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Longlisted for the CWA Ian Fleming Steel Dagger 2021 'Excellent, lucid, intelligent and gripping' - Scotsman 'An utterly riveting read' - Guardian, Thriller of the Month
6 December 1993. A drug dealer called Scrappy is shot and left for dead on her mother's lawn in South Central Los Angeles. Two local gang members, Wizard and Dreamer, are arrested. The problem is: one is guilty, the other wasn't even there. It had to be a frame-up. And the cops had to be responsible, didn't they?
Narrated by the characters involved - the suspects, the victim, the families who love them, and those simply
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Produktbeschreibung
Longlisted for the CWA Ian Fleming Steel Dagger 2021
'Excellent, lucid, intelligent and gripping' - Scotsman
'An utterly riveting read' - Guardian, Thriller of the Month

6 December 1993. A drug dealer called Scrappy is shot and left for dead on her mother's lawn in South Central Los Angeles. Two local gang members, Wizard and Dreamer, are arrested. The problem is: one is guilty, the other wasn't even there. It had to be a frame-up. And the cops had to be responsible, didn't they?

Narrated by the characters involved - the suspects, the victim, the families who love them, and those simply doing their jobs - The System tells the story of one crime, from the moments before shots are fired to the verdict and its violent aftershocks. It's a breakneck journey through the American criminal justice system. A system that can save you, or break you.

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Autorenporträt
Ryan Gattis
Rezensionen
Pacy, immersive and vivid, with strong characterisation and no punches pulled, this is an utterly riveting read Laura Wilson Guardian

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.12.2020

Noch gibt es Spannung
Krimis im Lockdown: Nicci French, Candice Fox und Ryan Gattis

Ein treuer Leser aus dem Fichtelgebirge war enttäuscht, dass die Dezember-Krimiseite diesmal keine Weihnachts-Tipps lieferte, sondern unseren Überlegungen Platz machen musste, was wir nicht mehr im Krimigenre vorgesetzt bekommen möchten (F.A.Z. vom 7. Dezember). Damit das Fest, der Jahreswechsel und der Lockdown nicht ohne fiktionale Spannung vorübergehen müssen, hier drei Empfehlungen für Kurzentschlossene, die sich lieber eigene Bilder im Kopf machen wollen.

Das englische Autorenduo Nicci French ist eigentlich bei Vertretern der reinen Lehre als Flughafen- und Bahnhofsbuchhandel-Stapelware etikettiert, übertrifft diese Erwartungshaltung aber immer wieder erfolgreich. So auch mit dem neuesten Streich "Eine bittere Wahrheit" (C. Bertelsmann, 508 S., br., 16,- [Euro]). Ein Dorf an der englischen Südküste, die Endzwanzigerin Tabitha Hardy, eine alleinstehende Eigenbrötlerin, hat mit einer Erbschaft das Haus ihrer Kindheit gekauft, um es zu renovieren. Als im Schuppen eine ziemlich zugerichtete männliche Leiche gefunden wird, ist die blutüberströmte Tabitha die naheliegende und einzige Verdächtige. Zumal der Tote, ihr ehemaliger Lehrer, seine Schülerin im Alter von fünfzehn Jahren mehrfach beschlafen hat - was sie damals willenlos über sich ergehen ließ.

Seither leidet sie unter Depressionen, hat psychotische Schübe und ein wegen der Einnahme von Psychopharmaka nebeliges Erinnerungsvermögen. Die Pflichtverteidigerin rät ihr, sich schuldig zu bekennen. Da beschließt die junge Frau, sich selbst zu verteidigen. Im Gefängnis empfängt sie Besucher, die ihre Rekonstruktion des Tathergangs unterstützen sollen, aber eigene Interessen verfolgen. Im zweiten Teil liegt eine Havarie vor Gericht so nah wie England dem Kontinent. Nicci Gerrard und Sean French schaffen es, das mühsame Ringen ihrer Protagonistin so kühl zu entwickeln, dass es ihr auf fünfhundert Seiten nicht gelingt, sich ins Leserherz zu schmuggeln. Auch keine andere Figur taugt als Identifikationsangebot. Das ist gehobenes Handwerk, das unterschwellige Spannung aufzubauen versteht, die heute so vielen Krimis fehlt.

Auch das ist schon mal keine schlechte Erzählperspektive: "Ich blickte direkt in die Mündung einer Waffe." Mit diesem Satz beginnt der neue Roman der Australierin Candice Fox. "Dark" (Suhrkamp, 396 S., br., 15,95 [Euro]). Er spielt zur Abwechslung mal in Los Angeles und versammelt ein Quartett starker Frauen zu einer starken Story: eine ehemalige Kinderchirurgin, die wegen Mordes gesessen hat, zwei ihrer ziemlich schillernden Bekanntschaften aus dem Knast (den man sich wohl wie in der Serie "Orange Is the New Black" vorstellen darf) und eine Latina-Polizistin, die ein sehr teures Haus in Brentwood geerbt hat, raufen sich zusammen, um ein verschwundenes Mädchen zu finden, das vieles ist, nur nicht unschuldig.

Fox erzählt das aus drei verschiedenen Perspektiven, ihr Ton ist hart und knapp, nicht nur die Männer schlagen schnell und grausam zu. Ein realistisches Milieustück sollte man nicht erwarten. Dies hier ist eine wilde, unterhaltsame Gangsterkinostory voller Übertreibungen und exzentrischer Einfälle, deren lustigster eine zahme Wühlmaus ist, die ihre drogensüchtige, kleptomane Besitzerin in einem Eiscremebehälter aufbewahrt.

Den entgegengesetzten, der Wahrhaftigkeit verpflichteten Weg beschreitet Ryan Gattis. Sein Thriller "Das System" (Rowohlt, 544 S., geb., 22,- [Euro]) ist zu gleichen Teilen analytisch und fesselnd. Die Story spielt ebenfalls in Los Angeles und beginnt mit dem Mordanschlag auf eine Dealerin vor dem Haus ihrer Mutter. Ein Junkie beobachtet die Szene und sagt später aus, zwei Gangmitglieder hätten die Tat begangen. Dumm nur, dass einer der beiden unschuldig ist und von seinem Kompagnon mit in den Abgrund des Justizapparats gerissen wird.

Wie schon in seinem Roman "In den Straßen die Wut" (F.A.Z. vom 5. Dezember 2016) lässt Gattis, 1978 in Illinois geboren, verschiedene Ich-Erzähler abwechselnd auftreten. Ihre Individualität kommt in allem, was sie sagen, denken und wahrnehmen, zum Ausdruck. So klingen nicht nur die Staatsanwältin und der zermürbte Fixer vollkommen unterschiedlich; auch der unerfahrene und der sturmerprobte Gangster bedienen sich einer jeweils anderen Sprache. Schritt für Schritt und mit skrupulösem Blick unternimmt Gattis eine Reise durch das amerikanische Justizsystem: Wenn es "dich erst mal auf dem Schirm hat, dann bist du ihm schutzlos ausgeliefert". Gerechtigkeit, das wird im Laufe der Lektüre immer deutlicher, ist dabei vor allem eine Frage der Perspektive.

hhm/pek/span

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