Der zweite Teil setzt nahtlos an den ersten an. Auch diesmal hat Kvothe an der Universität seine Probleme. Sei es das leidige Thema Geld, Ärger mit dem Lehrkörper oder auch die Fehde mit seinem Erzfeind Ambrose. Diese nimmt derartige Ausmaße an, dass ihm geraten wird, sich für ein Semester eine
Auszeit zu nehmen. Diese will er eigentlich nutzen, um einen reichen Gönner und eventuell Details über…mehrDer zweite Teil setzt nahtlos an den ersten an. Auch diesmal hat Kvothe an der Universität seine Probleme. Sei es das leidige Thema Geld, Ärger mit dem Lehrkörper oder auch die Fehde mit seinem Erzfeind Ambrose. Diese nimmt derartige Ausmaße an, dass ihm geraten wird, sich für ein Semester eine Auszeit zu nehmen. Diese will er eigentlich nutzen, um einen reichen Gönner und eventuell Details über die Mörder seiner Eltern zu finden, die tatsächlich zu bestehenden Abenteuer hat er nicht im Sinn.
Meine Meinung:
Patrick Rothfuss ist sich treu geblieben – nicht nur beginnt und endet auch dieser Band mit den drei Formen der Stille, die schon aus Der Name des Windes bekannt sind, sondern auch sein Schreibstil ist wie gewohnt detailverliebt. Seine Formulierungen sind ein wahrer Lesegenuss, es scheint, als hätte er hierauf noch mehr Zeit verwendet als schon in Band 1 (wobei ich mich auf die Übersetzung freue, die eine oder andere Feinheit ist mir sicher entgangen, da ich nicht bereit war meinem Wortschatz fehlende Vokabeln oder Redewendungen nachzuschlagen). Dadurch kann man problemlos über ein oder zwei Stellen hinwegsehen, in denen nicht wirklich viel passiert und man mehr oder weniger auf den nächsten Knall wartet.
Kvothe hat etliche Abenteuer und Aufgaben zu bestehen und reift sichtlich daran, wobei mir lediglich seine plötzliche Entwicklung vom errötenden Jüngling, der bei weiblichen Annäherungsversuchen an Flucht denkt, zum beinahe Don Juan etwas sauer aufstößt. Dennoch wächst einem Kvothe immer weiter ans Herz, wie auch die eine oder andere weitere Figur, die Patrick Rothfuss wahrlich meisterhaft zeichnet. Auch seine gesamte Welt, die darin lebenden Völker und Kulturen sind bis ins kleinste Detail durchdacht und absolut glaubwürdig. Mag er auch die eine oder andere Anlehnung – beispielsweise an den asiatischen Raum – gemacht haben, so sind doch genügend eigene Ideen eingeflossen, um kein billiger Abklatsch zu sein.
Ebenfalls erwähnenswert ist der feine Humor, der immer wieder zum Tragen kommt, ich musste des Öfteren Schmunzeln. Es gibt etliche Stellen, die geradezu nach einer Verfilmung schreien.
The Wise Man’s Fear ist beileibe kein Mittelteil, in dem nur ein wenig umhergeplänkelt wird, um den letzten Teil vorzubereiten. Ich sehe nur nicht, wie der Autor alle noch zu beantwortenden Fragen in lediglich einen letzten dritten Band packen will.
Die Königsmörder-Chroniken bleibt für mich ein herausragendes Werk im derzeitigen Fantasy-Einheitsbrei. Ich vergebe alle möglichen Punkte und nehme die schwere Bürde auf mich, wohl ein paar Jahre auf den nächsten Band warten zu müssen.