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§We are encouraged from all sides to view our lives as being full of choices. Like the products on a supermarket shelf, our careers, our relationships, our bodies, our very identities seem to be there for the choosing. But paradoxically this seeming freedom to choose can create extreme anxiety, and feelings of inadequacy and guilt. The Tyranny of Choice explores how late capitalism's shrill exhortations to 'be oneself' can be a tyranny which only leads to ever-greater disquiet and how insistence on choice being a purely individual matter prevents social change.
With wisdom, humour and
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Produktbeschreibung
§We are encouraged from all sides to view our lives as being full of choices. Like the products on a supermarket shelf, our careers, our relationships, our bodies, our very identities seem to be there for the choosing. But paradoxically this seeming freedom to choose can create extreme anxiety, and feelings of inadequacy and guilt. The Tyranny of Choice explores how late capitalism's shrill exhortations to 'be oneself' can be a tyranny which only leads to ever-greater disquiet and how insistence on choice being a purely individual matter prevents social change.

With wisdom, humour and sensitivity, Renata Salecl examines the complexity of the essential human capacity to choose which has become mired in consumerist ironies.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Renata Salecl is a philosopher and sociologist. She is visiting professor at BIOS centre at the London School of Economics. Her previous books include On Anxiety and have been translated into ten languages.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.07.2014

Wer die Wahl hat, hat nur noch die Qual
Aber der Markt hat nicht das letzte Wort: Renata Salecl nimmt die Ideologie der Wahlfreiheit aufs Korn

Man hätte es sich, nach der Epochenwende 1989/90, nicht träumen lassen, dass auch die Freiheit einmal zur Disposition gestellt würde, und zwar freiwillig - nur Marxisten haben das mit ihrem dialektischen Geschichtsverständnis wahrscheinlich kommen sehen. In jüngerer Zeit häufen sich die Stimmen, die nicht vor der Freiheit als solcher, aber doch vor der zweifellos größer gewordenen Wahlfreiheit warnen, die sich dem immens gewachsenen Waren- und Dienstleistungsangebot verdankt. Dadurch bekommt diese Form der Freiheitskritik automatisch etwas Kapitalismus- oder zumindest Marktkritisches.

Beinahe schon so etwas wie ein Klassiker ist das Buch des amerikanischen Politikwissenschaftlers Benjamin R. Barber "Consumed! Wie der Markt Kinder verführt, Erwachsene infantilisiert und die Demokratie untergräbt" (2007), das vor allem die sozial-politischen Folgen in den Blick nimmt, die sich mittelbar aus einem Überangebot ergeben. Warnende Stimmen werden seither vernehmlicher, und ihnen haftet durchaus nichts Spielverderberisch-Sozialneidisches oder Bevormundendes an. Inzwischen haben ja auch Untersuchungen an den Tag gebracht, dass die Leute in Gesellschaften mit mehr Optionen für Konsum und Lebensgestaltung nicht unbedingt glücklicher, oft sogar unzufriedener sind. Der gesunde Menschenverstand würde vielleicht sagen, ein wenig Zwang, ein wenig Not könnten nicht schaden.

Dennoch ist es seit langem üblich, dass Menschen von "Lebensentwürfen" sprechen. Unzweifelhaft haben die Selbstermächtigung und der Mangel an Demut, die darin zum Ausdruck kommen, auch mit der Vielfalt an Optionen zu tun, die den Menschen auf allen Ebenen gewährt wird. Den psychischen Preis der Wahlfreiheit berechnet nun die unter anderem an der Londoner School of Economics lehrende Philosophin und Sozialwissenschaftlerin Renata Salecl, die schon mit dem Titel ihres Buchs andeutet, wie sehr der Nutzen der (übergroßen) Freiheit inzwischen umgeschlagen ist: "Tyrannei der Freiheit".

Sie setzt voraus, dass "eine Wahl nie eine einfache Angelegenheit ist und häufig nichts mit einer rationalen Entscheidung zu tun hat". Auf dieser einleuchtenden, aber nicht sonderlich anspruchsvollen Annahme fußt, was sie auf den unterschiedlichsten Ebenen individueller Lebensgestaltung beschreibt und analysiert - von der eher alltäglichen Wahl des Essens und der Wohnungseinrichtung bis hin zu wirklich wichtigen Entscheidungen wie der für einen Partner oder für ein Kind.

Dass und warum es aber "eine Zumutung ist, sich anhaltend entscheiden zu müssen", wie es der Untertitel nahelegt, erfährt man nur am Rande. Zwar wird in Passagen, die zwischen anekdotenhaft geschilderten Beispielen und einem dann wieder ganz grundsätzlichen, fast leitartikelhaften Ton wechseln, immer wieder die oft verunsichernde Wirkung beschworen, die von zu viel Wahlfreiheit ausgeht; aber im Wesentlichen kommt das über die Eingangsbehauptung nicht hinaus.

Mit Gewinn liest man die psychologisch versierten Ausführungen zu Ängsten und Neurosen, insbesondere zum Sexualverhalten und zu Aspekten der gesellschaftlich vermittelten Körperlichkeit. Daneben stolpert man aber immer wieder über Trivialitäten, deren unfreiwillig komische Wirkung auch der Übersetzung geschuldet sein mag und die mitgeteilten Erkenntnisse in die Nähe zur Küchenpsychologie rücken: "Doch das Faszinosum eines vortrefflichen Objekts kann sich schnell in Abscheu vor dem Objekt verwandeln, weshalb Liebe und Hass ja auch zwei Seiten ein und derselben Medaille sind." Das hat man schon mal gehört.

Entlarvend ist andererseits, was die Autorin zu den jüngeren Auswüchsen der Simplify-your-life-Bewegung sagt: extrem Reiche, die freiwillig auf Konsum verzichten; japanische Edelrestaurants, die dadurch so großen Zulauf und immense Einnahmen bekommen, dass sie ihren Gästen einfach auftischen, was sie essen sollen. Mit solchen Beispielen ließe sich vielleicht auch eine Systemkritik, zu der Salecl immer wieder ansetzt, besser untermauern. Denn in der Tat deuten solche wiederum extremen Erscheinungen darauf hin, dass der Lauf der Dinge dialektisch ist. Zu nennen wären (aber von Salecl nicht erwähnt) natürlich auch die inzwischen geradezu wieder archaisch anmutenden Fahrräder, die, nachdem es jahrelang zwanzig bis dreißig Gänge sein mussten, jetzt überhaupt keine Gangschaltung mehr haben. Auch das ist heute wieder schick, ein, mit Bourdieu gesprochen, Distinktionsgewinn.

Ein anderer, hier ebenfalls vernachlässigter Aspekt wäre ein philosophischer: Soviel sich Salecl auch zum Wahlverhalten äußert - auf die menschliche Willensfreiheit, über die im Lichte der Hirnforschung inzwischen wieder gesprochen wird, geht sie nicht ein. Dabei könnte man gerade auf diesem Gebiet, gewissermaßen in der Mikrostruktur menschlichen Wahlverhaltens, Wissenswertes zutage fördern. Stattdessen widmet sich Salecl aber instruktiv den geistesgeschichtlichen beziehungsweise den eher politischen Wegbereitern der heutigen Freiheits- und Wahlfreiheitsideologie: der europäischen Aufklärung und der amerikanischen Selfmademan-Mentalität.

So liest man das Buch, neugierig gemacht durch den interessanten Titel und vielleicht auch selbst schon ganz kopfscheu und zermürbt von der allgemeinen Angebotspalette, dann doch mit wachsender Enttäuschung.

EDO REENTS

Renata Salecl: "Die Tyrannei der Freiheit". Warum es eine Zumutung ist, sich anhaltend entscheiden zu müssen. Aus dem Englischen von Yvonne Badal. Karl Blessing Verlag, München, 2014. 240 S., geb., 16,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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In this elegant, thoughtful essay, Renata Salecl shows us how today's abundance of choice makes us more anxious than ever before and less free than we might like to think. Beautifully crafted and concise, it will make readers question the hidden logic of their everyday lives. Darian Leader, psychoanalyst and author of The New Black: Mourning, Melancholia and Depression