Nichts für zarte Seelen: Die vielen Gesichter des Vietnam-Kriegs.
Würde ich dieses Buch ein zweites Mal lesen? Nie und nimmer. Es ist absurd, ja, aber wohl auch sehr tatsächlich; es ist, trotz erheiternder Momente, von Anfang bis Ende nichts anderes als schmerzhaft. Es erzählt Unmenschliches.
Der Held des Buches: Ein gespaltener Vietnamese, halb auf der Seites des Vietcong, halb auf der Seite…mehrNichts für zarte Seelen: Die vielen Gesichter des Vietnam-Kriegs.
Würde ich dieses Buch ein zweites Mal lesen? Nie und nimmer. Es ist absurd, ja, aber wohl auch sehr tatsächlich; es ist, trotz erheiternder Momente, von Anfang bis Ende nichts anderes als schmerzhaft. Es erzählt Unmenschliches. Der Held des Buches: Ein gespaltener Vietnamese, halb auf der Seites des Vietcong, halb auf der Seite des CIA; halb moralisch, halb unmoralisch, halb pazifistisch und halb mörderisch. Mit und ohne Gewissen, je nachdem. Eine Schlüsselstelle der Absurdität ist die Ermordung eines Vietnamesen, der den Revanchismus der vietnamesischen Exilanten in Amerika in Frage stellt. Der Held selbst tötet ihn, gegen alle Vernunft; und ist dabei auf unvorstellbare, womöglich auch ungewollte Weise mörderisch. So ist das Buch ein Spiegelbild des Vietnam-Krieges, in dem, vermutlich mehr als in allen anderen, vorangegangenen Kriegen, am Ende niemand mehr zu unterscheiden weiß zwischen der guten und der bösen Seite, den Unterdrückern und Unterdrückten. Der Autor weiß das überzeugend darzustellen: So könnte es gewesen sein.
Übrigens: Wer sich im Englisch üben will, lese die englische Version, am besten mit einem Wörterbuch daneben, denn der vietnamesische Autor verfügt über einen großen Wortschatz, darunter auch weniger Gebräuchliches, das dem illiterate american einige Rätsel auftischen dürfte. Und dann noch dieses: Das Buch ist nichts für zarte Seelen. Der Leser oder die Leserin des Buches braucht ein sicheres Fundament, andernfalls er oder sie den Glauben an das Gute im Menschen, zumindest vorübergehend, verlieren könnte.