The subprime mortgage crisis wreaked havoc on the lives of millions of people and threatened to derail the US economy and economies around the world. This book calls for a restructuring of the institutional foundations of the financial system that can allow people once again to buy and sell homes with confidence.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.10.2008Zu viel Geld macht nicht glücklich
In den hektischen Zeiten der aktuellen Krise ist jede Erklärung binnen weniger Tage schon wieder veraltet. Nicht, weil die alte Erklärung plötzlich falsch wäre. Aber deshalb, weil immer wieder neue Katastrophen zu erklären sind. Zum Glück kommen auch immer wieder neue Bücher auf den Markt - zuletzt zum Beispiel "Das Ende der Party" von dem Wirtschaftspublizisten Lucas Zeise. Es ist nicht zwar nicht das Finanzkrisen-Buch, das den größten Spaß beim Lesen macht, aber es ist auf dem aktuellsten Stand. Zeise kann die Chronik immerhin schon bis zum 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket der amerikanischen Regierung schreiben.
Einer der wichtigsten Gründe für die Finanzkrise ist aus Zeises Sicht, dass die Finanzbranche in den vergangenen Jahrzehnten viel zu groß geworden ist. Sie vergab viel zu viele Kredite und sorgte auf diese Weise dafür, dass viel zu viel Geld im Umlauf war. Ältere Wirtschaftstheorien hatten für diesen Fall eine hohe Inflation vorhergesagt. Doch die kam nicht. Stattdessen floss das Geld auf den Kapitalmarkt und trieb dort die Preise in die Höhe, bis der Zusammenbruch kam. Die Größe der Finanzbranche macht Zeise schon für die Dot-Com-Krise der Jahrhundertwende verantwortlich.
Eigentlich sei es die Aufgabe der Notenbanken gewesen, dagegen etwas zu unternehmen, findet Zeise. Doch das haben sie nicht geschafft - möglicherweise konnten sie es gar nicht. Nun müsse der Kapitalismus zumindest seine Arbeitsweise ändern, findet Zeise. Am Ende seien die Zentralbanken vielleicht nicht mehr unabhängig.
Wie genau die Wirtschaftsordnung am Ende aussehen kann, verrät Zeise nicht. Stattdessen kritisiert er die kleinteiligen Vorschläge, die noch vor einigen Wochen diskutiert wurden: die Bilanzierungsrichtlinien zu ändern oder die Rating-Agenturen zu reformieren. Das mag nicht jeden interessieren. Doch im ersten Teil des Buches können Leser gut lernen, was in der Krise eigentlich passiert ist - und warum früher zu viel Geld da war, das Geld jetzt aber überall fehlt.
bern.
Das Ende der Party. Von Lucas Zeise. Papyrossa Verlag, 14,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In den hektischen Zeiten der aktuellen Krise ist jede Erklärung binnen weniger Tage schon wieder veraltet. Nicht, weil die alte Erklärung plötzlich falsch wäre. Aber deshalb, weil immer wieder neue Katastrophen zu erklären sind. Zum Glück kommen auch immer wieder neue Bücher auf den Markt - zuletzt zum Beispiel "Das Ende der Party" von dem Wirtschaftspublizisten Lucas Zeise. Es ist nicht zwar nicht das Finanzkrisen-Buch, das den größten Spaß beim Lesen macht, aber es ist auf dem aktuellsten Stand. Zeise kann die Chronik immerhin schon bis zum 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket der amerikanischen Regierung schreiben.
Einer der wichtigsten Gründe für die Finanzkrise ist aus Zeises Sicht, dass die Finanzbranche in den vergangenen Jahrzehnten viel zu groß geworden ist. Sie vergab viel zu viele Kredite und sorgte auf diese Weise dafür, dass viel zu viel Geld im Umlauf war. Ältere Wirtschaftstheorien hatten für diesen Fall eine hohe Inflation vorhergesagt. Doch die kam nicht. Stattdessen floss das Geld auf den Kapitalmarkt und trieb dort die Preise in die Höhe, bis der Zusammenbruch kam. Die Größe der Finanzbranche macht Zeise schon für die Dot-Com-Krise der Jahrhundertwende verantwortlich.
Eigentlich sei es die Aufgabe der Notenbanken gewesen, dagegen etwas zu unternehmen, findet Zeise. Doch das haben sie nicht geschafft - möglicherweise konnten sie es gar nicht. Nun müsse der Kapitalismus zumindest seine Arbeitsweise ändern, findet Zeise. Am Ende seien die Zentralbanken vielleicht nicht mehr unabhängig.
Wie genau die Wirtschaftsordnung am Ende aussehen kann, verrät Zeise nicht. Stattdessen kritisiert er die kleinteiligen Vorschläge, die noch vor einigen Wochen diskutiert wurden: die Bilanzierungsrichtlinien zu ändern oder die Rating-Agenturen zu reformieren. Das mag nicht jeden interessieren. Doch im ersten Teil des Buches können Leser gut lernen, was in der Krise eigentlich passiert ist - und warum früher zu viel Geld da war, das Geld jetzt aber überall fehlt.
bern.
Das Ende der Party. Von Lucas Zeise. Papyrossa Verlag, 14,90 Euro.
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