Examensarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Universität zu Köln (Romanisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit wird sich mit dem bis dato wenig beachteten Sujet der Thematisierung von Zeitgeschichte in der italienischen Tragödie des Cinque-cento, d. h. des 16. Jahrhunderts befassen.
Sofonisba von Trissino, Orbecche von Giraldi Cinzio, Torrismondo von Tasso, Rosmunda von Rucellai oder Canace von Speroni - dies ist der übliche Kanon der Werke u. Autoren der ital. Tragödie des 16. Jh. Abseits dieser konventionellen Tragödien des 16. Jh. entstanden viele Werke, die sich bewusst den dichterischen Konventionen der Zeit entzogen u. von ihnen abwichen - Konventionen, welche kontrovers im Kreise weniger Literaten u. Dichter debattiert und in Frage gestellt wurden. Die Frage nach dem gattungstheoretischen Tragödienverständnis der Autoren ist von großem Interesse, denn das aristotelische Tragödienverständnis ist unter den Tragödienschreibern im geographischen Italien des Cinquecento keinesfalls homogen u. einvernehmlich. Wie diese literarischen Konventionen aussahen u. auf welchem Fundament sie fußen, wird in dieser Arbeit thematisiert.
In dieser literaturgeschichtlichen Epoche experimentieren einige Tragödienschreiber mit verschiedenen Lesarten und Auslegungen der bekannten antiken Vorbilder und weichen in der Folge die dogmatischen Konventionen der Zeit auf. Einige überlieferte Tragödien des 16. Jh. sind die Überbleibsel dieses Phänomens. Unter diesen Tragödien lässt sich eine Gruppe ausmachen, die polit. Zeitgeschichte ihrer Epoche thematisiert. Von ohnehin lediglich fünf bekannten Tragödien aus einem Jahrhundert widmen sich gleich drei demselben Thema, nämlich dem Fall Famagustas (1571) und der damit verbundenen Eroberung Zyperns durch das Osmanische Reich.
Es sollen zwei Tragödien exemplarisch herangezogen werden, die sich m. E. besonders anbieten, zumal sie motiviert vom gleichen historischen Ereignis dennoch unterschiedliche literarische Zugänge wählen. Mit einer analytischen Betrachtung und Interpretation von Vicenzo Giustis Irene u. Valerio Fulignis Bragadino wird sich daher ein Teil dieser Arbeit beschäftigen. Neben einer Analyse auf inhaltlicher Ebene, d.h. den Aufbau, den Inhalt, die Personen u. die Handlung betreffend, wird auch die stilistische Ebene in einen systematischen Vergleich mit einbezogen werden. Diese Werke fanden in der romanischen Literaturwissenschaft bis heute wenig Beachtung. Überhaupt ist die dramatische Produktion des Cinquecento wenig erforscht.
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Sofonisba von Trissino, Orbecche von Giraldi Cinzio, Torrismondo von Tasso, Rosmunda von Rucellai oder Canace von Speroni - dies ist der übliche Kanon der Werke u. Autoren der ital. Tragödie des 16. Jh. Abseits dieser konventionellen Tragödien des 16. Jh. entstanden viele Werke, die sich bewusst den dichterischen Konventionen der Zeit entzogen u. von ihnen abwichen - Konventionen, welche kontrovers im Kreise weniger Literaten u. Dichter debattiert und in Frage gestellt wurden. Die Frage nach dem gattungstheoretischen Tragödienverständnis der Autoren ist von großem Interesse, denn das aristotelische Tragödienverständnis ist unter den Tragödienschreibern im geographischen Italien des Cinquecento keinesfalls homogen u. einvernehmlich. Wie diese literarischen Konventionen aussahen u. auf welchem Fundament sie fußen, wird in dieser Arbeit thematisiert.
In dieser literaturgeschichtlichen Epoche experimentieren einige Tragödienschreiber mit verschiedenen Lesarten und Auslegungen der bekannten antiken Vorbilder und weichen in der Folge die dogmatischen Konventionen der Zeit auf. Einige überlieferte Tragödien des 16. Jh. sind die Überbleibsel dieses Phänomens. Unter diesen Tragödien lässt sich eine Gruppe ausmachen, die polit. Zeitgeschichte ihrer Epoche thematisiert. Von ohnehin lediglich fünf bekannten Tragödien aus einem Jahrhundert widmen sich gleich drei demselben Thema, nämlich dem Fall Famagustas (1571) und der damit verbundenen Eroberung Zyperns durch das Osmanische Reich.
Es sollen zwei Tragödien exemplarisch herangezogen werden, die sich m. E. besonders anbieten, zumal sie motiviert vom gleichen historischen Ereignis dennoch unterschiedliche literarische Zugänge wählen. Mit einer analytischen Betrachtung und Interpretation von Vicenzo Giustis Irene u. Valerio Fulignis Bragadino wird sich daher ein Teil dieser Arbeit beschäftigen. Neben einer Analyse auf inhaltlicher Ebene, d.h. den Aufbau, den Inhalt, die Personen u. die Handlung betreffend, wird auch die stilistische Ebene in einen systematischen Vergleich mit einbezogen werden. Diese Werke fanden in der romanischen Literaturwissenschaft bis heute wenig Beachtung. Überhaupt ist die dramatische Produktion des Cinquecento wenig erforscht.
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