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Das Buch mit den schönsten Bildern von Jürgen Flimms Inszenierungen seit Beginn seiner Karriere.

Produktbeschreibung
Das Buch mit den schönsten Bildern von Jürgen Flimms Inszenierungen seit Beginn seiner Karriere.
Autorenporträt
Jürgen Flimm, geboren 1941 in Gießen (D), Regisseur, leitet Bühnen in Köln und Hamburg, seit 2006 Intendant der Salzburger Festspiele, ab 2010 Intendant der Berliner Staatsoper "Unter den Linden".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.10.2008

Flüchtigste der Künste: Jürgen Flimms Theater in Bildern
Theater ist ephemer, die wohl flüchtigste aller Künste. Es ereignet sich an einem Abend, an dem sich Schauspieler und Zuschauer leibhaftig in einem Raum einfinden, um sich eine traurige oder komische oder tragische Geschichte lang dem Menschen und seinem Leben zu widmen. Keine Aufzeichnung kann dieses Live-Erlebnis in seiner sinnlichen Fülle wiedergeben, kein Bildband es je festhalten. Das macht den Wert eines jeden Theaterabends aus: dass er einzigartig und unwiederbringbar ist.
Sich in „Theaterbilder” zu vertiefen, wie sie das Kölner Fotografenehepaar Hermann und Clärchen Baus nun in einem Bildband zu den Inszenierungen des Theater- und Opernregisseurs Jürgen Flimm vorlegt („Jürgen Flimm – Theaterbilder”, Steidl 2008, 240 Seiten, 35 Euro), ist trotzdem von Reiz, frieren sie doch den Augenblick ein, auf dass das Auge darin verweilen und nach Belieben spazieren kann. Bei manchen Betrachtern werden sie Erinnerungen auslösen: etwa an Flimms berühmte Tschechow-Inszenierungen aus seiner Intendantenzeit am Schauspiel Köln und am Hamburger Thalia Theater oder an seinen Bayreuther „Ring” (2000) im Bühnenbild von Erich Wonder. Und wer nicht selbst dabei war, der wird zumindest einen ästhetischen Eindruck gewinnen von den Flimm-Arbeiten aus mehr als drei Jahrzehnten, die diese „fotografische Werkschau” – zwar nicht vollständig, doch bei aller Subjektivität der Auswahl höchst anschaulich – versammelt.
Hermann und Clärchen Baus begleiten Jürgen Flimms Arbeit schon seit dessen Anfängen Mitte der sechziger Jahre in Köln. Das Augenmerk ihrer Fotografien gilt der Szenerie, dem Bühnenbild, der Konstellation von Farben, Licht und Menschen im Raum, weniger dem einzelnen Schauspieler und seiner Figur. In den knappen Bildlegenden ist meistens nicht einmal auszumachen, wer hier wer ist (und vor allem: wen spielt), und den spärlichen, eingestreuten Text zu dem Band hat Flimm selbst geschrieben: knappe, wohlfeile Einlassungen zu den Stücken, aus welchen er auch gerne mal Bekanntes zitiert – aber: nichts Persönliches, kein Theaterklatsch, keine Anekdoten, kein Wort über die Schauspieler. Hier haben die Bilder das Sagen, sie führen sich gewissermaßen selber auf.
Unsere beiden Abbildungen zeigen Szenen aus Jacques Offenbachs Operette „La Grande-Duchesse de Gerolstein” (oben), die Jürgen Flimm 2003 für die Styriarte Graz inszenierte; und aus Tschechows „Kirschgarten” in Flimms Kölner Inszenierung von 1983. Rolf Glittenberg hat damals den hohen Bretterraum geschaffen: ein „Lebensbezirk” ohne Aussichten.
„Fotografien erzählen leider nie von dem Davor und Danach”, weiß Jürgen Flimm. „Und doch entfalten sie ihre ganz eigenen Wirkungen, verlängern bis in eine ferne Verfallszeit den flüchtigen Theatermoment, halten also fest, was eigentlich kein Zuschauer schwarz auf weiß nach Hause retten kann.” In diesem Sinne ist der Band gelungen. CHRISTINE DÖSSEL
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