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Ein junges Mädchen wird mit Bissspuren am Handgelenk ins Krankenhaus von Sydney eingeliefert. Annika Niebuhr, Ärztin und Schlangenexpertin, steht vor einem Rätsel. Wie konnte das Mädchen von einem Taipan gebissen werden, einer Schlangenart, die in Sydney gar nicht vorkommt? Annika will den Mordversuch an der Unbekannten aufklären, als sie erfährt, dass ihr Freund Simon, der für den amerikanischen Geheimdienst arbeitete, Selbstmord begangen hat. Ein anonymer Brief führt Annika auf einen Weg, der für sie selbst immer bedrohlicher wird, denn offenbar besteht eine Verbindung zwischen den beiden Todesfällen ...…mehr

Produktbeschreibung
Ein junges Mädchen wird mit Bissspuren am Handgelenk ins Krankenhaus von Sydney eingeliefert. Annika Niebuhr, Ärztin und Schlangenexpertin, steht vor einem Rätsel. Wie konnte das Mädchen von einem Taipan gebissen werden, einer Schlangenart, die in Sydney gar nicht vorkommt? Annika will den Mordversuch an der Unbekannten aufklären, als sie erfährt, dass ihr Freund Simon, der für den amerikanischen Geheimdienst arbeitete, Selbstmord begangen hat. Ein anonymer Brief führt Annika auf einen Weg, der für sie selbst immer bedrohlicher wird, denn offenbar besteht eine Verbindung zwischen den beiden Todesfällen ...
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.10.2000

Biss im Kosmos
Michael Larsens neuer Thriller
gibt sich apokalyptisch
Sieben der zehn giftigsten Schlangen-Arten leben in Australien. Der Schöpfungsmythos der Aborigines macht das schuppige Kriechtier zur mächtigen Herrin über Kosmos und Chaos zugleich. Vor der Traumzeit, so erzählt er, sei das ganze Universum im Bauch der Schlange verborgen gewesen. Auf ihrer langen Reise durch die urzeitliche Welt dann habe sie Felsen und Berge ausgespuckt. Seitdem zeugen vor allem die sich durchs Land schlängelnden Flüsse von ihrer Existenz; und wenn sich der kostbare Regen über die trockene australische Erde ergießt, zeigt die Regenbogenschlange im Licht der Sonne am Himmel ihre göttliche Gestalt.
„Die Geschichte der Schlange ist zugleich die Geschichte über unsere Sicht von der Welt”, heißt es dementsprechend im neuen Roman des 39-jährigen dänischen Autors Michael Larsen, der bisweilen allzu stark zwischen Sachbuch und Krimi mäandert. Dabei gehört die kritische Perspektive des Buchs der jungen Herpetologin Annika Niebuhr, deren Auffassung von Realität im Verlauf der Handlung immer mehr ins Wanken gerät. Als ein scheintotes Mädchen mit dem Biss eines Taipan in ihr Krankenhaus in Sydney eingeliefert wird – eine Spezies, die in der Gegend nicht vorkommt –, wird die Ärztin und Tochter eines berühmten Physikers zusehends in ein politisches Intrigenspiel verwickelt, in dem Selbstmorde von Freunden, Mordanschläge auf Gehirnforscher und die Umtriebe konkurrierender Geheimdienste gleichermaßen eine wichtige Rolle spielen. Als auch noch herauskommt, dass ein Kometeneinschlag alles irdische Leben zu vernichten droht, und eben diese globale Katastrophe in Zusammenhang mit den mysteriösen Begebenheiten steht, hat Larsens Geschichte endgültig apokalyptische Ausmaße angenommen.
„Annika fand Bücher suspekt, die vorgaben, mehr als nur ein Anhaltspunkt zu sein”, muss man zur Mitte hin in „Im Zeichen der Schlange” lesen – und dann bis zur letzten Seite bangen, dass man wieder einmal auf einen postmodernen Krimi ohne plausible Auflösung hereingefallen sei. Glücklicherweise aber spielt Larsen selbst mit dieser Erwartung, und so gibt es am Ende trotz vieler (gleichwohl interessanter) Sätze zu Entropie, Unschärferelation und Planckschem Wirkungsquantum doch noch eine giftige, recht befriedigende Pointe, die die diffuse Welt des Polit-Thrillers im sanften Licht detektivischer Klärung wieder einigermaßen behaglich und geordnet erscheinen lässt. Figuren wie Leser bleiben somit nicht gänzlich „ohne sicheres Wissen” zurück (um hier den Titel von Larsens letztem Wissenschaftskrimi über virtuelle Wirklichkeiten in Erinnerung zu rufen).
Schließlich droht selbst die Erde nicht mehr in ewigem Chaos zu versinken: Ein winziger astronomischer Rechenfehler rettet sie vor gänzlicher Vernichtung. Die Schlange beißt sich in den Schwanz, Tod und Leben bleiben unberechenbar. So wird in „Im Zeichen der Schlange” einmal mehr nicht die Welt, sondern unser Wissen von ihr erschüttert. Wenn dies auf derart spannende, unterhaltsame Art geschieht, will man sich gern erschüttern lassen.
THOMAS KÖSTER
MICHAEL LARSEN: Im Zeichen der Schlange. Roman. Aus dem Dänischen von Ingrid Glienke. Hanser Verlag, München 2000. 376 Seiten, 42 Mark.
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