Die schillernden Bühnen von Paris, London und Berlin sind schon lange Gegenstand der Forschung. Doch wie vollzog sich Theaterarbeit jenseits der großen Metropolen, in der deutschen Provinz? Britta Marzi zeichnet die Entwicklungen nach, denen die Produktionsbedingungen und das Repertoire der Provinzbühnen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis in die Zeit des Nationalsozialismus unterlagen. Methodisch werden dabei theater-, stadt- und sozialgeschichtliche Herangehensweisen verknüpft. Anhand des Fallbeispiels der niederrheinischen Textilstadt Krefeld zeichnet die Autorin die Auswirkungen historischer und theaterspezifischer Ereignisse auf das Bühnenwesen im Detail nach. Sie analysiert die Spielräume der am Theaterbetrieb beteiligten Akteursgruppen, kommt regionalen Netzwerken auf die Spur und zeigt auf, wie die Bühnenarbeit über nationale Grenzen hinweg ausstrahlte - und verortet so den Provinztheaterbetrieb in Stadt, Region und Reich.
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"[S]owohl die politischen Krisen der Gegenwart als auch die Digitalisierung Setzen Akteure im Kulturbereich [...] unter erheblichen Legitimationsdruck [...]. Da kann ein Blick in die Vergangenheit zum Beispiel des Theaters, wie ihn Marzi fundiert unternommen hat, nicht schaden." - Klaus M. Schmidt, in: Westdeutsche Zeitung, 25.1.2019