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When travel journalist Lo Blacklock is invited on a boutique luxury cruise around the Norwegian fjords, it seems like a dream career opportunity. But the trip takes a nightmarish turn when she wakes in the middle of the night to hear a body being thrown overboard, only to discover that no one has been reported missing from the boat.

Produktbeschreibung
When travel journalist Lo Blacklock is invited on a boutique luxury cruise around the Norwegian fjords, it seems like a dream career opportunity. But the trip takes a nightmarish turn when she wakes in the middle of the night to hear a body being thrown overboard, only to discover that no one has been reported missing from the boat.
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Autorenporträt
Ruth Ware
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.01.2018

Wenn alle Hypothesen zerfallen
Krimis in Kürze: Jan Seghers, Max Bronski und Ruth Ware

Wenn Bücher verfilmt werden, ist das für die Autoren fast immer gut, weil sie im Zweifel anständig für die Rechte bezahlt werden und eine Filmversion ihnen neue Leser bringt. Nur für die Bücher ist es nicht immer vorteilhaft, wenn sie Redaktionen des deutschen Fernsehens in die Hände fallen. Nicht jeden Roman hat man wiedererkannt, wenn er einem als Fernsehspiel begegnete. Es ist daher in den meisten Fällen anzuraten, wenn man die Komplexität der Figuren und die Architektur eines Plots ernsthaft kennenlernen will, sich an das Gedruckte zu halten. Fernsehen kann man dann immer noch. Oder auch nicht.

Die Romane von Jan Seghers sind da ein gutes Beispiel. Seghers ist das Pseudonym von Matthias Altenburg, der Anna Seghers verehrt und als passionierter Radsportler auch von Jan Ullrich nicht lassen mag. Fünf Mal hat er seinen Frankfurter Kommissar Marthaler bereits in die Spur geschickt, alle fünf Romane wurden Fernsehfilme. Jetzt, in "Menschenfischer" (Kindler, 432 S., geb., 19,95 [Euro]), hat sich Seghers einen realen Fall aus dem Jahr 1998 als Ausgangspunkt gewählt, den bis heute nicht aufgeklärten bestialischen Mord an dem dreizehnjährigen Tristan Brübach. Der Junge heißt hier Tobias Brüning, und Seghers verarbeitet die Eckdaten des Falls in einer fiktionalen Handlung, in deren Verlauf ein weiterer Mord geschieht, dessen Modus operandi an den ersten erinnert.

Das ist gut recherchiert und hat eine politische Grundierung, die bei Seghers zu einem Markenzeichen geworden ist. Es geht um modernen Menschenhandel, Missbrauch, Prostitution. Und Seghers weiß genau, welche Details zumutbar sind und welche nur trüber Gewaltvoyeurismus wären. Aber bisweilen geht es dann doch ein wenig behäbig zu, trotz Schauplatzwechseln zwischen Mittelmeerküste, Frankfurt und Rheintal. Robert Marthaler bleibt zwar immer noch eine interessante Kommissarsgestalt, aber die Serialität hat dann doch gewisse Abnutzungserscheinungen zur Folge. Ob diese dadurch zu kompensieren sind, dass Marthaler sich auf eine Affäre mit einer forciert auffälligen Kollegin einlässt, die Roma und Jüdin sein muss, kann man bezweifeln. Solche Überdeterminierungen tendieren eher zum Unterkomplexen.

Noch ein Pseudonym, hinter dem sich kein Geheimnis verbirgt: Max Bronski heißt eigentlich Franz-Maria Sonner, und seine Geschichten haben immer eine unverkennbare bayrische Note, im Tonfall, in der Wahl der Sujets. Für "Oskar" (Droemer, 304 S., br., 14,99 [Euro]) ist er nun ein wenig über die Grenze gegangen, nach Südtirol. Eine überschaubare Entfernung, dazu eine gute, wenn auch nicht ganz neue Idee: Der Erzähler ist einer, der nicht mehr weiß, wer er ist.

Im Sarg erwacht, auf dem Weg zum Krematorium, versucht er aus dem, was sein Körpergedächtnis bewahrt hat, was ihm an Fertigkeiten geblieben ist, zu entschlüsseln, wer er war. Er gerät schnell in eine hässliche Situation, offenbar ist auch die Mafia im Spiel, und je mehr er über sich selbst lernt, desto komplizierter wird die Sache. Die politische Dimension, die Bronski seinem Plot verliehen hat, wirkt nicht sehr organisch. Aber er hat eine markante eigene Stimme, und sein Humor ist immer angenehm trocken.

Warum Hollywood die Rechte an den beiden ersten Romanen der Britin Ruth Ware erworben hat, erschließt sich leicht: Jüngere weibliche Ich-Erzählerinnen, weder superschlau noch superhübsch, sondern smart und apart, attraktive Locations wie ein Designerhaus mitten im Wald und nun, in "Woman in Cabin 10" (dtv, 384 S., br., 15,90 [Euro]), ein Luxuskreuzfahrtschiff mit nur zehn Kabinen, dazu eine klassische Whodunit-Struktur mit schrecklicher Tat und Tätersuche im kleinen Kreis. Die mit ihrem Job mäßig zufriedene Reisejournalistin Lo darf mit auf die Jungfernfahrt des Schiffs, sie wird wach, weil sie glaubt, vom Balkon der Nachbarkabine werde eine Frau ins Wasser geworfen. Weil die Indizien fehlen, weil Lo auch reichlich getrunken hatte am Abend, will ihr niemand glauben, die Mitfahrer nicht, der Sicherheitsmann nicht - und irgendwann mag auch der Leser nicht ausschließen, dass es sich hier um von der Realität kaum unterscheidbare Wahngebilde handeln könnte.

Das ist ein guter Aggregatszustand für eine Kriminalerzählung, das schärft den Blick für kleine Zeichen, lässt an wilde Twists wie in "Shutter Island" denken, wenn nach und nach alle Hypothesen zerfallen, die man zur Erklärung entwickelt hat, bis - doch weiter sollte man es jetzt nicht treiben mit den Andeutungen. Man muss nur leider sagen, dass, wie schon in Wares Roman "Im dunklen, dunklen Wald", die Auflösung des Rätsels nicht ganz der List und Eleganz entspricht, mit der sie es konstruiert hat. Und die Verfilmung wird wohl mit dem Makel leben müssen, dass bei allen, die den Roman kennen, nicht mehr allzu viel Spannung aufkommen dürfte.

PETER KÖRTE

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Agatha Christie meets The Girl on the Train in this stupendously good read... Scary and unsettling, it's edge-of-your-seat stuff Sun on Sunday