Rithmatists sind privilegiert. Nicht jedem wird die Gabe der Rithmatics vergönnt, doch der Preis ist hoch: Jeder Rithmatist wird verpflichtet, für die Vereinten Inseln zu kämpfen – und notfalls auch sein Leben zu geben. Brandon Sanderson erzählt in seinem Jugendroman rund um die Magie aus
Kreidefiguren die Geschichte Joels, eines einfachen Jungen, der davon träumt, ein Rithmatist zu sein, selbst…mehrRithmatists sind privilegiert. Nicht jedem wird die Gabe der Rithmatics vergönnt, doch der Preis ist hoch: Jeder Rithmatist wird verpflichtet, für die Vereinten Inseln zu kämpfen – und notfalls auch sein Leben zu geben. Brandon Sanderson erzählt in seinem Jugendroman rund um die Magie aus Kreidefiguren die Geschichte Joels, eines einfachen Jungen, der davon träumt, ein Rithmatist zu sein, selbst wenn es ihm das Leben kosten könnte.
Der Leser steigt in die Geschichte mitten im Geschehen ein. Man befindet sich an einem der Tatorte und verfolgt aus den Augen des Opfers das Geschehen. Damit wird die Geschichte von Beginn an dynamisch und spannend.
Sanderson gelingt es sehr gut, seine Kreidemagie zu erläutern, indem er auf eine Mischung aus Theorie, beispielsweise in Form des Unterrichts, und aus Praxis zurückgreift, als er in einem der ersten Kapitel ein Duell zwischen zwei Rithmatists beschreibt. Wieder einmal zeigt er damit seine beeindruckende Kreativität.
Was jedoch ins Auge fällt, ist, dass Joel ähnlich wie viele andere von Sandersons Hauptcharakteren funktioniert. Er ist sehr schlau und hat eine gute Kombinationsgabe, die ihm immer wieder plötzliche Eingebungen gibt, die er dann weiter verfolgt. Wer andere von Sandersons Büchern gelesen hat, weiß damit schon sehr schnell, wer definitiv nicht der Täter ist, da Joel, wie auch zum Beispiel Kaladin (Sturmlicht-Chroniken) oder Raoden (Elantris), zwar gute Einfälle hat, die ihn auch voranbringen, damit aber nicht unbedingt auf der richtigen Spur ist.
Erst gegen Ende wird offenbart, wer hinter dem Verschwinden der Schüler und schließlich auch den Morden steckt. Die Auflösung kommt sowohl für Leser als auch Charaktere überraschend und verblüffend. Sanderson packt hier noch einmal aus und greift tief in seine Trickkiste der Kreativität, womit er die Weichen für kommende Folgebände stellt. Der Täter wird gefasst, dennoch sind noch immer viele Fragen offen, die Raum für eine Fortsetzung bieten.
Am Ende des Buches findet sich ein Reading and Activity Guide. Da das Buch vor allem, aber nicht nur, an ein junges Publikum gerichtet ist, sollen verschiedene Fragen und Aufgaben motivieren, sich vertiefend mit dem Buch zu befassen, beispielsweise im Rahmen des Schulunterrichts. Die Fragen regen dazu an, über verschiedene Passagen des Textes zu reflektieren und mitunter auch einen neuen Blick darauf zu gewinnen. Zudem sind einige Kreativaufgaben dabei, die den Inhalt zusätzlich aufarbeiten sollen.
Aufgrund von Joels Ähnlichkeit zu anderen Charakteren des Autoren geht ein wenig Spannung verloren. Nichtdestotrotz verblüfft Sanderson wieder einmal mit seiner Kreativität. Auch die Aufmachung des Buches ist sehr schön. Zusätzlich zu dem Guide finden sich zu Beginn jedes Kapitels Zeichnungen, die die Kreidemagie bildlich darstellen und zur Bildhaftigkeit des Romans und seinem Verständnis beitragen. Obgleich das Zielpublikum vordergründig ein sehr junges ist, kann es auch von älteren Lesern genossen werden.