Produktdetails
- Verlag: Prestel
- Seitenzahl: 496
- Englisch
- Abmessung: 305mm
- Gewicht: 2788g
- ISBN-13: 9783791325026
- ISBN-10: 3791325027
- Artikelnr.: 26020008
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Bisher hatte der deutsche Buchmarkt an kritischer und aufschlussreicher Literatur über Afrika wenig zu bieten, schreibt Andreas Eckert. "Fußnotengesättigte Spezialabhandlungen" oder Reiseführer, so seien Afrika-Interessierte abgespeist worden. Damit ist nun Schluss. Freut sich der Rezensent. Denn nun sind zwei Sammelbände über Afrika erschienen, die beide eine andere Perspektive auf den "vergessenen Kontinent" ermöglichen und "Informationen der anderen Art" bieten.
1) Plate/Sommer (Hrsg.): "Der bunte Kontinent. Ein neuer Blick auf Afrika"
Die Herausgeber, der Nairobi-Korrepondent Christoph Plate und "Zeit"-Herausgeber Theo Sommer, haben sich viel vorgenommen, denn sie versprechen, mit ihrem Sammelband informativ und lesbar einen "neuen Blick" auf Afrika zu ermöglichen. Und dieses hehre Ansinnen haben sie auch tatsächlich umgesetzt, lobt der Rezensent, denn herausgekommen sei ein sehr anregendes Kompendium, dem Eckert eine große Leserschaft wünscht. Die Aufsätze der vierzig Autoren heben sich "wohltuend" von den Abhandlungen zahlreicher Pessimisten ab, die dem Kontinent eine düstere Zukunft vorhersagten, meint Eckert. Differenziert und dabei alles andere als romantisierend würden hier Probleme in Wirtschaft, Politik, Alltag und Kultur verhandelt. Einzig am Anhang "Afrika von A bis Z" hat der Rezensent etwas auszusetzen. "Etwas mehr Mühe hätten sich die Verantwortlichen mit ihrer Auswahl schon geben können", moniert Eckert. Die Hinweise auf weiterführende und vertiefende Literatur haben bei ihm den Eindruck einer zufälligen und teilweise irreführenden Auswahl hinterlassen.
2) Okwui Enwezor (Hrsg.): "The Short Century"
Weit mehr als ein Ausstellungskatalog sei das vom Leiter der nächsten documenta, Okwui Enwezor, herausgegebene üppig illustrierte Buch, das die gleichnamige Ausstellung, zur Zeit in Berlin zu sehen, begleitet. Der Band ist für den Rezensenten Lesebuch, Bilderbuch, Aufsatzsammlung und Nachschlagewerk in einem. Besonders angetan ist Eckert auch von der abschließenden Anthologie, die eine ganze Reihe von zum Teil vergessenen Reden, Texten und Manifesten der Dekolonisationsbewegung enthalte. Auch wenn Eckert die Kriterien der Auswahl der Texte nicht ganz nachvollziehen konnte, so hält er den Band aber doch für ein sehr wichtiges Werk, in dem die Kulturgeschichte Afrikas sich eindrucksvoll ihrer selbst vergewisserte.
© Perlentaucher Medien GmbH
1) Plate/Sommer (Hrsg.): "Der bunte Kontinent. Ein neuer Blick auf Afrika"
Die Herausgeber, der Nairobi-Korrepondent Christoph Plate und "Zeit"-Herausgeber Theo Sommer, haben sich viel vorgenommen, denn sie versprechen, mit ihrem Sammelband informativ und lesbar einen "neuen Blick" auf Afrika zu ermöglichen. Und dieses hehre Ansinnen haben sie auch tatsächlich umgesetzt, lobt der Rezensent, denn herausgekommen sei ein sehr anregendes Kompendium, dem Eckert eine große Leserschaft wünscht. Die Aufsätze der vierzig Autoren heben sich "wohltuend" von den Abhandlungen zahlreicher Pessimisten ab, die dem Kontinent eine düstere Zukunft vorhersagten, meint Eckert. Differenziert und dabei alles andere als romantisierend würden hier Probleme in Wirtschaft, Politik, Alltag und Kultur verhandelt. Einzig am Anhang "Afrika von A bis Z" hat der Rezensent etwas auszusetzen. "Etwas mehr Mühe hätten sich die Verantwortlichen mit ihrer Auswahl schon geben können", moniert Eckert. Die Hinweise auf weiterführende und vertiefende Literatur haben bei ihm den Eindruck einer zufälligen und teilweise irreführenden Auswahl hinterlassen.
2) Okwui Enwezor (Hrsg.): "The Short Century"
Weit mehr als ein Ausstellungskatalog sei das vom Leiter der nächsten documenta, Okwui Enwezor, herausgegebene üppig illustrierte Buch, das die gleichnamige Ausstellung, zur Zeit in Berlin zu sehen, begleitet. Der Band ist für den Rezensenten Lesebuch, Bilderbuch, Aufsatzsammlung und Nachschlagewerk in einem. Besonders angetan ist Eckert auch von der abschließenden Anthologie, die eine ganze Reihe von zum Teil vergessenen Reden, Texten und Manifesten der Dekolonisationsbewegung enthalte. Auch wenn Eckert die Kriterien der Auswahl der Texte nicht ganz nachvollziehen konnte, so hält er den Band aber doch für ein sehr wichtiges Werk, in dem die Kulturgeschichte Afrikas sich eindrucksvoll ihrer selbst vergewisserte.
© Perlentaucher Medien GmbH