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Produktdetails
  • Verlag: Hal Leonard Europe Limited
  • Seitenzahl: 192
  • Erscheinungstermin: 20. September 2005
  • Englisch
  • Abmessung: 247mm x 172mm x 14mm
  • Gewicht: 388g
  • ISBN-13: 9780711941182
  • ISBN-10: 0711941181
  • Artikelnr.: 23240654

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  • Herstellerkennzeichnung
  • Libri GmbH
  • Europaallee 1
  • 36244 Bad Hersfeld
  • 06621 890
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.11.2011

3. Und das Land gehört uns

Manchmal frage ich mich schon, wo die ganzen Smiths-Fans der ersten Stunde, die heute so ein Getöse um die Band machen, damals eigentlich alle so gewesen sind. Ich dachte lange Zeit, das sei so eine Art Geheimmusik und ich sei der Einzige gewesen, der damals in der "Krone", gebeugt auf der Tanzfläche, Hände hinter dem Rücken verschränkt, langsam einen Fuß vor den anderen setzend, auf "I Know It's Over" oder "There Is a Light That Never Goes Out" balancierend, selbstversunken tanzte. "Heulsusenmusik" nannte das damals die barbarische Welt.

Na, egal, Lieder für die Ewigkeit setzen sich eben irgendwann durch, und jeder möchte dabei gewesen sein, damals und allein. Jetzt gibt es sie alle, diese Ewigkeitslieder, in einer Box. The Smiths waren ja schon immer Könige der Neu-Kompilation, und man konnte eigentlich nie sicher sein, ob man jetzt wirklich alle Lieder irgendwo hatte oder nicht. Jetzt kann man also sicher sein und hören und Arme verschränken. Oder Auto fahren durch die Nacht, im Nebel, und hören.

Zuerst "Strangeways, Here We Come", das Elektro-Cembalo am Anfang, wie ein Schock aus der Vergangenheit ins Jetzt hineinexplodiert. "I travelled to a mystical time zone / but I missed my bed / so I soon came home." Es ist ihre letzte Platte gewesen, das war 1987 (danach kam nur noch das geniale Live-Album "Rank"). Ihre erste erschien 1984 und hieß "The Smiths" mit Liedern wie "You've Got Everything Now" und "Pretty Girls Make Graves". Vier Jahre nur. Dann hatte Johnny Marr genug, und die Smiths waren Geschichte.

Geht es eigentlich immer nur um Einsamkeit in diesen Liedern? "Or is life plainly sick and cruel, instead? YES! No - no - no - no - no - no - no - no - no - no - no - no." Dieses hypnotisierende Verneinen des Grauens und der Grausamkeit von allem. Dabei war das JA! doch schon herausgesungen. Doch das tausendfache Nein säuselt ihn wieder zurück ins Leben, den Sänger und den Hörer. Das ist die Smiths-Melancholie, "The boy with the thorn in his side", der Doppeldeckerbus, "sing me to sleep", wenn es nicht Liebe ist, dann ist es die Bombe, die uns vereint, "there is another world, there is a better world, oh there must be". Das Leben ist sehr lang, wenn du einsam bist. Der Traum letzte Nacht. "No hope, no harm, just another false alarm."

Nein, es hat sich nichts verändert, in den Liedern, in all den Jahren. Der Klang des rutschenden Fingers von Johnny Marr auf der Stahlseite der Gitarre in "Asleep". Wie in einen Plexiglaskubus versenkt vor vielen Jahren. "Has the world changed or have I changed?" Diese Lieder bleiben.

Volker Weidermann

"The Smiths - Complete". Box-Set, 8 CDs, Rhino

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