The Story of Art, one of the most famous and popular books on art ever written, has been a world bestseller for over four decades. Attracted by the simplicity and clarity of his writing, readers of all ages and backgrounds have found in Professor Gombrich a true master, and one who combines knowledge and wisdom with a unique gift for communicating his deep love of the subject.
For the first time in many years the book has been completely redesigned. The illustrations, now in colour throughout, have all been improved and reoriginated, and include six fold-outs. The text has been revised and updated where appropriate, and a number of significant new artists have been incorporated. The bibliographies have been expanded and updated, and the maps and charts redrawn.
The Story of Art has always been admired for two key qualities: it is a pleasure to read and a pleasure to handle. In these respects the new edition is true to its much-loved predecessors: the text runsas smoothly as ever and the improved illustrations are always on the page where the reader needs them. In its new edition, this classic work continues its triumphant progress tirelessly for yet another generation, to remain the title of first choice for any newcomer to art or the connoisseur.
For the first time in many years the book has been completely redesigned. The illustrations, now in colour throughout, have all been improved and reoriginated, and include six fold-outs. The text has been revised and updated where appropriate, and a number of significant new artists have been incorporated. The bibliographies have been expanded and updated, and the maps and charts redrawn.
The Story of Art has always been admired for two key qualities: it is a pleasure to read and a pleasure to handle. In these respects the new edition is true to its much-loved predecessors: the text runsas smoothly as ever and the improved illustrations are always on the page where the reader needs them. In its new edition, this classic work continues its triumphant progress tirelessly for yet another generation, to remain the title of first choice for any newcomer to art or the connoisseur.
Frankfurter Allgemeine ZeitungMit einem Buch zum Bachelor: Ernst H. Gombrichs Kunstklassiker
"The Story of Art" liegt schwer und vielzählig in den Lesesälen der Universitäten, meist versteckt unter einem Berg von Fallstudien und mikrohistorischem Expertenwerk. Es ist besonders bei britischen Bachelor-Studenten beliebt, denn der mächtige Klotz bietet im angenehmen Plauderton einen Blick auf die Geschichte der Kunst aller Epochen - von den Anfängen bis nahezu in die Gegenwart. Er ist gebunden siebenhundert Seiten stark, enthält 440 Abbildungen und wiegt ungefähr zwei Kilo; er wurde in zweiunddreißig Sprachen übersetzt und wird heute in der sechzehnten Auflage verkauft.
Der berühmte Schöpfer dieses Leitfadens ist Ernst H. Gombrich, der heute hundert Jahre alt geworden wäre. Mit seinem erfolgreichsten Werk hat er gewagt, was der nachfolgenden Generation von spezialisierten Fachwissenschaftlern nicht mehr in den Sinn gekommen wäre: Die ganze Geschichte der Kunst, Höhlenmalerei, Barock und Pop-Art, einfach in ein Werk zu stecken. "The Story of Art" ist auf diese Weise ein Retter vieler geworden, die, bevor sich ihre Begeisterung für die Kunstgeschichte überhaupt entfalten konnte, sonst schon fast wieder verlorengegangen wären. Als Gombrich "The Story of Art" im Jahr 1950 veröffentlichte, wollte er ein Jugendbuch schreiben und hat eher aus Versehen ein einzigartiges Selbsthilfebuch für Studenten geschaffen. Gombrichs Werk dient als Beruhigungspille für überforderte Erstsemester, die häufig beim Versuch, einen Überblick zu bekommen, unter den Bücherbergen begraben werden und für immer verschwinden. Man nennt sie Abbrecher oder auch Langzeitstudenten.
Die britischen Bachelor-Studenten jedenfalls beackern in geheimen Arbeitsgruppen den dicken Wälzer mit roten, blauen und grünen Markern und Zetteln, bis gar nichts mehr zu sehen, geschweige denn zu lesen ist. Als Nachschlagewerk funktioniert das Buch nämlich nicht: Der listige Gombrich hat es als eine durchlaufende Erzählung angelegt, so dass die Studenten gezwungen sind, selbst die Inhalte auf Karteikarten zusammenzupferchen oder die Zeittafeln zu vervollständigen, die dann auch schon mal auf große Papierbögen übersetzt werden und an der Wand hängen. Fertig ist das britische Bachelor-Studium. Wie begrenzt Gombrichs Ordnung der Dinge letztlich ist, für diese Erkenntnis sorgt dann zielgerichtet die Auseinandersetzung mit der Gegenwartskunst, denn "The Story of Art" endet diffus, bevor die auch für uns immer noch rätselhafte Epoche beginnt. Gombrich lehrt das Erkennen von Schemata. Im einundzwanzigsten Jahrhundert ist der Betrachter selbst zum mächtigsten Interpreten geworden, und die Kunstgeschichte hat nicht mehr den Anspruch, endgültige oder absolute Kenntnis ihres Gegenstandes zu erlangen. Das Chaos ist wieder perfekt. Wer einmal das Sehen nach dem Modell der Interpretation statt nach Gombrichs reiner Wahrnehmung versteht, wird nur noch verständnislos zurückblicken auf die Zeit der Tabellen und Lernkarten. Wer aber von Gombrichs Frucht der Ordnung gekostet hat, kann nun diesen Befreiungszustand ganz anders genießen.
SWANTJE KARICH
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"The Story of Art" liegt schwer und vielzählig in den Lesesälen der Universitäten, meist versteckt unter einem Berg von Fallstudien und mikrohistorischem Expertenwerk. Es ist besonders bei britischen Bachelor-Studenten beliebt, denn der mächtige Klotz bietet im angenehmen Plauderton einen Blick auf die Geschichte der Kunst aller Epochen - von den Anfängen bis nahezu in die Gegenwart. Er ist gebunden siebenhundert Seiten stark, enthält 440 Abbildungen und wiegt ungefähr zwei Kilo; er wurde in zweiunddreißig Sprachen übersetzt und wird heute in der sechzehnten Auflage verkauft.
Der berühmte Schöpfer dieses Leitfadens ist Ernst H. Gombrich, der heute hundert Jahre alt geworden wäre. Mit seinem erfolgreichsten Werk hat er gewagt, was der nachfolgenden Generation von spezialisierten Fachwissenschaftlern nicht mehr in den Sinn gekommen wäre: Die ganze Geschichte der Kunst, Höhlenmalerei, Barock und Pop-Art, einfach in ein Werk zu stecken. "The Story of Art" ist auf diese Weise ein Retter vieler geworden, die, bevor sich ihre Begeisterung für die Kunstgeschichte überhaupt entfalten konnte, sonst schon fast wieder verlorengegangen wären. Als Gombrich "The Story of Art" im Jahr 1950 veröffentlichte, wollte er ein Jugendbuch schreiben und hat eher aus Versehen ein einzigartiges Selbsthilfebuch für Studenten geschaffen. Gombrichs Werk dient als Beruhigungspille für überforderte Erstsemester, die häufig beim Versuch, einen Überblick zu bekommen, unter den Bücherbergen begraben werden und für immer verschwinden. Man nennt sie Abbrecher oder auch Langzeitstudenten.
Die britischen Bachelor-Studenten jedenfalls beackern in geheimen Arbeitsgruppen den dicken Wälzer mit roten, blauen und grünen Markern und Zetteln, bis gar nichts mehr zu sehen, geschweige denn zu lesen ist. Als Nachschlagewerk funktioniert das Buch nämlich nicht: Der listige Gombrich hat es als eine durchlaufende Erzählung angelegt, so dass die Studenten gezwungen sind, selbst die Inhalte auf Karteikarten zusammenzupferchen oder die Zeittafeln zu vervollständigen, die dann auch schon mal auf große Papierbögen übersetzt werden und an der Wand hängen. Fertig ist das britische Bachelor-Studium. Wie begrenzt Gombrichs Ordnung der Dinge letztlich ist, für diese Erkenntnis sorgt dann zielgerichtet die Auseinandersetzung mit der Gegenwartskunst, denn "The Story of Art" endet diffus, bevor die auch für uns immer noch rätselhafte Epoche beginnt. Gombrich lehrt das Erkennen von Schemata. Im einundzwanzigsten Jahrhundert ist der Betrachter selbst zum mächtigsten Interpreten geworden, und die Kunstgeschichte hat nicht mehr den Anspruch, endgültige oder absolute Kenntnis ihres Gegenstandes zu erlangen. Das Chaos ist wieder perfekt. Wer einmal das Sehen nach dem Modell der Interpretation statt nach Gombrichs reiner Wahrnehmung versteht, wird nur noch verständnislos zurückblicken auf die Zeit der Tabellen und Lernkarten. Wer aber von Gombrichs Frucht der Ordnung gekostet hat, kann nun diesen Befreiungszustand ganz anders genießen.
SWANTJE KARICH
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