Produktdetails
  • Verlag: Hirmer
  • ISBN-13: 9783777485508
  • ISBN-10: 3777485500
  • Artikelnr.: 24938436
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die Texte in diesem "opulent illustrierten" Buch über die ägyptische Tempel- und Begräbnisstadt Theben, meint ein mit "msi" unterschreibender Rezensent, könnten nicht verleugnen, dass sie aus der Feder eines Wissenschaftlers stammen. Trotzdem findet er sie "gut lesbar und informativ". Die zahlreichen Pläne im Buch seien bei der Orientierung hilfreich. Besonders interessant: es werden Stücke aus den Museen der Welt zumindest im Bild wieder an ihre ursprünglichen Standorte versetzt. Bedauerlich allerdings: die Qualität der topografischen Aufnahmen repräsentierten den gewohnten Standard des Verlages nicht durchgehend.

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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.10.2000

Ferne

"Theben. Heilige Stadt der Pharaonen" von Sergio Donadoni. Hirmer Verlag, München 2000. 211 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Pläne. Gebunden, 128 Mark.

Das Ende des Alten Reiches in Ägypten vor viertausend Jahren war zugleich der Anfang vom unvergleichlichen Aufstieg Thebens. Unter Pharao Amenemhet I. (1994-1964 v. Chr.) trat die Stadt endgültig ein in den erlauchten Kreis der berühmtesten Stätten Altägyptens. Des Königs Namen - sinngemäß "Amun ist an der Spitze" - war Programm, er installierte Amun im ägyptischen Olymp, der von einer unbekannten Gottheit zum "König der Götter" avancieren sollte. So wurde Theben zur "Stadt des Amun", zur Diospolis, der "Stadt des Zeus", wie die Griechen sie nannten, die mit dem Tempel von Karnak das spätere Reichsheiligtum beherbergte. Amun wurde dann auch Schirmherr der ägyptischen Expansion unter den aus Theben stammenden Pharaonen Thutmosis I. (1496-1424 v. Chr.) und dessen Sohn, die die Stadt nicht nur zu ihrer Residenz machten, sondern Kriegsbeute und Tribute ihrem Erfolgsgaranten weihten. Der Reichtum, der damit in die Stadt floß und die Bautätigkeit in die Höhe schnellen ließ, war geradezu unermeßlich. Geschichte und Bedeutung Thebens von seinen Anfängen bis in die Spätantike, die imposanten Architekturen der Tempelbezirke und die großartigen Grabanlagen der am westlichen Nilufer gelegenen Nekropolen sowie die Reste der Bauten für die Lebenden, die nicht unter dem modernen Luxor verschwunden sind, hat jetzt der italienische Ägyptologe Sergio Donadoni in einem opulent illustrierten Band beschrieben. Daß Theben während zweier Jahrtausende nicht nur Kult- und Begräbnisort war, sondern im Grunde auch eine Dauerbaustelle, bemerkt der Leser unschwer bei der Lektüre etwa der Beschreibung Karnaks oder der großen Tempelanlagen in den Nekropolen für die Königin Hatschepsut, für Ramses II. (1279-1212 v. Chr.) und Ramses III. (1185-1153 v. Chr.). Der Text kann nicht verleugnen, daß er aus der Feder eines Wissenschaftlers stammt, ist aber gut lesbar und informativ. Die zahlreichen Pläne helfen der Orientierung, und mittels der Abbildungen finden auf einzelnen Seiten so manche Stücke aus den Museen zurück an ihren ursprünglichen Standort. Bedauerlich nur, daß die Qualität der topographischen Aufnahmen nicht durchgehend den gewohnten Standard des Verlages repräsentiert, obwohl im Klappentext von einer aufwendigen Fotokampagne für das Bildmaterial die Rede ist. (msi.)

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