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Mario Lombardo ist derzeit einer der wenigen deutschen Designer mit internationaler Strahlkraft. Seine besondere Stärke liegt darin, stilistische und disziplinäre Grenzen immer wieder spielerisch zu überwinden. Seine Fähigkeit, klassisches Grafikdesign mit experimentellen Konzepten zu verbinden, übt bereits jetzt einen großen Einfluss auf nachwachsende Gestalter aus. Kunden werden aktiv in den Gestaltungsprozess einbezogen, um so anspruchsvolle Ergebnisse zu entwickeln, mit denen sich die Auftraggeber identifizieren. Von Berlin aus arbeitet das mehrfach preisgekrönte Bureau Mario Lombardo, das…mehr

Produktbeschreibung
Mario Lombardo ist derzeit einer der wenigen deutschen Designer mit internationaler Strahlkraft. Seine besondere Stärke liegt darin, stilistische und disziplinäre Grenzen immer wieder spielerisch zu überwinden. Seine Fähigkeit, klassisches Grafikdesign mit experimentellen Konzepten zu verbinden, übt bereits jetzt einen großen Einfluss auf nachwachsende Gestalter aus. Kunden werden aktiv in den Gestaltungsprozess einbezogen, um so anspruchsvolle Ergebnisse zu entwickeln, mit denen sich die Auftraggeber identifizieren.
Von Berlin aus arbeitet das mehrfach preisgekrönte Bureau Mario Lombardo, das er zusammen mit seiner Frau betreibt, für eine Vielzahl renommierter Kulturinstitutionen wie beispielsweise das ZKM in Karlsruhe, für Publikationen wie Liebling oder Dummy und für Kunden wie K-Swiss, Sony Music, Red Bull und Audi.
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Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.11.2010

Postheroisches Design: Der Grafiker Mario Lombardo
Designerschuhe, Designersofa, Designerlampen, Designerbrillen: Es gab offensichtlich einmal eine Zeit, in der es noch bemerkenswert war, dass jemand die Dinge um uns herum in eine Form gebracht hat. Heute ist weithin akzeptiert, dass die ganze Welt designt ist. Nicht immer gut und nicht immer so, dass sogar Stühle mit Vor- und Nachnamen angesprochen werden, wie das angeberische Gastgeber gerne tun: „Das ist der Konstantin Grcic.“ Aber gestaltet ist alles, das Telefon genauso wie der Wald. Die Unterscheidung zwischen Sein und Design ist hinfällig geworden. Und der Designer entzaubert.
Leider sind noch nicht alle in diesem post-heroischen Zeitalter angekommen. Anders als der Berliner Grafiker Mario Lombardo. Zwar wurde ihm 2008 für die Gestaltung von Zeitschriften wie Spex , Dummy , Gute Aussichten und Liebling der Titel „Germany’s Visual Leader“ verliehen. Wie ein „optischer Führer“ wirkt der oft als „sympathisch“ und „bescheiden“ beschriebene Mann aber trotzdem nicht.
Es dürfte kein Zufall sein, dass der Bildband über sein Werk den Titel „The Tender Spot“ ( Gestalten Verlag, Berlin 2010, 256 Seiten, 39 Euro ) trägt, was „wunder Punkt“ oder „empfindliche Stelle“ heißt und einen denkbar großen Abstand zu auftrumpfenden Großgestaltern wie Luigi Colani, Karl Lagerfeld oder Klaus Staeck markiert. Und das liegt nicht nur daran, dass Lombardo eben vor allem Zeitschriften und keine Autos, Kleider oder Politplakate designt. Denn tatsächlich wirken Lombardos Arbeiten empfindlich: Farbe verwendet er nicht als Ausrufezeichen, sondern als Akzent; statt gefettet, um Aufmerksamkeit zu heischen, konzentriert er sich lieber auf Detail-Typographie, mehr als den Presslufthammer mag er Skalpelle und kleine Scheren. Damit zerschneidet er Fotos oder Papier, fotografiert das Ergebnis und lädt es erst dann in den Computer. Später beim Betrachten glaubt man, man könnte die feinen Gebilde auf den Seiten anfassen. Und doch lässt man es lieber, so fragil wirken sie. So provoziert Lombardo eine Sehnsucht nach dem Analogen, Haptischen und Handwerklichen, die endgültig klar macht, dass er ein Romantiker ist.
Nach eigenen Angaben würde sich dieser Nicht-Held am liebsten für ein paar Wochen auf eine Berghütte ohne Internetanschluss zurückziehen, weil es jetzt dieses Buch gibt, in dem gefühlte fünfhundert Mal sein Name erwähnt wird. Das soll er machen. Wenn er zurückkommt, hat er bestimmt genug Material für zwei neue Magazine im Gepäck.
JAN FÜCHTJOHANN
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