Offers a new and original account of the efforts made by the Royal Navy to prepare for war with Germany in the decade and a half before 1914. Seligmann demonstrates that from being unready for an assault on British seaborne trade, the Royal Navy had given a great deal of thought to its protection.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.03.2013Stolze Aufrüster
Als die Lusitania im Mai 1915 von einem deutschen Torpedo getroffen wurde und vor der irischen Küste sank, riss sie 1198 Zivilisten in den Tod - eine Katastrophe, die den Verlauf des Weltkrieges nicht unwesentlich bestimmte, da sie die bis dahin um Neutralität bemühten Amerikaner gegen das Reich aufbrachte. Das traurige Ende des unbewaffneten britischen Passagierschiffes dient der Historiographie dabei als Beleg dafür, wie wenig Großbritannien mit einer Attacke auf seine Handelsflotte gerechnet habe. Mit der Studie des britischen Marineexperten Matthew S. Seligmann gerät diese Vorstellung ins Wanken. Die von ihm zusammengetragenen Dokumente erzählen eine Geschichte des deutsch-britischen Wettrüstens, deren Fokus auf den stolzen Passagierschiffen liegt. Als die Lusitania nach der Jahrhundertwende gebaut wurde, geschah dies mit ebenso wachem wie skeptischem Fingerzeig auf die Ambitionen Berlins: Die begründete Furcht, die schnellen deutschen Ozeanriesen könnten im Kriegsfall in Hilfskreuzer verwandelt werden, ließ die Briten entsprechend potente Schiffe bauen, die für den Ernstfall ausrüstbar waren. Dass Kaufleute ebenso wenig für einen Kampfeinsatz geeignet waren wie schwerfällige, riesige Kohlemengen verschlingende Atlantikriesen, gestand man sich erst bei Kriegsausbruch ein. (Matthew S. Seligmann: "The Royal Navy and the German Threat 1901-1914". Admiralty Plans to Protect British Trade in a War Against Germany. Oxford University Press, Oxford 2012. 186 S., geb., 73,99 [Euro].)
math.
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Als die Lusitania im Mai 1915 von einem deutschen Torpedo getroffen wurde und vor der irischen Küste sank, riss sie 1198 Zivilisten in den Tod - eine Katastrophe, die den Verlauf des Weltkrieges nicht unwesentlich bestimmte, da sie die bis dahin um Neutralität bemühten Amerikaner gegen das Reich aufbrachte. Das traurige Ende des unbewaffneten britischen Passagierschiffes dient der Historiographie dabei als Beleg dafür, wie wenig Großbritannien mit einer Attacke auf seine Handelsflotte gerechnet habe. Mit der Studie des britischen Marineexperten Matthew S. Seligmann gerät diese Vorstellung ins Wanken. Die von ihm zusammengetragenen Dokumente erzählen eine Geschichte des deutsch-britischen Wettrüstens, deren Fokus auf den stolzen Passagierschiffen liegt. Als die Lusitania nach der Jahrhundertwende gebaut wurde, geschah dies mit ebenso wachem wie skeptischem Fingerzeig auf die Ambitionen Berlins: Die begründete Furcht, die schnellen deutschen Ozeanriesen könnten im Kriegsfall in Hilfskreuzer verwandelt werden, ließ die Briten entsprechend potente Schiffe bauen, die für den Ernstfall ausrüstbar waren. Dass Kaufleute ebenso wenig für einen Kampfeinsatz geeignet waren wie schwerfällige, riesige Kohlemengen verschlingende Atlantikriesen, gestand man sich erst bei Kriegsausbruch ein. (Matthew S. Seligmann: "The Royal Navy and the German Threat 1901-1914". Admiralty Plans to Protect British Trade in a War Against Germany. Oxford University Press, Oxford 2012. 186 S., geb., 73,99 [Euro].)
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