Vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Leben und Schaffen zweier Theater-Ausnahmekünstler: James Thiérrée und Robert Lepage. Die Beiden verbindet eine ähnliche Weltanschauung: "Reisen ist das Wichtigste" und "Alles ist vorübergehend". Der im englisch-französischen Québec aufgewachsene Lepage und das Nouveau Cirque Kind Thiérrée ziehen Mobilität und Flexibilität dem Stillstand und der Fixierung vor, was sich stark in ihrer Arbeit widerspiegelt. Unter dem Überbegriff der "Theatralen Reise" werden die Techniken der Imagination in James Thiérrées Zirkustheater "Raoul" und in Robert Lepages Monodrama "The Far Side of the Moon" analyisiert. Es wird erläutert, wie Transformation und Metamorhphose auf der Bühne es schaffen, dass ein Großteil der öffentlichen Rezeption Thiérrée und Lepage nur mehr als "Theatermagiere" oder "Zauberer", ihre Inszenierungen widerum als "Magische Augenreisen", "Zaubermärchen" und "Illusionsspektakel" zu beschreiben vermag.