London im Herbst 1866, Detektiv Charles Lenox wird von einer verzweifelten Witwe gebeten, das Verschwinden ihres Sohnes zu untersuchen. In dessen Zimmer in Oxford stößt Lenox neben anderen seltsamen Hinweisen auf eine tote Katze und die Vistenkarte der September Society, eines elitären Herrenclubs,
dessen Mitglieder alle in einem bestimmten Regiment in Indien gedient haben. Kurze Zeit später wird…mehrLondon im Herbst 1866, Detektiv Charles Lenox wird von einer verzweifelten Witwe gebeten, das Verschwinden ihres Sohnes zu untersuchen. In dessen Zimmer in Oxford stößt Lenox neben anderen seltsamen Hinweisen auf eine tote Katze und die Vistenkarte der September Society, eines elitären Herrenclubs, dessen Mitglieder alle in einem bestimmten Regiment in Indien gedient haben. Kurze Zeit später wird der Vermißte ermordet aufgefunden und Lenox begibt sich auf Mörderjagd.
Sollte ich das Buch mit einem Wort beschreiben, so fiele mir spontan "zäh" ein, man merkt das der Autor sich im historischen Oxford auskennt, doch läßt er Lenox einfach zu ausufernd in seinen Erinnerungen an seine Studienzeit schwelgen, für Lenox mag das nostalgisch sein, ich als Leserin hab die epischen Ausführungen als störend und ablenkend von der eigentlichen Story empfunden. Lt. dem Klappentext hätte man eine wirklich spannende Geschichte im viktorianischen England erwarten können, nach dem schon etwas behäbigen 1. Teil hatte ich zwar keine besonders hohen Erwartungen was die Spannung anbelangt, doch dieser zweite Teil stellte meine Ausdauer auf eine harte Probe, Spannung findet man absolut keine, Lenox Ermittlungen verlaufen recht dilettantisch, viele seiner Schritte konnte ich gar nicht nachvollziehen und Lady Julia agiert eigentlich nur am Rande und in Lenox amurösen Überlegungen. Der eigentliche Plot hätte durchaus spannend und interessant sein können, wenn der Autor sich mehr darauf konzentriert hätte und nicht ständig in epischer Breite abgeschweift wäre.
Geschmäcker sind ja zum Glück unterschiedlich, aber mir erschließt sich nicht wirklich, warum Charles Finch Krimireihe in England so hochgelobt wird, zwar sind Lennox und Lady Julia sehr liebenswerte Charaktere, doch für das 19. Jahrhundert völlig unglaubwürdig und für einen Krimi sucht man Spannung völlig vergebens, während im 1. Teil noch die gelungen geschilderte Atmosphäre einiges wett macht muß man sich beim 2. Teil durch recht trockene Schilderungen von Oxford beissen.
Fazit: langatmig und zäh, als Leser braucht man viel Durchhaltevermögen, zeitweise hatte ich das Gefühl, eine Abhandlung über das historische Oxford zu lesen und das auch noch auf recht trockene Weise.