Staaten kommen und gehen. Männer und Frauen bleiben. Die DDR war sicher kein erotischer Staat, aber mit Sicherheit hat das der Erotik in ihren Grenzen gar nicht geschadet... Axel Wörner ist mit seinem Roman, in dem man unter „Schwarzlicht“ die vielen autobiografischen Bezüge und Anekdoten unschwer erkennt, sofern man ihn kennt – ein sehr humorvoller „Wende-Roman“ vom richtigen Leben im falschen – oder war es umgekehrt? – gelungen. Er erzählt von einem Leipziger Akademiker, dessen Fachgebiet ML mit der Wende dem moralischen Verschleiß anheimfällt, und der Druck und Gunst der Stunde nutzt, seinem lang gepflegten Fernweh in die nun offenen Richtungen West, Mittelwest, Ganzweitwest nachzugehen. Der Sprung gelingt, gewiss, aber hast du nicht gesehen – spielt die Liebe wieder ihr eigenes Spiel. „Die unerfüllt gebliebenen Lieben sind die dauerhaftesten“ hat ein Klassiker formuliert. Auf der Suche nach dieser, die in Irland, in Tipperary, gestrandet sein soll, legt er einen Zwischenstopp in Leipzig ein. Was nun folgt, ist echter Slapstick. Natürlich taucht das ganze Personal aus seinem alten Leben auf. Und in den Begegnungen wird das alte und neue Leben hin- und hergewedet: Gelobt, geschlagen, seziert, gestreichelt, resignierend verklärt, manch weiser Schluss gezogen... wie es eben nur Betroffene können. Und, was meinen Sie, findet er den Weg zu seiner angehimmelten ostdeutschen Irin? ... Tschja...