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V.E. Day 80th anniversary edition, updated with a new foreword - 'Simply the ultimate Second World War history'- DAILY TELEGRAPH

Produktbeschreibung
V.E. Day 80th anniversary edition, updated with a new foreword - 'Simply the ultimate Second World War history'- DAILY TELEGRAPH
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Autorenporträt
ANTONY BEEVOR is the author of 13 works of nonfiction, including Crete: The Battle and the Resistance (1991), which was awarded a Runciman Prize; Stalingrad (1998), which won the first Samuel Johnson Prize, the Wolfson Prize for History and the Hawthornden Prize for Literature; and D-Day: The Battle for Normandy (2009), which received the Prix Henry Malherbe in France and the Westminster Medal from the Royal United Services Institute, and was a No 1 Bestseller in seven countries. His most recent work is the 2023 Sunday Times bestseller Russia: Revolution and Civil War 1917-1921. Educated at Sandhurst, Beevor served as regular officer with the 11th Hussars, leaving the Army after five years to write.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.09.2014

Der Preis der Befreiung
Am Ende des Zweiten Weltkrieges mussten die Westmächte eine Hälfte Europas dem Stalinismus überlassen

Bestseller über die Schlachten um Kreta, Stalingrad, die Normandie und Berlin sowie eine Edition der Papiere des sowjetischen Schriftstellers jüdischer Herkunft Wassili Grossman machten den britischen Militärhistoriker Anthony Beevor bekannt. Zum 75. Jahrestag des Kriegsbeginns 1939 liegt jetzt seine Gesamtschau des Zweiten Weltkrieges in fünfzig Kapiteln vor. In diesem Meisterwerk springt der Autor in einem atemberaubenden Erzähltempo zwischen den verschiedenen Kriegsschauplätze und Machtzentren hin und her, um deutlich zu machen, wie einzelne Aktionen und Entscheidungen direkt und indirekt aufeinander einwirkten.

Bei der August-Krise von 1939 stellt Beevor Hitlers Entschlossenheit heraus: "Nazideutschland heizte seinen Propagandakrieg gegen Polen an. Die Schuld für die Invasion, die bereits intensiv vorbereitet wurde, sollte diesem zugeschoben werden. Hitler vermied sorgfältig jegliche Verhandlungen." Einerseits habe das NS-Regime Berichte über "die Unterdrückung der rund 800 000 ethnischen Deutschen, die in Polen lebten", bedenkenlos manipuliert. Andererseits hätten Hitlers Drohungen gegen Polen "diskriminierende Maßnahmen gegen die deutschen Polen zur Folge" gehabt, "worauf 70 000 Ende August ins Reichsgebiet flüchteten. Polnische Behauptungen, Deutsche seien vor Beginn des Konflikts in Subversions-Akte verwickelt gewesen, trafen ziemlich sicher nicht zu", konstatiert Beevor.

Als Reaktion auf den deutschen Angriff am 1. September 1939 und die Kriegserklärungen Großbritanniens und Frankreichs zwei Tage später seien die meisten Deutschen "verwirrt und deprimiert" gewesen. Demgegenüber habe die Nachricht von der "zweifachen Kriegserklärung" in Warschau "einen Freudentaumel" ausgelöst: "Viele Polen waren in ihrem Optimismus überzeugt, die versprochene französische Offensive werde das Blatt in diesem Krieg rasch zu ihren Gunsten wenden." Es kam anders, zumal am 17. September sowjetische Truppen die Ostgrenze Polens überschritten. In Übereinstimmung mit der jüngeren Forschung sieht Beevor im Polenfeldzug und den nachfolgenden "Ereignissen" den opferreichen "Probelauf für Hitlers späteren Rassenkrieg gegen die Sowjetunion".

Während der Phase der "drôle de guerre" 1939/40 war in Frankreich "kaum zu übersehen", dass "dieser Krieg keine Unterstützung fand. Die deutsche Behauptung, die Franzosen seien von den Briten in den Krieg gezwungen worden und würden die Hauptlast der Kämpfe zu tragen haben, tat ihre Wirkung." Zeitgleich mit dem deutschen "Sturmlauf im Westen" am 10. Mai 1940 vollzog sich in London der Wechsel von Neville Chamberlain zu Winston Churchill. Der neue Regierungschef konnte noch vor der Kapitulation Frankreichs große Teile des britischen Expeditionskorps über den Kanal zurückführen. Churchill lehnte Verhandlungen mit Hitler ab in der Überzeugung, "dass dessen Bedingungen Großbritannien zu einem ,Sklavenstaat' unter einer Marionettenregierung erniedrigen würden". Der "Luftschlacht um England" widmet Beevor ein eigenes Kapitel und würdigt dabei, dass die Exil-Polen das größte ausländische Kontingent mit über 8000 Angehörigen der Luftstreitkräfte stellten. Die außergewöhnlichen Belastungen der Piloten aller Staaten hebt er hervor: Angst, Erschöpfung, Stress. Und er arbeitet für einzelne Fronten Probleme der Koalitions-Kriegführung - insbesondere die Eifersüchteleien unter den Oberbefehlshabern - eindrucksvoll heraus, ob nun in Nordafrika, auf Sizilien oder im Pazifik.

Der deutsche Einmarsch in die Sowjetunion im Juni 1941 und der japanische Überfall auf Pearl Harbor im Dezember schmiedeten die "große Allianz" mit Churchill, Stalin und Roosevelt an der Spitze. Wenige Wochen später fand die berüchtigte Wannsee-Konferenz statt, weil - so Beevor - aus Hitlers Sicht "der Konflikt wahrhaft global geworden" sei und nach seiner "verqueren Logik" die Juden nun "büßen" sollten. Um den millionenfachen Mord "so weit wie möglich geheim zu halten", habe das NS-Regime alles getan, "aber Zehntausende waren daran beteiligt". Durch die "aktive Beteiligung von Wehrmacht, von Beamten fast aller Ministerien, eines großen Teils der Industrie und des Verkehrswesens machten sich derart viele Menschen schuldig, dass die deutsche Nachkriegsgesellschaft lange brauchte, um dies einzugestehen".

Ausführlich befasst sich der Autor mit dem strategischen Bombenkrieg. Diesen empfanden die Briten "als Vergeltung für den ,Blitz', die Bombardierung britischer Städte, während der Luftschlacht um England. Das galt auch zum größten Teil für Verbrechen der Nazis an anderen Orten. Der Hauptgrund für den Bombenkrieg war jedoch die Schwäche Großbritanniens, seine mangelnde Fähigkeit, auf andere Weise zurückzuschlagen." Churchill habe, "gestützt auf völlig übertriebene Vorstellungen von Deutschlands wirtschaftlicher Angreifbarkeit", darauf gedrängt, das Bomberkommando zu verstärken: "Bei der Bewertung der Möglichkeit, allein mit Bombenangriffen einen Sieg zu erringen, ignorierte Churchill, dass es der Luftwaffe im umgekehrten Fall nicht gelungen war, mit ihrer Offensive gegen Großbritannien die Infrastruktur zu zerstören und die Moral der Zivilbevölkerung zu untergraben." Für Arthur Harris, den Bomberflotten-Chef, lag der "Schlüssel zum Sieg" in der Zerstörung deutscher Städte. Beevor schildert mitfühlend die Auswirkungen der Flächenbombardements, die Harris in dem fanatischen Glauben befehligte, dass Deutschland bis zum 1. April 1944 kapitulieren würde.

Bei den Nachkriegsplanungen stellt Beevor heraus, dass die "großen Drei" von einer Befreiung Polens doch höchst unterschiedliche Vorstellungen hatten. Das zeigte sich im März 1945, als die Sowjetunion "jeglichen Vertretern des Westens" die Einreise nach Polen verweigerte. Dies nahm Roosevelt hin, während Churchill empört die "geopolitischen Realitäten" missachtete: "Seit Stalin mit Roosevelts Unterstützung auf der Teheraner Konferenz Ende 1943 die Strategie im Westen definiert hatte, war die Teilung Europas zu Stalins Gunsten beschlossene Sache. Die Westalliierten mussten feststellen, dass der Preis für die Befreiung der einen Hälfte Europas die erneute Versklavung der anderen Hälfte war."

Von der "Beschwichtigungstaktik" Roosevelts, der am 12. April 1945 starb, war Churchill tief enttäuscht. Kurz nach dem Selbstmord Hitlers am 30. April und nach der deutschen Kapitulation vom 8. Mai wollte er von seinen Stabschefs wissen, ob man die Rote Armee zurückdrängen könne, um "für Polen eine faire Lösung" zu erreichen. Beevor bezweifelt, dass britische Truppen den Befehl für ein solches Unternehmen befolgt hätten; nach allem, "was sie von den kolossalen sowjetischen Opfern gehört hatten, die ihnen so viele Tote ersparten, hätten sie auf die Zumutung, sich nun gegen ihren Verbündeten zu wenden, mit Unglauben und Zorn reagiert". Feldmarschall Sir Alan Brooke schrieb damals in sein Tagebuch: "Die Idee ist reine Phantasterei und hat keinerlei Aussicht auf Erfolg." Alsbald opferten die Westmächte ihren tapferen Verbündeten "gezwungenermaßen der Realpolitik"und erkannten am 5. Juli Stalins "Marionettenregierung" in Warschau an. Einen Monat später leitete der Einsatz von Atombomben die Unterwerfung Japans ein, das am 2. September kapitulierte.

Der Zweite Weltkrieg wird, so Beevor, "in den Mantel eines ,guten Krieges' gehüllt", obwohl er "diesem Bild niemals gerecht werden konnte, besonders da die eine Hälfte Europas dem Stalinismus überlassen werden musste, um die andere zu retten. Mag er auch mit einer vernichtenden Niederlage für Nazis und Japaner geendet haben, so wurde mit dem Sieg keineswegs der Frieden in die Welt gebracht." Als heutige politische Waffe genutzte Vergleiche mit dem Zweiten Weltkrieg können falsche strategische Antworten hervorbringen: "Führende Politiker von Demokratien riskieren so - wie Diktatoren -, zu Gefangenen ihrer eigenen Rhetorik zu werden."

RAINER BLASIUS.

Antony Beevor: Der Zweite Weltkrieg. Aus dem Englischen von Helmut Ettinger. C. Bertelsmann, München 2014. 976 S., 39,99 [Euro].

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His singular ability to make huge historical events accessible to a general audience recalls the golden age of British narrative history, whose giants include Gibbon, Macaulay and Carlyle Boyd Tonkin INDEPENDENT 20120111