Wer erfahren will, wie die DDR ein halbes Jahrzehnt nach ihrer Gründung von einem deutsch-amerikanischen Team ausgezeichneter Kenner auf mehr als 600 Seiten analysiert und eingeordnet wurde, wird dafür kaum eine bessere Quelle finden als dieses nur als gebundener Manuskriptdruck erschienene (1956), weitgehend vergessene und kaum rezipierte Werk. Es erscheint in der Reihe "Wege der Totalitarismusforschung" des Hannah-Arendt-Instituts, weil es in unmittelbarem Zusammenhang zur Ausarbeitung der meistdiskutierten Totalitarismuskonzeption unter der Ägide des Politikwissenschaftlers Carl J. Friedrich an der Harvard University entstand. Einer seiner engsten Mitarbeiter und Koautoren war der spätere US-Außenminister Henry Kissinger. Die Liste der Autoren und Berater (u.a. Gerhard Abeken, Fritz Baade, Erich Matthias, Carl Mayer, Heinrich Rittershausen, Otto Stammer, Carola Stern, Karl C. Thalheim, Siegfried Unseld) liest sich wie ein Who's Who der frühen DDR-Forschung.