Marktplatzangebote
7 Angebote ab € 3,00 €
  • Gebundenes Buch

1 Kundenbewertung

Damit das Theater bleiben kann, was es war, muss es sich ändern. »Theater hassen« ist eine Streitschrift gegen und für das Theater, eine Totenrede und ein Liebesbrief, eben Ausdruck einer dramatischen Beziehung.
Fahle Gespenster schleichen über die Bretter, die früher die Welt bedeuteten, heute aber nur mehr morsch knarzen. Das Theater verrennt sich in einer Nische, die niemanden interessiert. Verzweifelt holt es Flüchtlinge auf die Bühne oder zwingt die Zuschauer zum Mitmachen. So verkommt es zum Kabarett und zum Kindergarten. Außerdem ist es enorm unpraktisch: abhängig von Subventionen,…mehr

Produktbeschreibung
Damit das Theater bleiben kann, was es war, muss es sich ändern. »Theater hassen« ist eine Streitschrift gegen und für das Theater, eine Totenrede und ein Liebesbrief, eben Ausdruck einer dramatischen Beziehung.

Fahle Gespenster schleichen über die Bretter, die früher die Welt bedeuteten, heute aber nur mehr morsch knarzen. Das Theater verrennt sich in einer Nische, die niemanden interessiert. Verzweifelt holt es Flüchtlinge auf die Bühne oder zwingt die Zuschauer zum Mitmachen. So verkommt es zum Kabarett und zum Kindergarten. Außerdem ist es enorm unpraktisch: abhängig von Subventionen, trotzdem teuer, unverwandt elitär, nur heuchlerischer als früher, unbequem - weder kann man Popcorn essen noch auf die Toilette gehen. Es gibt jede Menge Gründe, das Theater zu hassen. Man ist es ihm sogar schuldig, besonders, wenn man es liebt.
Autorenporträt
Jan Küveler, 1979 geboren, lebt in Berlin und leitet im Feuilleton von »Welt« und »Welt am Sonntag« das Theaterressort. In den Nullerjahren hielt er sich zu Studienzwecken in New York auf. Seine Doktorarbeit über jugendliche Romanhelden, die sich der Reife verweigern, litt lange selbst unter Entwicklungshemmung. Inzwischen ist sie fertig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Katrin Bettina Müller durchschaut Jan Küveler und die Strategie des Theaterkritikers, der auch Pop sein möchte und dauernd nach großen Affekten sucht, um nicht der Langeweile anheimzufallen. Eigentlich böse, doch Müller verpackt das ganz nett und suggeriert Mitgefühl, wenn Küveler in den Texten Fußball, Netflix und Kino heranzieht, um über Katharsis zu schreiben oder seine Abneigung gegen den Konsens zu illustrieren. Küvelers Liebe zur Volksbühne ist wiederum ja auch beinahe Konsens, könnte man sagen. Aber Müller sagt das nicht, und entdeckt lieber die unterhaltsamen Seiten des Buches oder die lehrreichen, wo der Autor aus der Theatergeschichte erzählt. Das klingt mitunter wie schönstes Feuilleton zwischen einigem "Dramaturgen-Wortgeklingel", findet die Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.11.2016

Polemik Dieses kleine, schmale Buch beginnt mit zwei Zitaten, mit Shakespeares Macbeth, der "Beruhig dein Herz nicht, hetz es auf!" ruft, und mit Frank Castorf, der erklärt, Rimbaud habe sich gesagt, "was soll ich Flügel spielen, wo die Pflastersteine so schön in der Hand liegen". Damit ist der Ton gesetzt für eine streitbare und leidenschaftliche Polemik, die in die ungelüfteten Theaterkantinen und Kritikerstuben hineindonnert wie Castorfs Stein. Man kann dieses Buch als Einführung ins aktuelle Theater und als Aufforderung zum Streit darüber lesen, was wir vom Theater erhoffen. Und man muss gar nicht allem zustimmen, was Jan Küveler in "Theater hassen. Eine dramatische Beziehung" (Tropen-Verlag, 160 Seiten, 12 Euro) zum Burgtheater, dem Selbsthass der deutschen Kritik, zu Andrea Breth und René Pollesch und der Weinerlichkeit in den vollgepupsten Kantinen und zur Selbstgerechtigkeit einer herrschenden Bühnenästhetik und der Notwendigkeit neuer Formen sagt: Allein, wie er es schreibt, ist so mitreißend und klug und dramatisch und überraschend und temperamentvoll wie das Theater selbst in seinen guten Momenten.

nma

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»So mitreißend und klug und dramatisch und überraschend und temperamentvoll wie das Theater selbst in seinen guten Momenten.« Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 27.11.2016 »Er nennt das Theater ein "Geisterhaus toter Avantgarden", verlogen, langweilig, selbstgefällig und feige. Ich küsse seine Füße, denn er hat Recht und tut, was ein Kritiker tun muss: Er spricht die bittere Wahrheit aus.« Uwe Wittstock, Focus, 1.10.2016 »So ist seine Streitschrift auch ein zorniger Streifzug durch die jüngere Theatergeschichte und gibt natürlich bald zu erkennen, dass es dem Theaterhasser eigentlich um die Liebe geht, um seine Leidenschaft für ein Theater, das nicht posiert, nicht behauptet, keinen Moden, Schulen, Ideologien folgt, sondern intelligent, unterhaltsam, mutig und vor allem mit künstlerischer Sturheit und ästhetischem Eigensinn nach neuen Ausdrucksweisen für die Bühne tastet.« Dorothee Krings, rp-online.de, 21.12.2016 »Jan Küvelers Buch "Theater hassen" ist kurzweilig und klug, man bekommt auf leichtfüßige Art und Weise die wichtigsten Diskurse der Gegenwart erklärt.« Profil, 7.11.2016 , -