Der Grossteil der Wohnbauten in Europa ist zwischen 1945 und 1975 entstanden. Innerhalb dieser kurzen Phase von nur 30 Jahren wurde der Bestand nicht nur erneuert, sondern auch massgeblich erweitert. Der öffentlichen Hand kommt dabei eine besondere Rolle zu.So mussten der Staat und die beteiligten Institutionen die bestehende Wohnungsnot beseitigen und hatten gleichzeitig die einmalige Gelegenheit, ihre politischen Ideale zu verwirklichen.Die Publikation zeigt erstmals auf, wie vor diesem Hintergrund eine grundlegende Erneuerung des Wohnens und deren architektonische Umsetzung gelingen konnte. Der Vergleich einzelner Projekte macht deutlich, welche übergeordneten Themen die Wohnbauten verhandeln und wie lokale Fragestellungen Eingang in die Architektur finden.Die Themenvielfalt des Wohnungsbaus der Nachkriegszeit wird auf zwei Ebenen dargestellt: erstens anhand eines Archivs beispielhafter Wohnbauten und zweitens anhand einer Textsammlung, die Aspekte des Wohnungsbaus der untersuchten Städte vertieft.Das Archiv der Wohnbauprojekte besteht aus Originalplänen, Zeichnungen, Fotografien und Kurztexten. Das historische Material wurde im Rahmen des Forschungsseminars «Wohnen in Europa» von Studierenden der Technischen Universität Darmstadt gesammelt und für die Publikation durch die Herausgeber grundlegend überarbeitet.Die Untersuchung erfolgt anhand von 54 ausgewählten Siedlungen und Bauten aus Zagreb, Köln, Oslo, Porto, Lyon und Athen sowie dem Städtebund Manchester und Liverpool und Leeds und Sheffield.Mit Beiträgen von:Jasper Cepl, Bauhaus Universität Weimar, mit Sam Jacoby, Royal College of Art, London und Valerio Massaro, London South Bank University; Irina Davidovici, ETH Zürich; Philippe Dufieux, ENSAL Lyon; Nuno Grande, University of Coimbra; Anne-Kristine Kronborg, Oslo School of Architecture and Design; Karin Serman and Jana Horvat, University of Zagreb; Panayotis Tournikiotis, NTUA Athen.