolini es sich erträumt hatten“ – stattdessen war man nun erfolgreich „in so unmartialischen, hochproduktiven Bereichen wie Film, Mode und Industriedesign“. Die Kommunisten prägten die Nachkriegskultur, während die Christdemokraten fünfzig Jahre mit notorisch wechselndem Personal an der Macht waren – eine gewisse Verlässlichkeit, aber um den Preis der Korruption von Abgeordneten und des Paktes mit der organisierten Kriminalität. Und was hat dann der versuchte Aufbruch dieses jahrzehntelangen Arrangements gebracht? Berlusconi und Schuldenkrise.
Nicht einmal die Geografie Italiens, die man gemeinhin als gesegnet, erhaben und lieblich ansieht, kommt bei David Gilmour besonders gut weg. Das Land hat 7375 Kilometer Küste: „Bis zum Beginn der Großmachtdiplomatie Mitte des 19. Jahrhunderts war Italiens geographische Lage schuld daran, dass es im Lauf seiner Geschichte nur die Wahl hatte, entweder andere Völker selbst zu erobern oder von ihnen beherrscht zu werden.“ Viel Küste, aber das Mittelmeer ist im Vergleich zum Atlantik arm an Fischen – deshalb gab es, trotz Pizza frutti di mare, wenige Fischer, wenige Seeleute, und das Holz für den Schiffbau war auch noch ziemlich früh abgeholzt.
Das Gebirge des Apennins bildet eine schwer überwindbare Schranke zwischen dem Westen und Osten des Landes. Und es gab Sümpfe, Malaria, Erdbeben, dazu hat das Land wenig schiffbare Flüsse – nichts, was mit Seine, Rhein oder Elbe vergleichbar wäre. „Ist Italien nicht einfach zu vielgestaltig“, so fragt David Gilmour skeptisch – eine Sorge, die, wie gesagt, aus der Liebe kommt –, „um eine erfolgreiche Nation zu sein?“ (Den Vergleich mit Deutschland, das ja auch sehr vielgestaltig ist, erörtert David Gilmour allerdings nicht.)
All das Elend der politischen Verfasstheit Italiens, das David Gilmour bei aller kulturgeschichtlichen Buntheit hier ausbreitet, hält aber bekanntlich die Besucher aus aller Welt nicht ab, die Kultur und Schönheit Italiens zu suchen. Und recht haben sie. Zwar leidet Italien immer unter der Gefahr, dass die Vergangenheit die Gegenwart und dass die Kunst die Wirklichkeit verdeckt, und da ist dieses Buch eine sehr hilfreiche Korrektur, auch für den Reisenden. Doch Italien ist nun mal wohl oder übel auch die Aufgabe zugedacht, der historischen Bildung und der ästhetischen Erziehung der Menschheit zu dienen. Das ist keineswegs nur ein touristischer Blickwinkel – es ist längst auch schon ein ödes touristisches Klischee, man interessiere sich abseits der großen Sehenswürdigkeiten für das „wahre“ Italien. Nein, es gehört ja all das selbst zur nationalen Identität, weil Italien in der Antike, im Mittelalter, in der Renaissance und darüber hinaus die Kultur Europas geprägt hat, und weil es im historisch-künstlerischen Interesse seiner Besucher auch sich selbst erst recht entdeckt hat. Wer über Italientouristen mit Kunstführer in der Hand Witze macht, der spottet ohnehin meist über seinesgleichen.
Jetzt sind drei neue Bücher erschienen, die aus der Menge der Rom- und Italienbesucher ein paar interessante Typen vorführen. Typen nicht im Sinne von: Kerle, auch wenn besondere Kerle dabei sind, sondern im Sinne beispielhafter Zugänge. Da ist erstens Karl Philipp Moritz, der nicht ganz klassische Klassiker, dessen „Reisen eines Deutschen in Italien in den Jahren 1786 bis 1788“ (publiziert 1792/93) in einem Band der „Anderen Bibliothek“ herausgekommen sind. Es ist, im Unterschied zur kommentierten Ausgabe im Deutschen Klassiker Verlag, eine originell gestaltete Leseausgabe, wenn auch wegen ihres Gewichts nicht unbedingt fürs Reisen empfohlen. Aber vielleicht ist die Moritz-Lektüre ohnehin besser zur Einstimmung oder Nachbereitung einer Reise geeignet.
Moritz lässt den Leser nämlich zusehen, wie sich seine ästhetischen Eindrücke und sein Bild von den verschiedenen Schichten Roms formen (Rom steht im Zentrum seiner Beschreibungen). Moritz ist, gerade anfangs, voller Ehrfurcht vor den historischen Monumenten, aber diese Ehrfurcht ist kein Pflichtprogramm, sondern Ausdruck einer höchst sympathischen Unbefangenheit. Das gelehrte Interesse – Moritz hat seine lateinischen Klassiker alle gelesen – nimmt diesem Besucher nicht seine unbeschwerte Neugier auf das Hier und Heute; Jan Volker Röhnert spricht im Nachwort von „Moritz’ aus dem Moment geborener Archäologie der römischen Gegenwart“. Karl Philipp Moritz war gleichzeitig mit Goethe in Rom; seine früher publizierten Aufzeichnungen sind unmittelbarer, alles an römischem Leben prallt hier aufeinander. Einmal kommt direkt nach einer philosophischen Betrachtung über das alte Rom der Eintrag „Volksspeisewirte“, wo Moritz von Steh-Imbissen berichtet, „welche gewöhnlich aus Makaroni, Wurst oder Leber, und gebratenen Kastanien zum Nachtisch, bestehen“. Zu all diesen Blicken auf große Monumente und kleinen Alltag passen die Schwarz-Weiß-Fotos von Alexander Paul Englert, der Moritz’ Schauplätzen nachgereist ist. Ebenfalls feine Beobachtungsgabe zeigte in Italien, wie später dann im Führerhauptquartier, der Schriftsteller Felix Hartlaub, der als 18-jähriger Schüler in einer Gruppe der Odenwaldschule ein kleines Reisetagebuch schrieb, das jetzt bei Suhrkamp erstmals aus dem Marbacher Nachlass ediert ist.
Roberto Zapperis neues Buch versammelt eine ganze Reihe von Romreisenden – kurzweilig und lehrreich. Auch hier wird nichts idealisiert, kritische Besucher wie Erasmus, Montesquieu oder Sigmund Freud treten auf. Und man sieht, wie jeder in Rom findet, was ihm zusagt: Der Marquis de Sade ergötzt sich in einem Anflug von Nekrophilie an der Skulptur der Märtyrerin Cäcilia in Trastevere, während Émile Zola sich 1894 für die Immobilienspekulation in der neuen Hauptstadt Rom interessiert – Geschäfte, an denen sich auch der damalige Papst beteiligt hatte, bis die Immobilienblase platzte.
„Ist Italien nicht einfach zu
vielgestaltig“, fragt Gilmour, „um
eine erfolgreiche Nation zu sein?“
Moritz, Freud, Zola, Hartlaub –
ein jeder fand in Rom das,
was ihm zusagte
Na, wie ist die Stimmung in Rom?
Eine Pause an der Porta del Popolo, dem traditionellen Eingangstor
für die Reisenden aus dem Norden.
Oben der Apostel Petrus.
FOTO: ALEXANDER PAUL ENGLERT/DIE ANDERE BIBLIOTHEK
David Gilmour: Auf der Suche nach Italien. Eine Geschichte der Menschen, Städte und Regionen von der Antike bis zur Gegenwart. Aus dem Englischen von Sonja Schuhmacher und Rita Seuß. Verlag
Klett-Cotta, Stuttgart 2013. 464 Seiten, 27,95 Euro.
Roberto Zapperi: Alle Wege führen nach Rom. Die ewige Stadt und ihre Besucher. Aus dem Italienischen von Ingeborg Walter. Verlag C. H. Beck, München 2013. 256 Seiten, 18,95 Euro.
Felix Hartlaub: Italienische Reise. Tagebuch einer Studienfahrt. Mit Federzeichnungen des Autors. Hrsg. v. Nikola Herweg und Harald Tausch. Suhrkamp Verlag, Berlin 2013. 105 Seiten, 17,95 Euro.
Karl Philipp Moritz: Reisen eines Deutschen in Italien
in den Jahren 1786 bis 1788. Nachwort von Jan Volker Röhnert, Fotos von
Alexander Paul Englert.
Die Andere Bibliothek im Aufbau Verlag, Berlin 2013. 695 Seiten, 40 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Massen von Besuchern strömen zu Ostern nach Rom zum neuen Papst, während die italienische Politik in der Krise ist.
Da empfiehlt es sich, eine neue Geschichte Italiens zu lesen – und Bücher zur Italienreise
VON JOHAN SCHLOEMANN
Es lagen nur ein paar Tage zwischen dem Rücktritt von Papst Benedikt und den Wahlen zum italienischen Parlament. Der Machtwechsel auf dem Heiligen Stuhl lief zügig und geordnet ab. Jetzt zu Ostern strömen wieder Millionen von Rom-Pilgern und Touristen Richtung Petersplatz, um dem neuen Pontifex maximus zu huldigen. Der Versuch der Regierungsbildung im säkularen Rom hingegen ist zu einem unseligen, quälenden Durcheinander geraten.
Man kann diesen Gegensatz als typisch nehmen: Mehr als hundertundfünfzig Jahre nach der nationalen Einigung hat die italienische Politik, so schreibt der englische Historiker David Gilmour in seinem neuen Buch über die Geschichte Italiens, „ihren Rhythmus und ihre Stabilität immer noch nicht gefunden“. Und es war gerade das Papsttum in Rom mit dem umgebenden Kirchenstaat – einer pseudoreligiösen Pufferzone rund um das alte Zentrum des Römischen Reiches, oft nepotistisch ausgebeutet und meist miserabel regiert –, es war nicht zuletzt dieser heils- und weltgeschichtliche Sonderfall in der Mitte der lang gestreckten Halbinsel, der verhinderte, dass ein neuzeitlicher Staat entstehen konnte: ein gesamtitalienischer Staat, der sich auf die Zentrale Rom hätte ausrichten können, so wie es andernorts die Zentralen Paris, London, Madrid oder Kopenhagen gegeben hat.
So sorgte gerade die große Tradition von Rom als caput mundi, als Hauptstadt der Welt, an die sich der abendländisch-christliche Reichsgedanke anschloss, dafür, dass Italien als Ganzes lange Zeit den Anschluss verpasste. Und dies dann immer mehr buchstäblich, je moderner die Welt wurde: Der restaurative Papst Gregor XVI. etwa, der in den Jahren 1831 bis 1846 herrschte, wetterte nicht bloß gegen Rationalismus und Meinungsfreiheit, sondern untersagte auch den Bau von Eisenbahnen im Kirchenstaat, weil er sie für Teufelszeug hielt. Und als der neue italienische Staat 1861 gegründet wurde und 1870 nach Rom vordrang, da weigerte sich der Vatikan, ihn anzuerkennen – „fatal für den Zusammenhalt und die Konsolidierung der neuen Nation“, wie David Gilmour schreibt. Trotzdem ist bis heute, bei allen Intrigen und allen Glaubenszweifeln, die Bewunderung riesengroß, wenn das Funktionieren des päpstlichen Apparates und der Institution der katholischen Kirche mit ihren alten Überlieferungen und Ritualen bestaunt wird; ratloses Kopfschütteln gilt hingegen der Handlungsunfähigkeit und Wechselhaftigkeit der Regierungen der Republik Italien.
David Gilmour, der die englische Ausgabe seines Buches zum italienischen Einheits-Jubiläum im Jahr 2011 geschrieben hat, liebt Italien, wie viele Engländer vor ihm. Und David Gilmour (nicht identisch mit dem gleichnamigen Gitarristen der Rockband Pink Floyd) bewundert, ebenfalls nicht als Erster, die stolzen regionalen Mächte, die sich wegen der Schwäche des Kaisertums im Mittelalter, ähnlich wie in Deutschland, in Italien entfalten konnten: neben kleineren Kultur- und Machtzentren wie Mantua, Ferrara oder Urbino sind das vor allem Venedig, Genua, Florenz, Mailand und das Königreich Neapel. Aber Gilmour fällt eben deswegen auch immer wieder vernichtende Urteile über das geeinte Italien und seine Akteure gestern und heute. Gegenwärtig – so schreibt er 2011, also vor dem Zwischenspiel von Mario Monti – herrschten nur noch „Lethargie, Korruption und Unentschlossenheit“. Die italienischen Parlamentsabgeordneten seien die reichsten der Welt – sie verdienen dreimal so viel wie die Abgeordneten des schwedischen Reichstags –, und zugleich durchdringe „die Verschwendung öffentlicher Mittel alle Ebenen des staatlichen Lebens“. Die Aufwandsentschädigung des Präsidenten der Region Kampanien ist, so berichtet Gilmour es nach Daten von 2004, zwölfmal so hoch wie die des deutschen Bundespräsidenten.
Unterdessen wird die Landschaft verschandelt: Es sieht überall so aus, „als gebe es eine stillschweigende Übereinkunft zwischen den Bürgern und dem Staat, wonach Italiener zum Ausgleich für den Erhalt ihrer mittelalterlichen Stadtzentren an den Stadträndern bauen dürfen, was und wie sie wollen“. Die ökonomisch getriebene Landnahme hatte schon der neorealistische Film ins Bild gefasst (siehe SZ vom 28./29. März) – und zwischen 1990 und 2005, so erfahren wir in Gilmours Buch, wurden in Italien noch einmal zwei Millionen Hektar Land zubetoniert, das entspricht der Fläche der gesamten Region Latium. Italien heute, das sind immer noch findige Unternehmer, gutes Essen und ein reiches kulturelles Erbe, sonst aber: Reformstau, Misswirtschaft, Mafia und infantiles Fernsehen. Und natürlich zwei Clowns – wobei man sagen muss, dass der eine Clown eine interessante Reformbewegung anführt, die aus all dem, wofür der andere Clown steht, einen Ausweg sucht.
Doch auch den Italienern der Vergangenheit, von denen viele in Marmor auf Denkmalsockeln stehen, erspart David Gilmour nicht die Kritik. Die Vetternwirtschaft der Papstfamilien wurde schon erwähnt; Napoleon tat es ihnen in dieser Hinsicht gleich, als er sein 1805 geschaffenes Königreich Italien wie anderswo mit Verwandten besetzte. In Lucca durfte Napoleons Schwester Elisa herrschen, sie engagierte Niccolò Paganini als Generalmusikdirektor und verhalf dem Abbau von Marmor in Carrara zu neuem Aufschwung – so konnten die Kommunalverwaltungen in Napoleons Kaiserreich, berichtet Gilmour, mit 12 000 Marmorbüsten des Kaisers ausgestattet werden.
Nicht weniger Marmor wurde für die Helden der Nationalbewegung des Risorgimento aufgewendet, die einem in jedem italienischen Städtchen zwischen Via Cavour, Piazza Garibaldi, Via Mazzini, Corso Vittorio Emanuele und Piazza dell’Unità begegnen. David Gilmour schließt sich hier seinem Historikerlandsmann Denis Mack Smith an, der in den Fünfzigerjahren begonnen hat, die Mythen über die Einigungskämpfer des 19. Jahrhunderts zu widerlegen. Viel Heldenrhetorik, viel weniger eigene Leistungen, kein massenhaftes Freiheitsstreben, wenig begeisterter Opfermut; sowie eine völlige Überschätzung der Idee, man könne sizilianische Bauern und Grundbesitzer von einer piemontesischen Monarchie, von Turin im Alpenvorland aus, problemlos und rasch in die Moderne führen.
Dazu gab es viel diplomatische Unzuverlässigkeit, auch bei dem klugen und tüchtigen Ministerpräsidenten Cavour – der mit dem Italien südlich der Toskana nichts am Hut hatte – und eine verheerende Kriegsführung im Kampf mit den Österreichern, die ohne Preußens Hilfe nicht besiegt worden wären. König Vittorio Emanuele II. verabscheute die Süditaliener und scheint ein lausiger Feldherr gewesen zu sein. Ein Beispiel für die sehr schlechten und verantwortungslosen Generäle in der italienischen Geschichte ist der Kommandant der Seestreitkräfte bei der demütigenden Schlacht von Lissa (Juli 1866), Graf Persano, der dort grobe taktische Fehler beging: Er war nicht nur nicht als Marinesoldat ausgebildet, er konnte noch nicht einmal schwimmen.
David Gilmour erkennt in seinem Buch – einem Buch, das kundig und schön lesbar ist, gespeist aus ebenso viel Ortskenntnis wie Lektüre – durchaus den liberalen Modernisierungsimpuls an, der die Nationalbewegung beseelt hat. Nicht wenige der Reformpatrioten erkannten, dass es galt, Italien von beliebten Klischees zu befreien, auch von manchem, was daran wahr war; und so ärgerten sie sich auch über den italienbegeisterten Romancier Stendhal, schreibt Gilmour, „weil er bewunderte, was sie verabscheuten: das Italien der Liebe, der Musik und Gastfreundschaft, Italien als riesigen Antiquitätenladen und Gastwirt für alle Welt, als das Land der zahllosen Ruinen und die Heimat verweichlichter Dilettanten“. Doch in dem Willen, Italien hau ruck zu verändern, agierten die neuen Regenten realitätsfern und in vielen Bereichen wirkungslos.
Von den Geburtsfehlern der geeinten Nation aus geht es nicht günstiger weiter in Gilmours Geschichte, die in der Antike beginnt, ihren Schwerpunkt aber in der jüngeren Zeit hat. Durch die Einigung siegte zwar die süditalienische Küche – Olivenöl, Pasta, Pizza – über die nördliche. Doch zur erhofften Anerkennung im Kreis der Völker folgten bald sinnlose koloniale Abenteuer, es folgte die Sehnsucht nach einer „Bluttaufe der Nation“, befeuert durch Konservative wie Futuristen („Wir verherrlichen den Krieg, die einzige Hygiene der Welt“, heißt es in Marinettis Manifest von 1909), eine Sehnsucht, die im Ersten Weltkrieg durch eine Million italienische Opfer – davon ein Drittel Verwundete, zwei Drittel Tote – gestillt werden sollte. Der irre agitierende Schriftsteller Gabriele d’Annunzio tobte über den „verstümmelten Sieg“, und es folgte die Diktatur Mussolinis, die in italienischer Regierungstradition trotz allem Gehabe auch etwas Theaterhaftes hatte, etwas Nebulös-Inkonsequentes, was in diesem Fall, verglichen mit der Konsequenz des verbündeten Deutschland, auch ein Glück war: „Das faschistische Italien“, bilanziert Gilmour, „war ein aufschneiderischer, brutaler Polizeistaat, doch trotz seiner Rhetorik war er – im eigenen Land – kein mörderischer Staat.“
Sodann schuf man den Mythos vom kollektiven Widerstand des Volkes im Weltkrieg und von Italien als Siegermacht. Generalamnestie für die Faschisten, Wirtschaftswunder mit Fiat, Vespa und Olivetti. Italien bekam nun Weltgeltung, „allerdings nicht so, wie Crispi, Vittorio Emanuele und Mussolini es sich erträumt hatten“ – stattdessen war man nun erfolgreich „in so unmartialischen, hochproduktiven Bereichen wie Film, Mode und Industriedesign“. Die Kommunisten prägten die Nachkriegskultur, während die Christdemokraten fünfzig Jahre mit notorisch wechselndem Personal an der Macht waren – eine gewisse Verlässlichkeit, aber um den Preis der Korruption von Abgeordneten und des Paktes mit der organisierten Kriminalität. Und was hat dann der versuchte Aufbruch dieses jahrzehntelangen Arrangements gebracht? Berlusconi und Schuldenkrise.
Nicht einmal die Geografie Italiens, die man gemeinhin als gesegnet, erhaben und lieblich ansieht, kommt bei David Gilmour besonders gut weg. Das Land hat 7375 Kilometer Küste: „Bis zum Beginn der Großmachtdiplomatie Mitte des 19. Jahrhunderts war Italiens geographische Lage schuld daran, dass es im Lauf seiner Geschichte nur die Wahl hatte, entweder andere Völker selbst zu erobern oder von ihnen beherrscht zu werden.“ Viel Küste, aber das Mittelmeer ist im Vergleich zum Atlantik arm an Fischen – deshalb gab es, trotz Pizza frutti di mare, wenige Fischer, wenige Seeleute, und das Holz für den Schiffbau war auch noch ziemlich früh abgeholzt.
Das Gebirge des Apennins bildet eine schwer überwindbare Schranke zwischen dem Westen und Osten des Landes. Und es gab Sümpfe, Malaria, Erdbeben, dazu hat das Land wenig schiffbare Flüsse – nichts, was mit Seine, Rhein oder Elbe vergleichbar wäre. „Ist Italien nicht einfach zu vielgestaltig“, so fragt David Gilmour skeptisch – eine Sorge, die, wie gesagt, aus der Liebe kommt –, „um eine erfolgreiche Nation zu sein?“ (Den Vergleich mit Deutschland, das ja auch sehr vielgestaltig ist, erörtert David Gilmour allerdings nicht.)
All das Elend der politischen Verfasstheit Italiens, das David Gilmour bei aller kulturgeschichtlichen Buntheit hier ausbreitet, hält aber bekanntlich die Besucher aus aller Welt nicht ab, die Kultur und Schönheit Italiens zu suchen. Und recht haben sie. Zwar leidet Italien immer unter der Gefahr, dass die Vergangenheit die Gegenwart und dass die Kunst die Wirklichkeit verdeckt, und da ist dieses Buch eine sehr hilfreiche Korrektur, auch für den Reisenden. Doch Italien ist nun mal wohl oder übel auch die Aufgabe zugedacht, der historischen Bildung und der ästhetischen Erziehung der Menschheit zu dienen. Das ist keineswegs nur ein touristischer Blickwinkel – es ist längst auch schon ein ödes touristisches Klischee, man interessiere sich abseits der großen Sehenswürdigkeiten für das „wahre“ Italien. Nein, es gehört ja all das selbst zur nationalen Identität, weil Italien in der Antike, im Mittelalter, in der Renaissance und darüber hinaus die Kultur Europas geprägt hat, und weil es im historisch-künstlerischen Interesse seiner Besucher auch sich selbst erst recht entdeckt hat. Wer über Italientouristen mit Kunstführer in der Hand Witze macht, der spottet ohnehin meist über seinesgleichen.
Jetzt sind drei neue Bücher erschienen, die aus der Menge der Rom- und Italienbesucher ein paar interessante Typen vorführen. Typen nicht im Sinne von: Kerle, auch wenn besondere Kerle dabei sind, sondern im Sinne beispielhafter Zugänge. Da ist erstens Karl Philipp Moritz, der nicht ganz klassische Klassiker, dessen „Reisen eines Deutschen in Italien in den Jahren 1786 bis 1788“ (publiziert 1792/93) in einem Band der „Anderen Bibliothek“ herausgekommen sind. Es ist, im Unterschied zur kommentierten Ausgabe im Deutschen Klassiker Verlag, eine originell gestaltete Leseausgabe, wenn auch wegen ihres Gewichts nicht unbedingt fürs Reisen empfohlen. Aber vielleicht ist die Moritz-Lektüre ohnehin besser zur Einstimmung oder Nachbereitung einer Reise geeignet.
Moritz lässt den Leser nämlich zusehen, wie sich seine ästhetischen Eindrücke und sein Bild von den verschiedenen Schichten Roms formen (Rom steht im Zentrum seiner Beschreibungen). Moritz ist, gerade anfangs, voller Ehrfurcht vor den historischen Monumenten, aber diese Ehrfurcht ist kein Pflichtprogramm, sondern Ausdruck einer höchst sympathischen Unbefangenheit. Das gelehrte Interesse – Moritz hat seine lateinischen Klassiker alle gelesen – nimmt diesem Besucher nicht seine unbeschwerte Neugier auf das Hier und Heute; Jan Volker Röhnert spricht im Nachwort von „Moritz’ aus dem Moment geborener Archäologie der römischen Gegenwart“. Karl Philipp Moritz war gleichzeitig mit Goethe in Rom; seine früher publizierten Aufzeichnungen sind unmittelbarer, alles an römischem Leben prallt hier aufeinander. Einmal kommt direkt nach einer philosophischen Betrachtung über das alte Rom der Eintrag „Volksspeisewirte“, wo Moritz von Steh-Imbissen berichtet, „welche gewöhnlich aus Makaroni, Wurst oder Leber, und gebratenen Kastanien zum Nachtisch, bestehen“. Zu all diesen Blicken auf große Monumente und kleinen Alltag passen die Schwarz-Weiß-Fotos von Alexander Paul Englert, der Moritz’ Schauplätzen nachgereist ist. Ebenfalls feine Beobachtungsgabe zeigte in Italien, wie später dann im Führerhauptquartier, der Schriftsteller Felix Hartlaub, der als 18-jähriger Schüler in einer Gruppe der Odenwaldschule ein kleines Reisetagebuch schrieb, das jetzt bei Suhrkamp erstmals aus dem Marbacher Nachlass ediert ist.
Roberto Zapperis neues Buch versammelt eine ganze Reihe von Romreisenden – kurzweilig und lehrreich. Auch hier wird nichts idealisiert, kritische Besucher wie Erasmus, Montesquieu oder Sigmund Freud treten auf. Und man sieht, wie jeder in Rom findet, was ihm zusagt: Der Marquis de Sade ergötzt sich in einem Anflug von Nekrophilie an der Skulptur der Märtyrerin Cäcilia in Trastevere, während Émile Zola sich 1894 für die Immobilienspekulation in der neuen Hauptstadt Rom interessiert – Geschäfte, an denen sich auch der damalige Papst beteiligt hatte, bis die Immobilienblase platzte.
„Ist Italien nicht einfach zu
vielgestaltig“, fragt Gilmour, „um
eine erfolgreiche Nation zu sein?“
Moritz, Freud, Zola, Hartlaub –
ein jeder fand in Rom das,
was ihm zusagte
Na, wie ist die Stimmung in Rom?
Eine Pause an der Porta del Popolo, dem traditionellen Eingangstor
für die Reisenden aus dem Norden.
Oben der Apostel Petrus.
FOTO: ALEXANDER PAUL ENGLERT/DIE ANDERE BIBLIOTHEK
David Gilmour: Auf der Suche nach Italien. Eine Geschichte der Menschen, Städte und Regionen von der Antike bis zur Gegenwart. Aus dem Englischen von Sonja Schuhmacher und Rita Seuß. Verlag
Klett-Cotta, Stuttgart 2013. 464 Seiten, 27,95 Euro.
Roberto Zapperi: Alle Wege führen nach Rom. Die ewige Stadt und ihre Besucher. Aus dem Italienischen von Ingeborg Walter. Verlag C. H. Beck, München 2013. 256 Seiten, 18,95 Euro.
Felix Hartlaub: Italienische Reise. Tagebuch einer Studienfahrt. Mit Federzeichnungen des Autors. Hrsg. v. Nikola Herweg und Harald Tausch. Suhrkamp Verlag, Berlin 2013. 105 Seiten, 17,95 Euro.
Karl Philipp Moritz: Reisen eines Deutschen in Italien
in den Jahren 1786 bis 1788. Nachwort von Jan Volker Röhnert, Fotos von
Alexander Paul Englert.
Die Andere Bibliothek im Aufbau Verlag, Berlin 2013. 695 Seiten, 40 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
David Gilmour's elegantly written book is full of impressive insights and can be recommended without hesitation as a stimulating, up-to-date and reliable guide to modern Italian history for the general reader. Gilmour's book displays deep knowledge of Italy and is scholarly but never dense. Tony Barber Financial Times